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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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Woche gearbeitet hat. Und soviel habe ich auch gar nicht mehr zu tun, ehrlich. Jetzt muss ich aber in die Klasse zurück und erst mal die gröbste Unordnung aufräumen, bevor der Hausmeister kommt.“
    Chris lachte. „Ich wette, du würdest das Haus säubern, bevor das Hausmädchen kommt.“
    Allison stimmte in das Lachen ein, während sie den Flur zu ihren Klassenräumen entlanggingen. Glücklicherweise merkte Chris nicht, dass Allisons Lachen etwas gezwungen klang, weil sie den wunden Punkt getroffen hatte. Die Wahrheit war, dass Allison immer das Haus aufgeräumt hatte, bevor das Mädchen kam. Denn sie hatte sich dafür geschämt, dass ihre Mutter niemals auch nur einen Finger rührte, um das Haus sauber zu halten. Allison sprach nicht über ihre Herkunft. Nicht, weil sie sich ihrer schämte oder weil ihre Kindheit ungut gewesen wäre. Sie war sich nur nicht sicher, wie ihre neuen Freunde in dieser alles andere als wohlhabenden Gegend reagieren würden, wenn sie erführen, wie ungewöhnlich reich ihre Familie war.
    Allison hatte gegen den Wunsch, ja sogar gegen die Drohungen ihrer Eltern, den Beruf der Lehrerin gewählt. Sie war das Nesthäkchen der Familie, und man erwartete, dass sie heiraten und sich in der Nähe der Eltern niederlassen würde. Ihr um zehn Jahre älterer Bruder Craig war den Wünschen der Eltern nachgekommen und hatte Medizin studiert, um einmal die Praxis des Vaters zu übernehmen. Doch der Vietnamkrieg hatte diese Pläne zerstört.
    Er schien noch derselbe zu sein, als er aus dem Krieg heimkehrte, neckte Allison immer noch gnadenlos und konnte bessere Witze erzählen als jeder andere. Doch Allison, so jung sie war, hatte die Veränderung gespürt, die mit ihm vorgegangen war und die nichts mit seiner schweren Beinverletzung zu tun hatte. Craig hatte versucht, sein Leben dort wieder aufzunehmen, wo er es hatte, verlassen müssen. Er hatte sogar eine Frau mit nach Hause gebracht, eine Krankenschwester aus dem Lazarett. Allison mochte Angela vom ersten Augenblick an, und eine Weile hatte es so ausgesehen, als würde Craig sich körperlich und seelisch erholen. Als er wenige Jahre später Selbstmord beging, war es für alle ein großer Schock gewesen und ihrer aller Leben hatte sich geändert.
    Allison hatte auf ihrer Berufswahl beharrt, war Lehrerin geworden und hatte mühelos in Boston eine Anstellung gefunden. Obgleich sie sich nach ihrem Diplom eine Wohnung gesucht hatte, gaben die Eltern die Hoffnung nicht auf, dass sie zur Vernunft kommen würde, und versuchten mit der gleichen Beharrlichkeit für sie einen wohlhabenden Mann der guten Gesellschaft zu finden. Als ihre Lieblingstante starb und ihr im malerischen Georgetown, Colorado, ein kleines Haus vermachte, bewarb Allison sich umgehend in jedem Schuldistrikt der näheren Umgebung um eine Stelle. Zwei Jahre hatte es gedauert, doch dann hatte sie endgültig die Schürzenbänder zerschnitten und sich selbstständig gemacht.
    Allison war fest entschlossen, mit ihrem Gehalt auszukommen. Ihre Eltern hätten ihr jederzeit finanziell unter die Arme gegriffen, doch die Bedingung wäre gewesen, dass sie wieder näher zum Nest rückte. Da ihr dreißigster Geburtstag immer näher rückte, fand Allison es besser, unabhängig zu sein, als unter der besitzergreifenden Fürsorge der Eltern erstickt zu werden.
    Die flauschige weiße Katze strich ihr um die Beine und begrüßte sie mit Schnurren, als Allison heimkam. Als Kind hatte sie nie ein Haustier gehabt, da ihre Mutter gegen Tierfell allergisch war. Eines Tages hatte sie die Katze auf den Stufen ihrer Haustür vorgefunden, und sie hatte sie bei sich behalten, da kein Besitzer sich meldete.
    „Hast du schön auf das Haus aufgepasst, während ich weg war, Neugier?“ Sie füllte den Inhalt einer Dose Katzenfutter in eine Schale. „Da ich keinen Hund habe, musst du meine Wachkatze sein, weißt du.“
    Allison fühlte sich recht sicher in dem kleinen Ort von achthundert Einwohnern, in dem es, ganz anders als in Boston, kaum Kriminalität gab. Für ihr eigenes Abendessen öffnete sie eine Dose mit Suppe und richtete sich einen Salat her.
    „Ich bin fertig für die Schule, Daddy.“
    Justin öffnete die Augen und blickte automatisch auf den Wecker, bevor er die kleine Gestalt an seinem Bettende ansah. „Aber, Susan, was machst du denn so früh am Morgen? Du weißt doch, heute ist keine Schule.“
    „Aber warum nicht? Ich möchte gehen.“
    Er setzte sich im Bett auf. Bis spät in die Nacht hatte er

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