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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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waren, von anderen, die in Schneewehen gerieten. Das waren eindeutig keine guten Nachrichten, und Justin beschloss, nicht länger zu warten.
    „Susan, zieh deine Stiefel an und deinen Mantel. Ich bring dich zu Großmutter.“
    „Hat Miss Greene noch nicht angerufen?“, fragte Susan.
    „Nein.“
    „Vielleicht hat sie uns vergessen.“
    „Das sicher nicht, aber die Telefonleitung ist vielleicht zusammengebrochen“, schwindelte er, um die Kleine nicht zu beunruhigen. „Nachdem ich dich zu den Großeltern gebracht habe, werde ich zu ihrem Haus fahren und nach ihr sehen.“
    Dunkel und still lag Allisons Haus. Justin wusste nicht, ob der Wagen in der verschlossenen Garage war. Deshalb ging er zur Haustür und klingelte. Doch er hörte nur das einsame Miauen der Katze. Kein Anzeichen von Allison.
    Auf dem Weg aus Georgetown hinaus begegnete ihm keine Menschenseele. Er hielt das Lenkrad fest umschlossen und blickte angestrengt durch die Windschutzscheibe in die Dunkelheit. Offensichtlich waren die Schneepflüge alle mit der Autobahn beschäftigt. Jedenfalls waren sie noch nicht bis zu den Seitenstraßen vorgedrungen. Justin versuchte, in den Spuren der Wagen zu bleiben, die vor ihm hier gefahren waren.
    Auf dem Highway gab es kaum Verkehr. So konnte er sich darauf konzentrieren, die Spur zu halten und nach Allisons Wagen auf der entgegengesetzten Fahrbahn Ausschau zu halten. Allerdings befürchtete er, sie zu übersehen, da die Sicht kaum drei Meter betrug.
    Eine knappe Stunde später erreichte er die Schule. Der Parkplatz war leer. Das Gebäude lag im Dunkeln. Er wendete und fuhr zurück. Diesmal überprüfte er jeden Wagen, der auf der Straße liegen geblieben war. Sie waren alle leer. Wahrscheinlich waren die Insassen von der Highwaypatrouille oder von Schneepflügen gerettet worden. Falls Allison Schwierigkeiten mit ihrem Wagen gehabt hatte, würde auch sie hoffentlich schon gefunden worden sein.
    Es wurde dunkler, und der Schnee fiel noch dichter, die Sicht war gleich null. Plötzlich erfassten seine Scheinwerfer Allisons leuchtend gelbes Auto. Er parkte hinter ihr und sprang heraus. Still stand der Wagen im Schneetreiben. Panik erfasste ihn. War sie noch im Wageninneren? Wie lange dauerte es, bis ein Mensch erfror? Bei dem Schneetreiben und der niedrigen Temperatur käme sie nicht weit. Wenn sie nun bewusstlos in einer Schneewehe lag?
    Die Scheiben waren mit Eis und Schnee bedeckt. Er riss die Fahrertür auf. Allison hing über dem Lenkrad, der Kopf lag auf den behandschuhten Händen. Zunächst schien sie seiner nicht gewahr zu sein. Doch dann hob sie langsam den Kopf. „Justin?“ Ihre Stimme war schwach. „Mir ist so kalt.“
    Er beugte sich in den Wagen und nahm sie in die Arme. Mit einer Hand knöpfte er seinen Mantel auf und legte ihn, soweit es ging, um sie herum. Er drückte sein Gesicht in ihr Haar und zog sie fest an sich, um seine Wärme mit ihr zu teilen. Sie fühlte sich unglaublich zart und verletzlich an, und ihm stockte der Atem bei der Vorstellung, wie leicht er sie hätte verlieren können.
    „Ich bringe dich nach Hause.“ Er zog sie aus dem Wagen und wollte den Schlag schließen, doch sie hielt seine Hand fest. Ihre Zähne schlugen so hart aufeinander, dass sie kaum sprechen konnte. „Wackelnase und Schneewittchen sind da drinnen.“
    „Die Hasen?“
    „Ja. Ich konnte sie doch nicht in der Schule lassen. Dort können sie erfrieren, wenn der Strom zusammenbricht.“
    Justin setzte Allison auf den Beifahrersitz seines Wagens, legte eine der Wolldecken, die er mitgenommen hatte, um ihre Schultern und eine um ihre Beine. Dann drehte er die Heizung hoch und holte den Hasenkäfig mit den Tieren.
    Allmählich wich die Starre von Allison und Leben kehrte in sie zurück. „Erst eine Stunde, nachdem wir miteinander telefoniert hatten, konnte ich die Schule verlassen“, erzählte sie Justin während der Fahrt. „Dann saß ich auf dem Parkplatz fest, weil der Wagen nicht gleich ansprang. Das hätte ich wohl als Omen nehmen und aufgeben sollen.“
    „Ich hätte dich doch abgeholt.“
    „Ich wollte nicht, dass du in dieses Wetter rausmusst.“ Ein Zittern durchlief sie, und sie lachte freudlos. „Aber das hast du nun doch getan.“
    „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Ich hatte eine Ahnung, dass etwas nicht in Ordnung war.“
    „Ich bin froh, dass du mich gesucht hast. Der Motor starb ganz plötzlich ab. Kein Warnzeichen vorher. Nichts. Er wollte nicht wieder anspringen. Und niemand kam

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