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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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hatte, und verzierte es mit einigen duftenden Jasminblüten.
    Langsam ging sie wieder auf die Veranda und pflückte einige Blätter von den Bougainvilleasträuchern. Eine Zeit lang zielte sie damit nach der Machete, die gegen die Stufen gelehnt war, aber schon bald langweilte sie dieses Spiel. Ruhelos wanderte sie wieder ins Haus und streifte ziellos durch die Räume, bis sie sich im Schlafzimmer befand.
    Mit festem Griff öffnete sie die Fensterläden, um frische Luft hereinzulassen. Als sie sich umdrehte, fiel ihr Blick auf eine schmale Tür in einer Nische. Vielleicht war es eine eingebaute Garderobe? Ein wenig nervös zog sie an dem Knauf.
    Der kleine Schrank war leer bis auf eine Holztruhe. Sie ließ sich nur schwer öffnen, aber als es Dany gelungen war, die rostigen Scharniere zu lösen, sah sie mehrere Schichten zerknittertes Packpapier. Nachdem sie es vorsichtig zur Seite geschoben hatte, tauchte ein geblümtes Kleidungsstück auf. Aufgeregt holte Dany es heraus und hielt es vor sich. Es war ein einfaches Baumwollkleid, das an den Kanten bereits vergilbt war. Die Frau, der es einmal gehört hatte, musste ungefähr die gleiche Große wie sie getragen haben.
    In der Truhe befanden sich noch weitere Kleidungsstücke - einige Kleider, ein sandfarbener Leinenanzug und eine Reihe Hemden und Shorts für Kinder. Als sie die lustig bedruckten T-Shirts betrachtete, stiegen ihr plötzlich Tränen in die Augen. Diese Familie war mit großen Hoffnungen hierher gekommen und dann von dem unbezwingbaren Urwald vertrieben worden ...
    Ganz unten in der Kiste befand sich ein in Stoff gewickeltes Päckchen. Als Dany es öffnete, stieg ihr ein zarter, würziger Duft in die Nase. Sie nahm das Kleid heraus und schüttelte es vorsichtig. Dann atmete sie tief aus.
    Es war ein Abendkleid aus bernsteinfarbener Seide. Der tiefe Ausschnitt und der bodenlange Rock waren mit cremefarbener Spitze verziert. Sicher handelte es sich um ein Familienerbstück. Es war das schönste Kleid, das sie je gesehen hatte. Unvermittelt schnürte ein Gedanke ihr die Kehle zu. Wie hatte eine Frau es nur ertragen können, solch ein Kleid zurückzulassen? Nick hatte wohl Recht - sicher waren diese Menschen so entmutigt gewesen, als all ihre Träume sich in Luft aufgelöst hatten, dass sie nicht einmal mehr Wert darauf gelegt hatten, dieses wundervolle Stück mitzunehmen.
    Dany faltete das Kleid sorgfältig zusammen und legte es mit den anderen Kleidungsstücken wieder in die Truhe. Dann kehrte sie auf die Veranda zurück.
    Gewohnheitsmäßig wollte sie einen Blick auf ihre Armbanduhr werfen, doch an ihrem Handgelenk war nur ein weißer Fleck zu sehen. Das feingliedrige Armband war unbemerkt gerissen, als sie sich vor einigen Tagen durch dichtes Unterholz gekämpft hatte.
    Sicher war es bereits Nachmittag. Nick musste doch bald zurückkommen. Und wenn nicht, so würde sie auf keinen Fall nach ihm suchen und sich dafür von ihm wieder eine unfreundliche Bemerkung gefallen lassen. Andererseits verbot es ihr Stolz, hier noch länger zu warten, bis er gnädigerweise auftauchen würde. Ja, sie würde losgehen und diesen Obstgarten suchen, um einige Limonen für das morgige Frühstück zu pflücken.
    Sie wanderte am Strom entlang und blieb nur einmal stehen, um den Duft einer Hibiskusblüte einzuatmen. Schließlich erreichte sie den Obstgarten. Er war verwildert, aber einige Bäume trugen noch Früchte. Dann entdeckte sie den Limonenbaum, dessen Zweige sich unter der Last der kleinen grünen Früchte bogen. Sie knotete das mitgebrachte T-Shirt zu einer Tasche und warf einige Limonen hinein. Hinter dem Obstgarten plätscherte ein kleiner Wasserfall. Dort würde sie sich ein wenig ausruhen und ihre Füße kühlen.
    Nachdem sie das T-Shirt unter dem Baum auf den Boden gelegt hatte, bahnte sie sich einen Weg durch die Farne, die ihr bis zur Taille reichten. Plötzlich blieb sie wie versteinert stehen.
    Direkt vor ihr floss der Strom langsam über moosige Steine in ein breites Becken. Am Ufer lag Nick mit nacktem Oberkörper, auf dem Bauch. Eine Hand ließ er im Wasser treiben, in die andere stützte er sein Kinn.

7. KAPITEL
    Dany war sich sicher, kein Geräusch verursacht zu haben, doch Nick drehte sich ruckartig um, als hätte er ihre plötzliche Nähe gespürt. Er runzelte die Stirn, und für den Bruchteil einer Sekunde glitt ein Ausdruck der Ungeduld und des Ärgers über sein Gesicht. Als sie sich zum Gehen wandte, hob er jedoch die Hand und winkte sie

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