Bianca Exklusiv Band 11
erwiderte er höflich. „Was kann ich dir zu trinken anbieten?"
„Weißwein, bitte."
Max reichte ihr ein Glas und deutete auf einen Sessel. „Setz dich. Großmama muss jeden Augenblick kommen."
Lucy wagte einen erneuten Vorstoß. „Bitte, gib Selina und Renzo eine Chance", bat sie. „Verzichte auf die Polizei. Die beiden bringen das Geld zurück, dessen bin ich ganz sicher."
„Warum sollte ich so großzügig sein?" Max lehnte sich zurück und schlug ein Bein über das andere.
Lucy blickte auf ihr Glas. „Damit könntest du einen Skandal vermeiden", gab sie zu bedenken.
„Du glaubst, der Ruf der Familia Mazzardi läge mir am Herzen?" Max zog ironisch eine Braue hoch.
„Ja, das tue ich. Er liegt dir sogar sehr am Herzen, aber das sollen die anderen nicht merken. Ich bin überzeugt, dass du auch an deinem Vater gehangen hast, es jedoch nicht zugeben willst, um keine Angriffsfläche zu bieten."
„Hmm." Max schenkte Wein nach. „Das hast du dir gut überlegt. Aber du hast eins vergessen. Meinen Stolz. Ich kann es mir nicht leisten, mich schwach zu zeigen. Also muss ich bei deiner Schwester hart bleiben, ganz gleich, wie ich darüber denke." Als Lucy schwieg, fuhr er mit sinnlicher Stimme fort: „Nur eins könnte mich dazu bewegen, meine Meinung zu ändern."
Lucy blickte auf. „Eine Gehirntransplantation?" versuchte sie, die Sache ins Scherzhafte zu ziehen.
Max lächelte. „So weit brauchen wir nicht zu gehen. Sieh es einmal so: Du schuldest mir eine Menge."
„Das Geld bekommst du auf Heller und Pfennig zurück".
„Das weiß ich." Max' Stimme wurde hart. „Du kennst meinen Preis. Ich werde schweigen und verspreche dir, dass Selina nicht ins Kittchen kommt. Als Gegenleistung", in seine Augen trat ein viel sagendes Glitzern, „verlange ich dich."
Lucy presste die Lippen zusammen. Max bat nicht mehr, jetzt forderte er. Wenn nur die Großmutter käme und sie aus dieser Situation erlöste!
„Du hast die Wahl", sagte er. „Entweder du nimmst mein Angebot an oder du lässt es."
Lucy atmete tief durch. „Du kannst mich nicht unter Druck setzen. Sex kann man nicht bestellen wie ein Essen."
„Wie du willst." Max zuckte die Schultern. „Ich hoffe nur, dein Stiefvater ist kräftig genug, um Selina im Mailänder Gefängnis besuchen zu können."
Lucy war bleich geworden. „Du bist ein ... Unmensch!"
„Die Entscheidung liegt bei dir", erinnerte Max sie. „Es gibt nicht viele Frauen, die mein Angebot zurückweisen würden."
„Das überrascht mich nicht!" zischte Lucy. „Mit dieser Methode dürfte es dir an Nachschub im Bett nicht fehlen. Bei dir gibt es keine langfristigen Beziehungen."
„Ganz im Gegenteil." Max stellte sein Glas auf den Tisch. „Für mich hat es nur langfristige Beziehungen gegeben ..."
„Das interessiert mich nicht", bog Lucy hastig ab. Sie mochte den Gedanken, dass es andere Frauen in seinem Leben gegeben hatte, nicht zu Ende denken.
„Lucy ..." Er nahm ihr das Glas ab und stellte es beiseite. Dann kniete er nieder und sah sie eindringlich an. „Irgendwie komme ich innerlich nicht an dich heran, aber ich kann dich berühren. Ich begehre dich so sehr, dass ich nichts unversucht lassen werde, um dich zu besitzen." Max schob Lucys Rock hoch und berührte ihren Schenkel, aber sie wehrte ihn ab.
Ohne den Blick abzuwenden, hob er langsam die Hand und streichelte ihre Brust. „Eine Nacht in deinen Armen", flüsterte er. „Wenn ich sonst schon nichts haben kann, schenke mir diese eine Nacht."
„Max", flüsterte Lucy, „ich liebe meine Schwester und würde alles für sie tun. Aber ich möchte mir auch meine Selbstachtung erhalten. Weder Selina noch ich würden uns so ohne weiteres einem Mann hingeben. So sind wir erzogen worden. Ich habe bestimmte Prinzipien und möchte mich für meinen späteren Ehemann aufbewahren und sie auch."
Max rührte sich nicht und versuchte, in Lucys Gesicht zu lesen. Dann stand er auf. In diesem Augenblick betrat die Contessa den Raum. Max wandte sich Lucy zu und lächelte ironisch. „Genau zum richtigen Zeitpunkt", meinte er leise.
Während des ganzen Abendessens bewunderte Lucy Max' Selbstbeherrschung. Er benahm sich, als hätte es die intime Szene nie gegeben und gab sich zurückhaltend und schweigsam. Seine Großmutter, die diesmal ein elegantes schwarzes Kreppkleid trug und ihr Haar hoch gesteckt hatte, machte wiederholt spitze Bemerkungen, aber Max ging darauf nicht ein und konzentrierte sich auf das Essen.
Doch die Contessa hatte
Weitere Kostenlose Bücher