BIANCA EXKLUSIV Band 0193
dass sein Leben eine falsche Richtung nahm.
Nachdem auch sie ins Bett gegangen war, versuchte sie ihre Gedanken zu beruhigen, damit sie schlafen konnte, aber es war vergebens.
Entnervt schaltete sie schließlich das Licht wieder ein und dachte über ihre Kindheit nach. Als ihre Mutter noch lebte, war sie sogar relativ glücklich gewesen, aber bereits nach der Geburt von Rick war sie krank und schwach gewesen, und Isa hatte nach und nach die Verantwortung für alles übernehmen müssen. Nachdem dann auch noch ihr alkoholkranker Vater starb, war sie mit Rick völlig auf sich allein gestellt gewesen. Und jetzt hatte sie geglaubt, zumindest in diesem Jahr mit Harrison ein wenig Glück zu finden.
Nun, das war ein Irrtum gewesen.
Die Einsamkeit der letzten neun Jahre schien plötzlich auf ihren Schultern zu lasten. Sie hatte gelernt, nie zu weinen, aber in der letzten Zeit war sie oft den Tränen nahe. Auch jetzt erfüllte sie eine unendliche Traurigkeit. Sie verstand sich selbst nicht mehr.
Sie erhob sich und ging zum Fenster hinüber. Die Unterwasserbeleuchtung des Pools war angestellt, und am Rand hob sich die Silhouette eines Mannes vom Licht ab.
Ihr Herz begann bei seinem Anblick schneller zu schlagen, und dann bemerkte sie, dass Harrison einladend winkte. Es war niemand am Pool zu sehen, also musste er sie gemeint haben. Er hatte sie also bemerkt, wusste, dass sie im Dunkeln stand und ihm zuschaute …
Sie zögerte und hielt für einen Moment den Atem an. Dann war ihre Entscheidung gefallen. Ohne zu überlegen öffnete sie die Türen, die zum Patio führten, und trat hinaus.
Während sie die kühle Nachtluft umgab, schien in ihrem Inneren ein Vulkan auszubrechen, der heiße Lavaströme durch ihren Körper sandte. Als sie den Pool fast erreicht hatte, blieb sie stehen und Harrison schaute sie fragend an. Kurz entschlossen zog sie sich das Nachthemd über den Kopf, ließ es achtlos auf den Boden fallen und schüttelte sich das Haar aus dem Gesicht.
Er wartete.
Langsam, wie im Traum, hielt sie ihm die Hand entgegen.
Er kam auf sie zu, ergriff ihre Hand und zog Isa dann zum Pool hinüber. Sie sprangen zusammen hinein.
Sobald sie wieder auftauchten, schlang sie die Arme um ihn und legte die Beine um seine Hüften. Sie war selbst von ihrem Handeln überrascht, aber das kümmerte sie nicht. Sie brauchte seine Nähe, seine Stärke.
„Liebe mich“, forderte sie ihn auf, während sie ihn noch fester umarmte. „Liebe mich jetzt.“
„Nichts lieber als das.“ Er nahm sie auf die Arme und trug sie aus dem Pool. Sie hob den Kopf.
„Wo gehst du hin?“
„In unser Schlafzimmer.“
Ihre Blicke trafen sich, und es wurde eine schweigende Vereinbarung getroffen. Ab jetzt würde es tatsächlich ihr gemeinsames Schlafzimmer sein.
Diese Nacht gehörte der Liebe, und es dauerte lange, bis sie schließlich glücklich und erschöpft einschliefen.
9. KAPITEL
Isa erwachte durch kleine Küsse, die auf ihr Gesicht gehaucht wurden. Doch aus Angst, sich diesem Tag zu stellen, hielt sie die Augen geschlossen.
„Ich weiß, dass du wach bist“, murmelte Harrison mit einem leisen Lachen.
Sie öffnete die Augen, und eine tiefe Röte stieg ihr ins Gesicht, als sie an ihr Verhalten am gestrigen Abend dachte. Du musst mich fragen , hatte er kurz nach ihrer Hochzeit zu ihr gesagt. Sie hatte mehr als das getan, sie hatte ihn praktisch angebettelt.
Aber mit der Erinnerung kehrte auch das Verlangen zurück, die Sehnsucht sich in seinen Armen zu verlieren – immer und immer wieder.
„Ich glaube, es wird Zeit, dass wir aufstehen.“
„Hm“, stimmte er ihr zu, während er an ihrem Ohrläppchen knabberte. Er legte ein Bein über ihres und zog sie an sich heran.
„Deine Haut erinnert mich an die Blütenblätter der Gardenien. Es war die Lieblingsblume meiner Mutter.“
„Ich bin allergisch gegen Gar…“
Er fuhr sanft mit einem Finger zwischen ihre Brüste. „Ich werde mich daran erinnern.“ Dann beugte er sich vor und küsste erst eine und dann die andere Brustspitze. Heißes Verlangen breitete sich wie ein Lavastrom in ihr aus, und ihre Haut brannte wie Feuer.
„Träume ich?“, fragte er und küsste ihre Mundwinkel.
„Sicherlich ein Albtraum“, bemerkte sie frech, um ihre Haltung zu bewahren. „Wahrscheinlich liegt dir etwas schwer im Magen.“
Als er sie nur amüsiert anschaute, errötete sie.
„Ich habe an so vielen Morgen davon geträumt, dich aufzuwecken. Ich habe Angst, dass auch das nur eine meiner
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