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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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Bedürfnissen.
    In diesem Augenblick erkannte Allison, dass sie so viel Zeit wie möglich würde mit Justin verbringen wollen. Sie war immer noch überzeugt, dass er nicht so frei war, wie sein Witwerstatus vermuten ließ, und sie wusste nicht, ob es irgendeine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft gab. Aber er brachte es fertig, dass sie sich wohlfühlte. Er setzte dem Alltag Glanzlichter auf. Er brachte sie zum Lachen. Es war das Risiko wert. Das einzige, was sie verlieren konnte, war ihr Herz.
    „Erwachsene sind manchmal richtig komisch“, sagte Susan und ging ins Haus zurück.
    Allison und Justin standen eine Weile schweigend nebeneinander.
    „Deine Tochter hält uns für verrückt“, bemerkte Allison schließlich.
    „Ich wundere mich auch über uns.“ Er grinste. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen Kampf mit Farbe ausgefochten habe.“ Er hielt seine Brille hoch und musterte die Gläser.
    „Ich auch nicht.“ Allison kicherte. „Du sahst ziemlich komisch aus mit diesen großen weißen Augen.“
    „Aber was dabei herauskam, gefiel mir.“ Er heftete seinen Blick auf ihre Lippen. „Vielleicht können wir diese spezielle Diskussion eines Tages fortführen, ohne unterbrochen zu werden.“
    „Irgendwie bin ich immer von Kindern umgeben“, erinnerte sie sich.
    „Eine sehr effektive Form der Geburtenkontrolle.“
    „Justin!“
    Er zuckte die Achseln. „Was soll ich machen? Wenn ich in deiner Nähe bin, vergesse ich immer, dass ich ein zweiunddreißigjähriger Vater bin. Es ist, als sei ich wieder in der Schule.“
    „Und du schwärmst für deine Englischlehrerin.“
    Seine Miene wurde ernst. „Allison Greene, ich hatte niemals eine Lehrerin wie dich. Und was ich fühle und denke, wenn wir zusammen sind, hat absolut nichts mit schulischer Grundausbildung zu tun.“ Das Zwinkern kehrte in seine Augen zurück, und er fügte hinzu: „Andererseits bin ich eine lange Weile aus der Übung gewesen. Vielleicht könntest du mich doch das eine oder andere lehren.“
    „Justin!“, mahnte sie abermals. Sie konnte jedoch nicht leugnen, dass seine Worte sie erregten. Tatsächlich erregte alles an diesem Mann sie.
    Sie holten Farbdosen und Bürsten und begannen, sich zu säubern. Es war nicht so kühl wie am vorangegangenen Abend, eine strahlende Herbstsonne erwärmte die Luft und tauchte die Berge, die Georgetown umgaben, in leuchtendes Licht. Das Laub hochgewachsener Zitterpalmen glühte wie flüssiges Gold, und die Blätter der Ahornbäume, Pappeln und Weiden strahlten in den schönsten Herbstfarben. Der Wind der vergangenen Nacht hatte sie schon eines Teils ihres Laubes beraubt, das jetzt wie ein bunter Orientteppich den Rasen bedeckte.
    „Es gibt noch etwas, was ich seit Jahren nicht mehr getan habe“, sagte Allison mit einem spitzbübischen Lächeln.
    „Darf ich raten?“ Herausfordernd sah er sie an.
    Sie lachte und setzte eine Miene gespielter Bestürzung auf. „Ja, das auch. Aber ich meinte etwas Kindlicheres.“ Damit beugte sie sich hinab und hob eine Handvoll Laub auf.
    Justin beäugte sie argwöhnisch.
    „Wann hast du dich zuletzt im Laub gerollt?“, fragte sie.
    „So verlockend das ist, das lasse ich aus. Ich bin voller Farbe, und die Blätter werden überall kleben bleiben.“ Er wollte sich abwenden. Ihr war, als habe er sie für ihr törichtes Verhalten getadelt. Einen Augenblick zuvor noch hatte sie sich jung und sorglos gefühlt, und alles war möglich gewesen. Beschämt öffnete sie die Hände, und das Laub fiel auf den Rasen zurück. „Sicher, gehen wir“, sagte sie mit gesenktem Kopf und rannte in Justin hinein, der stehen geblieben war.
    „Allerdings, wenn ich’s mir recht überlege, kann man ein solches Angebot nicht abschlagen“, sagte er. Er setzte Farbdose und Pinsel ab, hob schwungvoll mit beiden Armen Laub hoch und hielt es über Allisons Kopf. „Was geschieht in jedem Herbst?“ Er ließ Blätter auf sie hinabrieseln. „Die Bäume verlieren ihre Blätter.“
    Sie wollte entweichen, doch er griff nach ihr, und sie stolperten zu Boden. Sie rutschte unter ihm hervor und bewarf ihn mit Laub. Doch er hielt ihre Arme fest und zog sie an sich. Einander eng umfassend rollten sie über das Laub, bis sie über und über mit Blättern bedeckt waren.
    Ein Räuspern ließ sie in ihrem kindlichen Spiel innehalten. Mit verwirrter Miene stand vor ihnen ein Junge. „Äh, hier ist die Pizza, die Sie bestellt haben, Ma’am“, sagte er, und man sah ihm sein

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