Bianca Exklusiv Band 11
Schmuck meiner Großmutter?" Max' Gesicht war nur noch Zentimeter von Lucys entfernt.
Sie wich zurück. „Das ist nicht wahr ..."
„Möchten Sie mit meiner Großmutter sprechen und hörend wie sehr sie der Verlust getroffen hat? Der Schmuck war für meine zukünftige Frau bestimmt, die nächste Herrin der Isola Mazzardi. Ihre Halbschwester hat Sie getäuscht. Sie hat Sie benutzt, wie sie es mit mir und Renzo getan hat, um an das große Geld zu kommen."
„Sie irren sich", widersprach Lucy. Selina hatte töricht gehandelt, aber verdorben war sie nicht. Max legte die Finger unter Lucys Kinn, so dass sie gezwungen war, ihn anzusehen.
„Schauen Sie mich an. Ich bin außer mir, weil ich eine Frau in mein Haus aufgenommen habe, die durch ihre schlampige, unzuverlässige Arbeit als Schlossführerin nicht nur dem Ruf der Isola Mazzardi geschadet hat, sondern obendrein auch noch meinen leicht zu beeindruckenden Bruder becirct und auf die schiefe Bahn gebracht hat. Und das, nachdem sie versucht hatte, sich an mich heranzumachen."
„Das kann ich nicht glauben", flüsterte Lucy.
„Wo ist Selina?" wiederholte Max erbarmungslos.
„Das weiß ich nicht. Ich weiß es wirklich nicht!"
„Sie müssen aber eine Vorstellung haben, wo sie sein könnte. Ich hatte Ihre Schwester seit Tagen durch die Polizei beobachten lassen. Es fehlt keines meiner Boote, und niemand, auf den ihre Beschreibung passt, hat ein Boot gemietet. Gestern Abend verschwand auch Renzo von der Insel. Man sagte mir, Selina sei zu diesem Zeitpunkt in Ihrem Zimmer gewesen. Sie müssen ihr also bei der Flucht geholfen haben. War Sie etwa die einfach gekleidete Touristin, die für eine Bootsfahrt mit englischem Geld bezahlt hat? Der Mann schwört aber, er würde sich daran erinnern, wenn sie rotes Haar gehabt hätte." Lucy riss die Augen auf und wollte sich abwenden, aber Max hielt ihr Kinn fest.
„Sie wissen etwas. Also, heraus mit der Sprache!" Lucy überlegte blitzschnell. Sie versuchte sich vorzustellen, wie Selina in unauffälliger Kleidung, ohne Make-up und mit straff zurückgebundenem Haar aussah. Mazzardis Leuten wäre eine solche Person sicher nicht aufgefallen, wenn sie nach einer schönen Frau wie Selina suchten ... Deshalb also hatte Selina sich müde gestellt und dann ihre, Lucys, Sachen mitgenommen, um sich wirksam verkleiden zu können. Es tat weh, dass ihre Schwester sie so arglistig hintergangen hatte.
„Ihre Miene spricht Bände", stellte Max fest. „Jetzt geht Ihnen wohl langsam auf, dass das saubere Pärchen Sie hinters Licht geführt hat. Es gehört schon eine Menge Kaltblütigkeit dazu, die eigene Schwester als Sündenbock vorzuschieben", fuhr er kopfschüttelnd fort. „Selina kannte mich und wusste, was ich von ihr halte. Und genauso muss sie gewusst haben, dass ich explodieren würde, wenn ich herausfand, dass Sie ihr geholfen und sie gedeckt haben."
„Das habe ich nicht getan! Ich hatte mich lediglich einverstanden erklärt, hierher zu kommen und Sie dazu zu bringen, den beiden eine Chance zu geben, ihre Liebe unter Beweis zu stellen. Ich habe Selina nur zu einer langen Verlobungszeit geraten."
„Tatsächlich? Und warum haben Sie es sich dann wieder anders überlegt?" Max' Stimme wurde drohend. „Wenn ich mich recht erinnere, wollten Sie alles tun, um Selina zu helfen. Und nun verraten Sie mir eins: Warum waren Sie in Selinas Zimmer?"
Lucy saß in der Falle. Wenn sie Max erzählte, dass Selina sich mit ihren sämtlichen Sachen aus dem Staub gemacht hatte, während sie mit Max zu Abend aß, würde er noch schlechter von ihrer Schwester denken.
Lucy zog es vor zu schweigen und zuckte nur die Schultern.
„Ich verstehe."
Sie hätte Max nur zu gern alles erzählt, denn jetzt konnte sie seinen Zorn nachempfinden. Selinas und Renzos Verhalten war unentschuldbar. Kein Wunder auch, dass Max sich in Selinas Zimmer so anzüglich verhalten hatte. Er musste glauben, sie stecke mit den beiden unter einer Decke und wolle von ihrer Fährte ablenken.
„Sie haben mir nichts als Lügen aufgetischt, nicht wahr?" Max blickte Lucy verächtlich an. „Sie hatten gar nicht vor, die große Schwester zu spielen, die zwischen Selina und mir vermittelt. Ihre Rolle war es, die Hilflose zu mimen und mich mit Ihrem Engelsgesicht von Renzos Verschwinden abzulenken. Sie wollten sich mir anbieten, und ich wäre der Versuchung fast erlegen. Großer Gott, ich hätte Tage mit Ihnen im Bett verbringen können, und die falsche Zärtlichkeit in Ihren Augen
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