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BIANCA EXKLUSIV Band 0193

BIANCA EXKLUSIV Band 0193

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURIE PAIGE CHRISTIE RIDGWAY ALLISON LEIGH
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sagen?“, meldete sie sich beim Richter zu Wort.
    Der Richter sah zu ihr hinüber und nickte.
    „Seit mein Vater gestorben ist, war unser Leben nicht einfach. Ich musste arbeiten und hatte nicht viel Zeit, um mich um Ricky zu kümmern. Das alles wird sich jetzt ändern.“
    „Wie?“
    „Hier in Reno, in einer anderen Umgebung, wird alles besser werden.“
    Harrison konnte sehen, dass ihr Argument den Richter nicht überzeugte. Ricks Verhalten schien sich durch die Wochen in dem Erziehungsheim nicht geändert zu haben, und er war offensichtlich auch nicht bereit, seiner Schwester entgegenzukommen. Der Junge lümmelte sich höchst respektlos auf dem Stuhl und trug ein verächtliches Lächeln auf dem Gesicht. Wahrscheinlich galt dieses Verhalten in seiner Gang als cool.
    Nicht zum ersten Mal fragte sich Harrison, worauf er sich eigentlich eingelassen hatte, als er diese Scheinehe einging. Er hatte damit die Mine gerettet, aber was hatte er dadurch verloren?
    „Warum glauben Sie, dass es hier besser wird?“, fragte der Richter Isa.
    „Ich bin jetzt verheiratet. Mein Mann und ich können Ricky ein richtiges Zuhause geben.“
    Harrison lächelte etwas gezwungen, als vier Augenpaare zu ihm hinüberblickten. Er nickte, um sein Einverständnis mit seiner Frau zu signalisieren.
    „Wir werden für Rick da sein. Wir haben die Mittel und die Zeit, um seine Bedürfnisse zu erfüllen.“
    Der Richter betrachtete die drei. Dann sprach er mit der Sozialarbeiterin über Rickys Schulleistungen, die ausgezeichnet waren und über seine Vergangenheit, die abgesehen von dem einen Vorfall makellos war. Schließlich sah er zu Harrison hinüber.
    „Sind Sie wirklich bereit, die Verantwortung für diesen Jungen zu übernehmen? Das ist eine große Aufgabe und keine, die man auf die leichte Schulter nehmen darf. Wenn ich Ihnen das Sorgerecht zuspreche, müssen Sie vierundzwanzig Stunden am Tag wissen, wo sich der Junge aufhält. Sie müssen dafür sorgen, dass er regelmäßig die Schule besucht und sich nicht in schlechte Gesellschaft begibt. Trauen Sie sich das zu?“
    Harrison sah zu dem Jungen hinüber. Sein Blick war wie der seiner Schwester. Er gab nichts von dem preis, was in seinem Inneren vor sich ging.
    „Ja, ich denke schon. Ich bin zumindest zu einem Versuch bereit.“ Er legte eine kleine Pause ein. „Ich stimme mit meiner Frau überein. Ein richtiges Zuhause mit liebevollen Bezugspersonen wirkt sich günstiger auf die Entwicklung des Jungen aus als ein Heimaufenthalt.“ Er lächelte grimmig. „Wir können ihn immer noch den Haien vorwerfen, wenn er sich als unerziehbar herausstellt.“
    Isa zuckte unter seiner zynischen Bemerkung leicht zusammen, doch sie ließ sich nicht zu einer Äußerung hinreißen, sondern sah hoffnungsvoll zu dem Richter hinüber.
    „Also gut“, sagte der Richter schließlich. „Das Gericht hat entschieden, dass wir Ricardo Chavez der Sorge und Obhut von Harrison und Isa Stone übergeben. Die Bewährungszeit beträgt ein Jahr. Sollte er in dieser Zeit keine neue Straftat begehen, ist das Verfahren gegen Ricardo abgeschlossen. Haben Sie noch Fragen?“ Er schaute jeden Einzelnen an.
    Isa murmelte sofort ihre Zustimmung.
    Rick, der trotz seiner ungeheuren Erleichterung den verächtlichen Gesichtsausdruck nicht abgelegt hatte, nickte leicht.
    Auch Harrison nickte nachdenklich.
    Das konnte ein schwieriges Jahr werden, vielleicht sogar ein katastrophales. Isas kleiner Bruder würde lernen müssen, den richtigen Weg einzuschlagen, und wenn er richtig sagte, meinte er seinen Weg oder keinen.
    „Gut. Das hätten wir dann.“ Der Richter erhob sich und verließ das Besprechungszimmer. Die vier anderen gingen hinaus ins Freie.
    Die Sozialarbeiterin berührte leicht Ricks Arm und sagte ihm, wie froh sie für ihn sei und wie dankbar er sein sollte, dass er Menschen hatte, die für ihn sorgen wollten. Nachdem sie ihm den Koffer aus ihrem Wagen geholt hatte, setzte sie sich hinters Lenkrad und schaute die drei noch einmal an. „Ich werde ungefähr in einer Woche vorbeischauen“, erklärte sie, startete den Motor und fuhr davon.
    Harrison ging mit Isa und Rick zu seinem Wagen hinüber und schaute auf die Uhr.
    „Maggie hat gesagt, dass sie um zwölf Uhr das Mittagessen fertig hat. Sollen wir zum Essen nach Hause fahren?“
    Isa nickte und gähnte, als sie auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Sie hatte in der Nacht vor Aufregung nur wenig geschlafen, und kaum waren sie einige Minuten unterwegs, war sie auch

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