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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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waren. Ich empfand Interesse für Sie. Nicht so sehr für Sie als Frau, aber für Sie als Mensch. Als der Vorschlag auftauchte, dass wir einander besser kennenlernen sollten, nahm ich das nicht nur als Spiel. Ich möchte wirklich mehr über sie erfahren und mehr Zeit mit Ihnen verbringen.“ Er trat noch dichter an sie heran, und die Spannung zwischen ihnen stieg. „Das Treffen heute Abend war für Susan“, sagte er und beugte sich zu Allison. „Dieses aber ist für mich.“
    Sie bewegte sich nicht. Sie sträubte sich nicht. Sie wartete … ungeduldig … auf den ersten elektrischen Schlag, als seine Lippen ihre Lippen berührten. Langsam wanderten sie über ihren Mund, bis sie sich zu einem Kuss vereinigten, der gleichzeitig hungrig und zögernd war.
    Er war so atemlos wie sie, als er die Berührung abbrach. Er sah ihr tief in die Augen, und sein Lächeln war zaghaft, so als läge ihm daran zu erfahren, dass sie von einer ähnlichen Welle der Emotionen hingerissen worden war wie er.
    „Nun ist es an mir, Ihnen die Chance zu geben, diesem Spiel ein Ende zu setzen. Ich aber bin bereit zu sehen, was daraus wird.“ Seine Stimme war sanft, und er schien Bedenken zu haben.
    Sie fand es liebenswert, dass er so nervös und unsicher war wie sie selbst. Ihr Herz hämmerte und dort, wo er sie berührt hatte, prickelte ihre Haut. Mit zitternden Lippen lächelte sie. „Oktober ist ein guter Monat, um sich zu verlieben, finden Sie nicht?“, sagte sie schüchtern.
    „Er ist der beste Monat“, bestätigte er mit einem Seufzer der Erleichterung und zog sie in die Arme.
    „Du wohnst wirklich in einem Puppenhaus, Allison“, lobte Justin am folgenden Tag, als er das Haus bei Tageslicht in Augenschein nahm.
    Allison betrachtete ihr Haus mit einem ganz neuen Blick und fand, es gliche wirklich einem Puppenhäuschen. Die Schindelverkleidung hatte einen zartblauen Anstrich bekommen. Der Sims des Daches mit dem komplizierten Pfefferkuchenschnitzwerk sowie die Tür- und Fensterrahmen waren weiß gestrichen. Vier geschnitzte Säulen, die Spindeln sowie das Geländer der Veranda waren abgeschmirgelt worden, und sie hoffte, heute den Anstrich zu schaffen, der ebenfalls weiß sein sollte.
    Das schmale, zweistöckige, im Stil des späten achtzehnten Jahrhunderts erbaute Haus war fast so hoch wie breit. Es gab zwei Erkerfenster. Eines an der rechten Seite, wo Allisons Frühstücksnische war, und ein zweites an der Vorderfront, das viel Licht in das Wohnzimmer ließ. Farbige Scheiben tauchten die Räume in ein rosiges Licht, das den Märchenzauber des viktorianischen Hauses noch erhöhte.
    „Ja, das fand ich auch, wenn ich meine Tante Millie während der Sommerferien besuchte.“ Sie wandte sich an Susan. „Damals war ich nicht viel älter als du, Susan, vielleicht acht. Meine Eltern erlaubten mir, im Sommer herzufliegen. Wohl fünf oder sechs Jahre lang.“ Allison lächelte in der Erinnerung. „Als ich es erbte, war das Haus zitronengelb gestrichen. Aber als ich als Kind hier war, war es von genau demselben Blau wie jetzt.
    „Und warum hast du deine Tante Millie dann nicht mehr besucht?“, fragte Susan. „Mochtest du nicht mehr hier sein?“
    „Doch sehr, und ich weiß nicht mehr recht, warum ich nicht mehr kam. Wahrscheinlich war ich zu beschäftigt mit all den Dingen, mit denen Teenager nun mal beschäftigt sind.“
    „Wie zum Beispiel Jungs“, stellte Justin mit einem wissenden Grinsen fest.
    „Ja, auch Jungs“, bestätigte Allison. „Und dann die stundenlangen Telefongespräche mit Freundinnen und …“ Sie hielt inne. Fast wäre ihr herausgerutscht, dass sie einen Sommer mit ihrer Mutter in Europa verbracht hatte, und andere Sommer in dem Haus ihrer Eltern an der Küste von Cape Cod.
    Allison spürte einen Anflug von Schuld, weil sie nicht ganz aufrichtig mit Susan war. Aber die Kleine würde die wahren Gründe, aus denen Allison ihre Ferien nicht mehr daheim verbrachte, wohl nicht verstehen. Das erste Mal war sie zu Besuch nach Colorado gekommen, als ihr Bruder nach Vietnam hatte gehen müssen. Davor war die Familie immer im Haus an der Küste gewesen. Doch ohne Craig war es nicht mehr dasselbe. Und selbst nach Craigs Heimkehr war das Leben nie wieder so geworden, wie es einmal war. Es hatte Jahre gedauert, bevor die Familie sich im Haus an der Küste wieder wohlfühlte. Als Allison ein Teenager war, versuchten sie, wieder sorglose Sommerferien zu verbringen. Bis zu Craigs Selbstmord. Danach verkauften die Eltern,

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