BIANCA EXKLUSIV Band 0193
haben.“
Annie sah ihn unsicher an. Was sollte das jetzt? War das etwa ein Flirtversuch? Mach dir nur keine Hoffnungen, ermahnte sie sich sofort. Bisher ist an diesem Abend noch alles falsch gelaufen. Warum sollte das auf einmal anders werden?
„Nun fahr schon, Annie“, riss Griffin sie aus ihren Gedanken. „Du kannst mich hier nicht einfach rauswerfen.“
Sie zuckte die Schultern, stellte den Motor wieder an und fuhr langsam zu ihrem Haus hinüber. Nachdem sie ausgestiegen waren, holte sie ihre Schlüssel aus der Tasche und schaute ihn an.
„Also, dann Gute Nacht.“
Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schaute sie leicht zerknirscht an. „Verflixt, Annie, es tut mir leid, dass der Abend so …“
Sie sah auf ihre Fußspitzen. „Ist schon okay. Ich habe so ungefähr herausgefunden, wie diese Sauce gemacht wird. Der Abend war also nicht vergebens gewesen.“ Ha! Alles war vergebens gewesen. Sie hatte sich so nach ihm gesehnt. Wie lange würde sie noch warten müssen, bis er endlich begriff, dass sie mehr als Freundschaft von ihm wollte? Sie musste immer nur warten und warten …
Warten. Warum wartete sie denn überhaupt? Warum sagte sie ihm nicht, wie es um sie stand? Warum riskierte sie nichts? Warum machte sie nicht den Anfang? Selbst auf das Risiko hin, zurückgewiesen zu werden?
Annie trat einen Schritt vor, und Griffin instinktiv einen zurück. Sie zögerte, unsicher ob sie wirklich so viel von sich preisgeben sollte und ging dann entschlossen erneut einen Schritt vor.
Griffin blieb diesmal stehen, doch selbst im schwachen Mondlicht konnte sie die Verwirrung in seinen Augen sehen. „Was ist, Annie?“
Sie streckte die Hand aus und glitt über den kühlen Stoff seiner Hemdbrust. Sein Blick fiel überrascht auf ihre Hand, und er machte erneut einen Schritt. Zurück!
Annie fuhr mit der Zunge über die Lippen. „Ich möchte ehrlich zu dir sein …“
„Ich weiß nicht, ob ich darauf vorbereitet bin“, warf Griffin hastig ein.
Sie lachte leise. Ein Gefühl der Macht überkam sie. Sie spürte, dass dieser starke Mann, der es gewohnt war, Befehle zu erteilen, am liebsten vor ihrer Weiblichkeit ausreißen würde.
„Griffin“, sagte sie. „Du musst wissen, dass ich mich sehr zu dir hingezogen fühle.“
Er wich einen halben Schritt zurück. „Und du musst wissen, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.“ Es hörte sich an, als ob er durch zusammengebissene Zähne zischen würde.
„Ich habe heute Abend gelogen.“
„So?“
„Ich wollte gar nicht das Rezept der Dessertsauce herausfinden, ich wollte nur einige romantische Stunden mit dir verbringen. Ich wollte, dass du mich berührst.“
Griffin konnte anders. Er trat vor und strich ihr zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht und steckte sie ihr hinters Ohr.
Seine Berührung brannte wie Feuer auf ihrer Haut. Schockiert und gleichzeitig erregt über ihre eigene Kühnheit ergriff sie seine Hand und presste sie gegen die Brust.
Er stöhnte auf. „Annie.“ Während er mit der Hand sanft ihre Brust zu massieren begann, legte er die andere um Annies Nacken. Dann zog er sie an sich und küsste sie fordernd. Annie stöhnte und bog sich ihm entgegen.
„Ich kann dir einfach nicht widerstehen“, flüsterte er.
„Warum solltest du auch?“, hauchte sie. Sie strich mit dem Finger über seine Lippen, und er umschloss ihn mit dem Mund und saugte daran. Schließlich nahm er ihre Hand in seine und küsste zärtlich jede einzelne Fingerspitze.
Annie wurde schwindlig. In ihren Ohren pochte laut der Puls. Sie schloss die Augen und gab sich ganz den Gefühlen hin, die er in ihr weckte, als sie spürte, wie er von ihr abrückte.
„Ich möchte dir gar nicht widerstehen“, gab Griffin seufzend zu. „Aber ich sollte es.“
Annie ballte eine Faust und genoss die Tatsache, dass er sie genauso begehrte wie sie ihn. „Dann sag mir, warum du mir widerstehen solltest, Griffin“, sagte sie ruhig. „Erklär es mir.“
Er hob eine Hand. „Du willst mehr … du würdest erwarten …“
Annie ergriff seine Hand und drückte sie leicht. Jetzt, dachte sie, dieser Moment steht für alle Chancen, die ich in meinem Leben nicht ergriffen habe, für alle Risiken, die ich nicht eingegangen bin, für all die vielen Male, in denen ich nur durch ein Fenster dem Leben zugeschaut habe, statt mir zu nehmen, was ich wollte.
„Das Einzige, was ich erwarte …“, begann Annie, hielt dann inne und rasselte alles in einem Atemzug hinunter: „Ich erwarte nur, dass
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