BIANCA EXKLUSIV Band 0193
Schließlich war er eben wegen dieser Eigenschaft in Montana. Also prüfte er die Kostenaufstellung. „Die Ersatzteile kriegen Sie billiger. Mindestens um zehn Prozent.“
Stu schnaubte förmlich vor Wut. „Ich frisiere die Unkosten nicht.“
„Das habe ich auch nicht behauptet. Rufen Sie …“ Ver dammt . Beinahe hätte er „Wood Tolliver“ gesagt, und er schob seine ungewöhnliche Zerstreutheit auf seinen lädierten Kopf statt auf die Brünette, die eigentlich der Grund dafür war. „Rufen Sie RTM in Indianapolis an. Ich habe schon oft mit ihnen gearbeitet.“
„Das ist eine ziemlich noble Firma.“
R & T Motorworks war nobel. Es war außerdem die Firma, die Dane und Wood während des Studiums gegründet hatten, als sie sich im Rennzirkus einen Namen gemacht hatten. „Fra gen Sie nach Stephanie. Ich werde Ihren Anruf avisieren. Falls sie Ihre Preise nicht unterbietet, dann kaufen Sie nicht dort. So einfach ist das.“
Einen Moment lang schien Stu protestieren zu wollen, doch dann nickte er. „Sagen Sie Had, dass sie Riva ab Montag vertreten muss.“ Und damit ging er zur Tür hinaus und schloss sie hastig gegen den eisigen Wind.
Bedächtig faltete Dane den Voranschlag zusammen, steckte ihn in die Tasche und kehrte ins Esszimmer zurück.
Mrs. Ardelle plapperte wieder einmal munter drauflos. Ihr schien nie der Gesprächsstoff auszugehen. Der neue Gast, Nikki Day, war kurz vor dem Dinner eingetroffen. Sie war hübsch, gut gekleidet und etwa in Hadleys Alter. Sie war außerdem schwanger, wenn auch nicht so weit wie Joanie, neben der sie saß und die sie gelegentlich zum Lächeln brachte. Vince war nirgendwo zu sehen.
Dane nahm wieder Platz. Er saß Hadley gegenüber, und das gefiel ihm. Ihr Anblick war ebenso großartig wie ihre Kochkunst. „Ihr Bruder hat gesagt, dass Sie am Montag für Riva einspringen sollen.“
Sie nickte.
„Haben Sie nicht gesagt, dass Sie Ihrem Dad vormittags für eine Weile in der Kirche aushelfen?“
„Richtig.“ Sie reichte Joanie eine Platte mit Roastbeef und drängte sie, mehr zu essen. „Ich muss den Vormittag eben zwischen Werkstatt und Kirche aufteilen. Hoffentlich macht es den beiden nicht zu große Umstände.“
Dane fragte sich, ob ihr Vater oder ihr Bruder je daran dachten, ob ihr Umstände gemacht wurden. Nicht, dass es ihn etwas anging.
„Wood Tolliver“, sinnierte Mrs. Ardelle. „Je mehr ich darüber nachdenke, umso bekannter kommt mir der Name vor.“
Dane lächelte gelassen. Sofern sie nicht mit dem Rennsport vertraut war, hatte sie nie von Wood Tolliver gehört. „Es ist ja kein seltener Name.“
Joanie schnaubte. „Also, bitte! So häufig wie Bob Smith ist er auch nicht gerade.“
Er lächelte sie an. „Verglichen mit Golightly ist mein Name nicht ungewöhnlich.“
„Und Ihre Mutter hieß wirklich Holly?“, erkundigte Nikki Day sich bei Hadley. „Die Eltern eines Freundes haben hier die Hochzeitsnacht verbracht, als Ihre Mutter die Pension gerade eröffnet hatte. Sie waren begeistert von ihr.“
„Das waren die meisten Leute.“ Hadley stand auf. „Jetzt kommt der Nachtisch.“
Prompt folgte Dane ihr in die Küche, um ihr zu helfen. Inzwischen wusste sie, dass jeder Protest sinnlos war. Während sie Schalen mit Schokoladencreme auf ein riesiges silbernes Tablett stellte, fragte er: „Hat Ihre Mutter Ihnen das Kochen beigebracht?“
Hadley nickte. „Und ich lese sehr viele Kochbücher.“
Er nahm das schwere Tablett. „Ich begreife nicht, woher Sie die Zeit dazu nehmen, wo Sie doch ständig jemandem aushelfen.“
Sie zog die Schultern hoch und stieß die Schwingtür zum Esszimmer auf. „Es ist meine Familie.“
Dane seufzte und folgte ihr. Er hatte seine Schwester sehr lieb, ebenso wie seine Mutter und sogar seinen starrsinnigen Vater. Aber sein Familiensinn war längst nicht so ausgeprägt wie Hadleys.
Nach dem Dinner zogen sich die Gäste auf ihre Zimmer zurück. Hadley schlüpfte in einen alten Flanellmantel und verkündete, dass sie Brennholz holen wollte. Obwohl Dane eine ganze Reihe Anrufe zu tätigen hatte, folgte er ihr.
„Sie müssen die Kunst der Muße erlernen“, verkündete er, als er sie im Hinterhof einholte.
Sie ließ vor Schreck die Holzscheite fallen, die sie gerade aufgehoben hatte, und wirbelte zu ihm herum. „Na ja, Sie wissen doch, wie man so sagt – wer rastet, der rostet.“ Sie bückte sich und hob das Holz wieder auf.
„Legen Sie es mir auf die Arme. Ich trage es rein.“
„Sie sind viel zu
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