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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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an.
    „Scheint so.“ Er hätte etwas hinzufügen können, aber Walt wartete, und was gab es schon zu sagen?
    Das Schicksal hatte ihm einen Tag und zwei Nächte mit Olivia geschenkt, einer Fremden, die ihm irgendwie vertrauter war als andere Leute, die er schon sein Leben lang kannte. Und irgendwie war es ihr gelungen, ihm die Aussicht auf die Rückkehr nach Henderson ein bisschen schmackhafter zu machen.
    Olivia schlüpfte in ihre schwarze Lederjacke.
    Walt überschlug sich förmlich, um ihre kleine Reisetasche zu tragen. Eiligst öffnete er ihr die Tür.
    Drew blieb zurück und blickte sich ein letztes Mal um. Die Fenster funkelten, der Fußboden war blitzblank, der Duft von frischen Blumen hing in der Luft.
    Er legte den Eindruck zu all den anderen Erinnerungen an diesen Ort in seinem Gedächtnis ab. Olivia hatte ihre Spuren hinterlassen.

5. KAPITEL
    Nach den Aufregungen der vergangenen zwei Tage war es irgendwie enttäuschend, Henderson zu erreichen. Olivia versuchte, das Gefühl abzuschütteln.
    Die Main Street war nicht viel mehr als eine kurze Einkaufsstraße mit wenigen Geschäften. Auf dem Stadtplatz blühten leuchtend rote und gelbe Chrysanthemen in einem gepflegten Beet rings um das steinerne Denkmal eines längst vergessenen Helden, der eine lang vergessene Schlacht geschlagen hatte.
    Sie hasste Abschiede und konnte sich eines flauen Gefühls nicht erwehren, als Drew sagte: „Du kannst mich hier irgendwo absetzen.“
    Sie hatte natürlich längst erkannt, dass er nicht der geeignete Mann für ihre Zwecke war. Warum also war sie so niedergeschlagen? Sie hätte erleichtert sein sollen. Wahrscheinlich hätte er über ihren Heiratsantrag gelacht. Zumindest blieb ihr diese Demütigung erspart.
    Olivia fuhr in eine Lücke am Straßenrand und drehte sich zu ihm hin, um sich zu verabschieden. Stattdessen hörte sie sich selbst sagen: „Vielleicht könnten wir zusammen essen gehen, bevor du die Stadt verlässt.“ Es war nicht ihre Gewohnheit, Männer um eine Verabredung zu bitten. Es geschah zum ersten Mal.
    Seine Miene verfinsterte sich. „Olivia, du solltest nicht mit mir verkehren. Nicht, wenn du mit den Leuten hier in Henderson auskommen willst, nachdem ich weg bin. Unsere Verbindung würde deinem Ruf schaden.“
    „Glaubst du, dass mich das kümmert?“
    „Nein.“ Er lachte leise. „Aber das sollte es. Außerdem bin ich nicht sicher, wie lange ich noch bleiben werde.“ Er nahm seinen Rucksack vom Rücksitz und öffnete die Tür. „Ich finde dich schon, sollte ich Zeit haben, bevor ich gehe.“
    Olivia wusste, dass er ihr damit versteckt einen Korb gab. Es war ein endgültiger Abschied. „Aber ich habe dein Hemd noch.“
    Ihr stockte der Atem bei dem Blick, mit dem er sie und sein Flanellhemd musterte. Dann verhärtete sich seine Miene.
    Drew wollte das Hemd nicht zurück. Er wollte keine greifbare Erinnerung an sie. „Behalte es.“
    Als sie den Mund öffnete, um zu protestieren, konnte er nicht widerstehen, ihr einen kurzen gestohlenen Kuss zu geben. Die Erinnerung an sie würde bleiben, ebenso wie ihr honigsüßer Geschmack auf seinen Lippen blieb, als er sich abwandte.
    Als Drew den Gemischtwarenladen betreten wollte, kam gerade eine Frau heraus. Er trat beiseite und ließ sie passieren. Ihr Lächeln schwand, als sie ihn ansah. Sie senkte den Blick und eilte an ihm vorbei. Ihr Mann tat es ihr gleich. Drew hatte jahrelang mit beiden die Schulbank gedrückt. Nun gaben sie vor, ihn nicht zu kennen.
    Als andere Kunden ihn erkannten, trat ein gespanntes Schweigen ein. Er bemühte sich, die Reaktion zu ignorieren, ging durch die schmalen Gänge, nahm Lebensmittel und einige andere Gegenstände von den Regalen. Schließlich begab er sich zur Kasse.
    „Ist das alles?“, fragte das junge Mädchen, das er nicht kannte.
    Drew nickte. Er hatte den Scheck von seiner jüngeren Schwester eingelöst, der den Betrag reichlich abdeckte. Abby hatte sich als seine einzige Verbündete in der Familie erwiesen, obwohl sie sich nie nahegestanden hatten.
    Einige Männer hatten sich am Ausgang versammelt. Unter ihnen war Reggie LaRoche, ein selbstständiger Holzfäller, der in früheren Jahren viele Geschäfte mit den Pierces getätigt hatte. „Du bist also zurück“, stellte er fest. „Willst du bleiben?“
    „Ich bin nur auf der Durchreise“, antwortete Drew.
    „Das ist gut.“
    „Ich will keinen Ärger.“
    Obwohl Reggie bereits mittleren Alters und kahlköpfig war, sah er immer noch fit aus. „Das ist ja

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