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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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drehte ihn zwischen den Fingern, während sie Drew mit offensichtlicher Neugier betrachtete. „Sind Sie in Maine aufgewachsen?“
    „Ja“, erwiderte er knapp.
    „Sie können von Glück sagen.“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Wie kommen Sie denn darauf?“
    „Sehen Sie sich doch nur mal um.“
    Er tat es und sah nichts als Bäume. „Mag sein.“
    „Sie hatten all diese Freiheit, all diesen Freiraum.“ Olivia breitete die Arme aus, als wolle sie die Wälder umfassen. „Keine Verkehrsstaus, kein Smog.“
    „Nur schlechtes Wetter und Bären“, meinte er trocken.
    Sie lächelte. „Ob Sie es glauben oder nicht, in Kalifornien gibt es auch ein paar Bären. Und was das schlechte Wetter angeht – Schnee wirkt sich nicht so verheerend aus wie ein Erdbeben.“
    „Guter Gesichtspunkt.“
    „In Henderson verschließen die Leute nicht mal ihre Türen. Ich bin in einem Viertel aufgewachsen, wo Sicherheit bedeutet, mindestens drei Schlösser an der Tür zu haben.“
    „Das muss hart gewesen sein.“
    „Sie hatten wahrscheinlich keine Einbrecher oder Amokläufer zu fürchten, oder Teenager, die einen Laden ausrauben und dann einen Fluchtwagen stehlen.“ Ihre Stimme zitterte. „Eines Tages passierte ein Raubüberfall, als mein Stiefvater gerade im Dienst war. Es kam zu einer wilden Verfolgungsjagd. Er hatte einen Unfall mit seinem Streifenwagen und wurde getötet.“ Abrupt hielt sie inne und holte tief Luft. „Ich weiß gar nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle. Ich rede nie über ihn.“
    „Vielleicht sollten Sie es tun“, entgegnete Drew unbedacht und bereute es sogleich. Er wollte nicht, dass sie sich ihm anvertraute, doch nun war es zu spät.
    Mit einem traurigen Lächeln sah sie ihn an. „Darüber zu reden ändert nichts. Er war ein guter Polizist, und er hat seine Arbeit geliebt. Seit ich alt genug war, die Zeitung zu lesen, hatte ich Angst, dass so etwas passieren könnte.“
    Olivia hatte nicht beabsichtigt, einem Fremden derart persönliche Dinge zu enthüllen. Aber Drew blickte sie mit echtem Mitgefühl an, und zu ihrer Überraschung sehnte sie sich danach, jemandem von Mike zu erzählen – von seiner Großzügigkeit, seiner Stärke, seiner Freundlichkeit.
    „Olivia, es tut mir wirklich leid. Ihr Stiefvater scheint ein guter Mensch gewesen zu sein.“
    „Danke.“ Sie straffte die Schultern. „Schon gut. Es ist schon lange her.“ Sie stand auf. „Jedenfalls danke, dass Sie zugehört haben.“
    Er blickte ihr nach, als sie davonging, und wurde sich bewusst, dass sie eine weitere Barriere seiner Gleichgültigkeit durchbrochen hatte.
    Das Tageslicht schwand früh.
    Als die Sonne sank und mit ihr die Temperatur, sammelte Drew einen Armvoll Feuerholz ein. Er freute sich nicht auf einen langen, gemütlichen Abend mit Olivia.
    Als er die Hütte betrat, verfinsterte sich seine Miene beim Anblick des gedeckten Tisches. Olivia hatte die Blumen in die Mitte gestellt, zusammen mit einer dicken Kerze. Er legte das Holz auf den Stapel neben dem Kamin und warf ein Scheit in die Flammen, bevor er sich zu ihr an den Tisch gesellte.
    „Ich hoffe, Sie haben Hunger.“ Sie füllte eine Schale mit cremiger Tomatensuppe und schob sie ihm hin. „Ich habe ein Kartenspiel gefunden. Ich dachte, wir könnten nachher eine Partie veranstalten. Ich kann ziemlich gut pokern.“
    Brathähnchen und Maiskolben, gefolgt von Apfelkompott, vervollständigen das Mahl. Drew aß reichlich. Anschließend erledigten sie den Abwasch und spielten Karten.
    Er verlor.
    „Ich habe gewonnen“, verkündete sie strahlend.
    „Ich habe Sie gewinnen lassen“, behauptete er schmunzelnd.
    „Ich hasse schlechte Verlierer.“ Sie verbarg ein Grinsen hinter der Hand und gähnte dezent. „Ich bin müde. Darf ich als Erste duschen?“
    Er zuckte die Achseln. „Ich habe es nicht eilig.“
    Mit angespannter Miene beobachtete er, wie sie im Badezimmer verschwand. Da war er nun, über Nacht mit einer wundervollen, verführerischen Frau, die behauptete, ihm zu vertrauen. Ein cleverer Schachzug. Dadurch konnte er sie nicht verführen, außer, wenn sie den ersten Schritt unternahm.
    Eine halbe Stunde später kam Olivia in einem hellgrauen Nachthemd aus dickem Flanell aus dem Badezimmer. Es sah bequem aus und reichte vom Kinn bis zu den Füßen, aber es vermochte nicht, die weiblichen Rundungen darunter zu verbergen. Ihr Haar war noch nass und lockte sich um ihr Gesicht.
    „Sie sind dran.“
    In Gedanken bei ihr ging er in das Badezimmer. Es

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