BIANCA EXKLUSIV Band 0193
sein. Nur im Bett war ihre Beziehung ungezwungen und offen. Zumindest war es bis zum letzten Wochenende so gewesen.
Seit der Party fühlte er, dass Isa sich bewusst vor ihm zurückzog, sogar im Bett spürte er nicht mehr die gleiche Hingabe wie sonst.
„Du bist die ganze Woche so still gewesen“, flüsterte er an ihrer Schläfe. „Hat Helen irgendetwas zu dir gesagt, das dich verletzt hat?“
Isa spannte sich noch mehr an. „Nein.“
Er zog sie noch näher an sich heran. „Ich wünschte, diese Frau wäre nicht Teil meiner Vergangenheit. Sich mit ihr einzulassen, war ein großer Fehler gewesen. Glücklicherweise bemerkte ich es früh genug, bevor ich in ihrem Netz festhing.“
„Stattdessen bist du in meine Fänge geraten.“
In ihrer Stimme lag Ironie, die sie so oft in Unterhaltungen mit ihm einfließen ließ.
„So schlimm finde ich das gar nicht.“ Er wusste, dass er die Wahrheit sagte. „Manchmal ist die Belohnung das Risiko wert.“ Er küsste erneut ihren Nacken und strich dann mit der Zunge über ihre weiche Haut. Sein Körper reagierte sofort.
Und als sie erschauerte, wusste er, dass es ihr auch nicht anders erging. Nie zuvor hatte eine Frau ihn so erregt. Er konnte einfach nicht genug von ihr bekommen, aber er unterdrückte sein Verlangen. Er war gekommen, um mit ihr über etwas Geschäftliches zu sprechen.
„Ich habe heute Morgen mit Harry gesprochen“, sagte er. „Er hat Nachforschungen wegen des Papiers deines Vaters angestellt, das angeblich beweist, dass ihm die Hälfte der Mine zusteht.“
„Was … was hat er herausgefunden?“
„Nichts Konkretes. Die Keller sind einmal überflutet und mehrere Akten dadurch zerstört worden, darunter wohl die alte Besitzurkunde. Mein Vater hat sich dann eine neue ausstellen lassen, aber allein auf seinen Namen. Warum, weiß ich nicht.“
Aber ich. Isa schluckte die Worte hinunter, bevor sie aus ihr heraussprudelten. Schuldgefühle nagten an ihr.
„Falls euer Anspruch rechtmäßig ist, dann …“ Harrison schien unsicher über das Handeln seines Vaters zu sein.
Sie biss sich auf die Unterlippe, bis es schmerzte. Sie hatte ihm diese Zweifel in den Kopf gesetzt, sie hatte ihn mit dieser wertlosen Besitzurkunde dazu gebracht, die Ehrlichkeit seines Vaters anzuzweifeln. Er würde sie hassen, wenn sie ihm die Wahrheit sagte.
Sie starrte aus dem Fenster und wünschte sich, nie in sein Leben getreten zu sein.
Da man aber nun einmal nichts mehr rückgängig machen konnte, sollte sie ihm wenigstens die Wahrheit sagen, bevor er sie durch jemand anderen erfuhr.
Sag es ihm, sag es ihm jetzt, drängte sie ihr Gewissen.
„Wer ist der Junge, der jetzt bei Rick steht?“, fragte Harrison.
Isa löste sich leicht aus seiner Umarmung und schaute zu ihrem Bruder hinunter. Er unterhielt sich mit einem jungen Mann. Von der Körpersprache der beiden zu urteilen, schienen sie sich zu streiten.
„Die Art, wie er sich bewegt, kommt mir irgendwie bekannt vor“, sagte sie. „Aber ich kann sein Gesicht nicht erkennen.“
„Ein Freund aus der Schule?“
„Ich weiß es nicht.“
Rick hatte in der letzten Zeit so gelöst und glücklich gewirkt. Sein Gang war selbstbewusst und beschwingt, und sie hörte oft, wie er im Haus und am Pool fröhlich vor sich hinpfiff. Diese positive Veränderung war allein Harrison zu verdanken.
„Es sieht so aus, als ob sie sich wegen etwas streiten würden.“
„Ja.“ Als sich erneut Furcht in ihr Herz stehlen wollte, verdrängte sie sie einfach. „Teenager nehmen sich schnell einmal etwas zu sehr zu Herzen.“
„Du etwa auch?“, fragte Harrison und knabberte an ihrem Ohrläppchen.
Prickelnde Wärme breitete sich in ihr aus. Nur in seinen Armen konnte sie ihre Sorgen vergessen, aber auch das würde nicht immer so bleiben. Früher oder später würde sie sich ihren Problemen stellen müssen.
Er küsste sie noch einmal und ging dann zur Tür hinüber und schloss sie ab. Dann ließ er die Jalousien herunter. Sein Lächeln war unwiderstehlich sexy, als er sich auszog und dann nackt auf sie zukam.
Sie schluckte erregt und blieb wie angewurzelt stehen. Sie war immer wieder von neuem von der Männlichkeit seines Körpers überwältigt.
„Jetzt bist du dran“, murmelte er und zog ihr die Kostümjacke aus.
„Was machen wir, wenn jemand kommt?“, flüsterte sie und schaute besorgt zur Tür hinüber.
„Sie sind alle zum Lunch. Es dauert eine Weile, bis sie zurückkommen.“
„Aber wenn doch einer kommt, ich meine,
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