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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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erinnerte sie an ihre Stichworte. Aufgeregt stolperten sie hinter dem geschlossenen Vorhang über die Bühne. Von der anderen Seite des Vorhangs waren die Geräusche des Publikums zu hören. Da waren die Eltern, die ihre Plätze suchten und sich auf den metallenen Klappstühlen niederließen.
    „Sind Sie immer noch da, wenn das Stück zu Ende ist, Miss Greene?“
    Allison blickte in Rosas große dunkle Augen. „Ja, ich werde immer noch da sein“, versicherte sie und rückte der Kleinen den Heiligenschein zurecht. Es rührte sie, dass Rosa sich mehr Gedanken um sie machte als um den Text, den sie aufsagen musste. Allison hatte mit Rosa geübt und ihr geholfen, ihre Schüchternheit zu überwinden. „Nun geh und warte bei den anderen Engeln! Und denk dran, ich bin gleich hinter der Bühne und drücke dir den Daumen. Du wirst es sehr gut machen.“
    Sie wusste nicht, woher die Kinder von ihrer Entlassung gehört hatten, aber es hatte nur wenige Tage gedauert, bis das Ergebnis der dritten und letzten Unterredung mit Mr Gibson sich über die ganze Schule verbreitet hatte. Ihre Schüler hatten sich an sie gehängt, gebettelt, sie möge bleiben. Sie verstanden nicht, dass es nicht ihre Entscheidung war, sie zu verlassen. Jeden Tag, bevor sie heimfuhren, fragten sie mit ernsten Gesichtern, ob sie am nächsten Tag wiederkommen würde, und dann versicherte sie ihnen, dass sie käme. Aber heute, wenn sie ihr nach der Aufführung dieselbe Frage stellten, musste ihre Antwort anders lauten. Sie würde sich von ihnen verabschieden müssen.
    Es war der letzte Tag vor den Weihnachtsferien. Sie hatte viel Zeit für die Proben gebraucht, hatte die Schreibarbeiten abschließen und die Stundenpläne für ihren Nachfolger ausarbeiten müssen. So war sie nicht zum Packen gekommen. Glücklicherweise hatten die Leute, die ihr Haus gekauft hatten, ihr Zeit bis zum ersten Januar gegeben.
    „Noch fünf Minuten bis zum Beginn.“ Chris strich über das Glöckchen, das an ihrem grünen Hut baumelte. „Ich bin froh, dass Weihnachten nicht einen Monat später ist. Sonst hätte ich nicht mehr in dieses Elfenkostüm gepasst.“
    Allison blickte an ihrer Gestalt, die ebenfalls grün gekleidet war, hinab. „Wessen Idee war das eigentlich?“
    „Wahrscheinlich Mr Gibsons“, sagte Chris verächtlich.
    „Und ich dachte, er hätte so gar keinen Sinn für Humor.“
    Chris lachte. „Jared lässt dir noch mal danken, dass du mit ihm letztes Wochenende einkaufen gegangen bist. Er hasst es, allein zu gehen.“
    „Keine Ursache. Mir hat’s Spaß gemacht. Außerdem hatte ich dadurch die Gelegenheit, ein paar Sachen für meine Eltern zu kaufen. So brauche ich mir darum wenigstens keine Gedanken mehr zu machen.“
    Chris runzelte die Stirn. „Wenn du doch nur nicht …“ Sie ließ, den Satz unbeendet, denn sie wussten beide, dass an dieser Sache nichts zu ändern war. „Oh, übrigens, wir haben jemanden gefunden, der den Nikolaus spielt.“
    „Großartig. Dass Pete auch gerade jetzt die Grippe kriegen musste“, sagte Allison. „Wenigstens hat er nicht, wie die halbe Schule, die Windpocken.“
    Mrs Armstrong, die Musiklehrerin, schaltete das Tonbandgerät ein. Der Beginn von „Jingle Bells“ war das Signal für den Spielbeginn. Allison und die anderen Lehrer überprüften noch einmal ihre Schüler. Dann stellte Allison sich an den Bühnenrand, der für das Publikum nicht einsehbar war, wo ihre Schüler sie jedoch sehen konnten.
    Es gab die üblichen Ausrutscher. Zwei oder drei Bäume gerieten aneinander, und der Heiligenschein einer der Engel verfing sich in einem Rentiergeweih. Doch derartige kleine Missgeschicke brachten die Eltern zum Lachen und ließen sie ihre Videobänder über Jahre hinaus noch mehr schätzen.
    Als der Vorhang gefallen war und der Nikolaus sich zwischen den Kindern im Publikum bewegte, stand Mr Gibson auf und kam auf die Bühne. Allison war hinter der Bühne auf die Seite gegangen und füllte Strümpfe mit kleinen Aufmerksamkeiten, die sie für ihre Schüler besorgt hatte. Als Mr Gibson das Mikrofon zur Hand nahm, zollte sie ihrer Umgebung kaum Aufmerksamkeit. Doch dann wurde sie gewahr, wie Susan, Meagan, Rosa, Sean und all die anderen Kinder ihrer Klassen sich gruppierten und zu Mr Gibson gingen.
    „Herr Direktor, Sir, wir möchten mit Ihnen reden“, sagte Susan und sah mit ernstem Blick zu dem Mann auf.
    In der Annahme, sie wollten ihm ein Weihnachtsgeschenk überreichen, neigte er sich zu ihr hinab. „Aber

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