BIANCA EXKLUSIV Band 0193
Frau bist du mitversichert. Du bist mit Rick auch bei mir krankenversichert. Eine Unfallversicherung habe ich ebenfalls abgeschlossen.“
„Ich wollte nicht, dass … es war nicht nötig …“
„Natürlich ist es nötig. Du bist meine Frau. Rick gehört zu uns, deshalb habe ich eine Familienversicherung abgeschlossen.“
Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte. Ein seltsames, aber sehr angenehmes Gefühl stieg in ihr auf, so als ob Rick und sie tatsächlich zu ihm gehörten, als ob sie eine echte Familie wären. „Danke.“
Er stieß erneut einen ungeduldigen Laut aus und schloss die Tür auf. Schweigend betraten sie das stille dunkle Haus.
„Rick scheint noch gar nicht zu Hause zu sein“, sagte sie. „Seltsam, ich habe ihm doch ein Taxi geschickt, das ihn hierherbringen sollte.“ Angst schnürte ihr auf einmal die Kehle zu. Er könnte verletzt oder sogar tot sein. Vielleicht lag er irgendwo am Straßenrand, von einem dieser verrückten Raser überfahren und …
Harrison schien ihre Sorge bemerkt zu haben. „Wir werden einige Regeln in diesem Haus aufstellen müssen“, erklärte er streng. „Ich möchte nicht, dass du ständig Angst haben musst.“
„Ich werde mit ihm reden“, erwiderte sie rasch.
„Vielleicht sollte ich das tun.“
„Nein, bitte. Ich komme schon mit ihm zurecht.“ Er schaute sie aufmerksam an und nickte dann.
Schließlich legte er die Hand vor den Mund, um ein Gähnen zu unterdrücken, und ging dann auf sein Zimmer zu. „Ich glaube, ich werde ins Bett gehen. Hast du Lust, mitzukommen?“
„Nein, danke.“ Sie hörte sich so formell an, als ob sie eine Einladung eines Mannes mit schlechtem Ruf ablehnte.
„Zu schade.“ Er hörte sich allerdings nicht so an, als ob er es auch meinte.
Sie wünschte ihm rasch eine gute Nacht und lief auf ihr Zimmer. Sie wusch sich und schlüpfte dann in ein bequemes Nachthemd. Widerwillig musste sie zugeben, dass es ein wenig schmerzte, dass er so wenig Interesse an ihrer Gesellschaft gezeigt hatte. Ihr kam es sogar so vor, als ob er ganz zufrieden gewesen wäre, allein ins Bett gehen zu können.
Sie schüttelte diesen Gedanken ab, der nur von ihrem aufgeblähtem Ego diktiert wurde, und dachte an das, was ihr im Moment am meisten Sorgen machte – an ihren Bruder, an Rick.
Sie fragte sich, wie sie ihm begreiflich machen konnte, dass seine Handlungen gefährlich waren. Wie nah er immer noch am Abgrund stand und Gefahr lief, zurück ins Erziehungsheim zu müssen. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit machte sich in ihr breit und dämpfte den Optimismus, den sie allen Umständen zum Trotz beibehalten hatte.
Müde wie sie war, entschloss sie sich, nicht ins Bett zu gehen, sondern fernzusehen, bis Rick endlich nach Hause kam. Sie fragte sich, ob Harrison jetzt auch den Fernseher eingeschaltet hatte. Sie wusste, dass einer in seinem Zimmer stand.
Sehnsucht überfiel sie, und sie verdrängte rasch die Gedanken, die ungewollt in ihr aufstiegen. Harrison war ein unglaublich zärtlicher und leidenschaftlicher Liebhaber gewesen. Ein Mann, von dem eine Frau nur träumen konnte.
Sie nahm eine Fernsehzeitung zur Hand, um sich von den Dingen abzulenken, die nie sein würden und von der Sehnsucht, die sie zu überwältigen drohte.
Seufzend legte sie schließlich den Kopf auf die Armlehne der Couch. Rick würde bestimmt bald nach Hause kommen.
Isa wachte durch ein Geräusch auf und setzte sich abrupt auf.
Jemand betrat das Haus.
„Rick?“, rief sie. „Ich bin hier, im Wohnzimmer.“
Wenige Momente später erschien er im Türrahmen. Die Hände in den Hosentaschen, die Haltung abwehrend. „Ja?“
„Es ist bereits nach Mitternacht“, sagte sie anklagend, unfähig ihren Ärger zurückzuhalten.
Er zuckte die Schultern.
„Wo warst du so lange?“
„Unterwegs.“
„Allein?“
„Mit ein paar anderen.“
„Jungen aus der Schule?“
Er zuckte erneut die Schultern.
Doch sie ließ nicht locker. „Waren es Schulkameraden von dir?“
„Einer von ihnen.“
„Und die anderen?“
„Nur Typen, die ich gerade erst kennengelernt habe.“
Sie nahm ihre ganze Geduld zusammen. „Wo warst du mit deinen Freunden?“
„Im Spielcasino.“
Isa sah ihn entsetzt an. „Dazu bist du noch zu jung.“
„Ich habe nicht gespielt, nur zugeschaut.“
„Du hättest dich gar nicht dort aufhalten dürfen“, sagte sie langsam und suchte nach Worten. „Du hättest zu Hause sein sollen. Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht.“
Rick konnte
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