BIANCA EXKLUSIV Band 0193
machte ihr das Herz schwer. „Ich hatte nie Zeit für dich.“ Sie seufzte erneut. „Es waren immer so viele Rechnungen zu bezahlen und …“ Sie brach abrupt den Satz ab. Sie wollte auf keinen Fall bei Harrison Mitleid erwecken.
Aber manchmal, wenn sie in seinen Armen lag, dachte sie daran, wie wundervoll es wäre, mit jemandem sein Leben und seine Probleme zu teilen – für immer.
Ein fast unerträglicher Schmerz durchfuhr sie, und sie starrte hinüber zu den Bergen, bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte. Sie konnte es sich nicht erlauben, über dieses Jahr hinauszudenken.
Wenn ihre Zeit hier abgelaufen war, würden Rick und sie von hier wegziehen. Sie schaute auf die karge Landschaft. Sie würde die Wüste vermissen.
„Die Wüste hat ihre eigene Schönheit, nicht wahr?“, murmelte Harrison, der ihrem Blick gefolgt war.
Sie nickte.
„Ja, es ist nicht übel hier“, warf Rick ein, nachdem er sein Sandwich aufgegessen hatte. „Ich hätte nie geglaubt, dass es mir hier gefallen würde, aber letzte Woche haben wir mit unserem Biologielehrer eine Wanderung gemacht. Hier gibt es viele Tiere und Pflanzen, von denen ich nie geträumt hätte, sie einmal zu sehen.“
„Wir haben noch viele Falken und Adler in dieser Gegend.“ Harrison wies auf einen Adler, der seine Kreise hoch in den Lüften über dem Haus zog. „Einmal habe ich sogar einen Geier nahe des Hauses auf einem Zaunpfosten gesehen.“
„Einen Geier?“, fragte Isa.
Rick nickte und begann zu erklären: „Sie sind zwar nicht sehr schön, aber für das Gleichgewicht der hiesigen Natur unentbehrlich.“
Isa hörte zu, wie ihr Bruder noch enthusiastisch über die Flora und Fauna der Gegend sprach. Vielleicht konnte er diese Liebe zur Natur einmal zu seinem Beruf machen. Genau in diesem Moment trafen sich ihr und Harrisons Blick, und sie wusste instinktiv, dass er das Gleiche dachte. Zwischen ihnen herrschte zum ersten Mal vollkommener Einklang.
Plötzlich musste sie sich daran erinnern, wie er sie heute Morgen mit seinen Küssen geweckt hatte, und sie wich rasch seinem Blick aus.
Es wäre leicht, diese Gefühle zuzulassen, die …
Nein. Das kam nicht infrage. Das wäre dumm von ihr. In weniger als einem Jahr würde sie fortgehen. Sie hätte dann endlich wieder das alleinige Sorgerecht für Ricky und alle wären glücklich.
Eine liebende Familie. Ein glückliches Heim.
Nein, sie durfte nicht daran denken. Es war schon schlimm genug, ihn und dieses Haus zu verlassen.
„Wie wäre es, wenn du für mich arbeiten würdest?“, fragte Harrison.
Sie warf ihm einen fragenden Blick zu. Er schaute tatsächlich sie an.
„Das wäre toll“, warf Rick ein, bevor sie noch etwas antworten konnte.
„Es tut mir leid, aber ich habe leider für einen Mann mit deinen Qualitäten zurzeit keinen Job“, erklärte Harrison. „Im Gebäude befindet sich jedoch eine Importfirma. Sie brauchen jemanden zum Ausladen an der Laderampe. Die Bezahlung ist gar nicht schlecht. Wärst du interessiert?“
„Klar! Was muss ich machen, um den Job zu bekommen?“
„Komm am Montag vorbei und bewirb dich. Ich werde ein gutes Wort für dich einlegen. Wir sollten diese Karre noch dieses Wochenende wieder zum Laufen bekommen. Vielleicht sogar schon heute, vorausgesetzt man lenkt uns nicht unnötig ab.“ Er glitt mit dem Blick zu Isa hinüber.
„Wenn ihr gegessen habt, werde ich mich zurückziehen“, erklärte sie, das Kinn stolz erhoben. „Ich möchte auf keinen Fall vorgeworfen bekommen, dass ich Männer von der Arbeit abhalte.“
Harrison reichte ihr seinen Teller, umfasste dann ihren Nacken und zog sie zu einem Kuss an sich heran. „Da“, murmelte er, „vielleicht hilft dir das, deine Zunge im Zaum zu halten.“
Rick duckte sich wieder unter die offene Motorhaube, als wenn ihm die intime Szene peinlich wäre, aber er grinste.
„Willst du einen Job?“, fragte Harrison Isa noch einmal. „Die Bezahlung ist lausig, die Arbeitszeit ist lang, und du musst mit dem Boss schlafen.“
„Wirklich?“
„Ich schwöre es.“
Es war ein aufregender Gedanke, jeden Tag mit ihrem attraktiven Ehemann zusammenzuarbeiten. „Ja, ich würde es gern versuchen.“
„Gut. Willst du gleich am Montag mitkommen?“
Sie nickte. „Nach einer Woche Nichtstun bin ich für alles bereit.“
„Danke“, erwiderte er trocken. Sie warf ihm einen koketten Blick zu und ging zum Patio hinüber.
Dort setzte sie sich in einen Stuhl und schaute zu den Bergen hinüber. Vielleicht war
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