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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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einer Stunde Fußmarsch einholte, spürte sie, wie ruhelos er war. Sicher konnte er es kaum mehr erwarten, bis sie die Grenze erreicht hatten und er sie ein für alle Mal los war. Mit einer kräftigen Armbewegung schleuderte er den Stock ins Gebüsch, mit dem er sich vorher ungeduldig gegen den Schenkel geklopft hatte.
    „Alles in Ordnung?" fragte er.
    Am liebsten hätte sie sich auf den Boden sinken lassen und geweint. Nichts ist in Ordnung - und das weißt du sehr gut, dachte sie verzweifelt. Doch stattdessen presste Dany die Lippen aufeinander. „Ja, mir geht es gut. Jetzt haben wir es ja bald geschafft", brachte sie schließlich hervor. Dann hob sie den Kopf und ging schnell an ihm vorbei.
    Natürlich hätte Nick sie mit Leichtigkeit einholen können, denn in der drückenden Hitze wurden ihre Schritte schon bald schleppend. Anscheinend war er aber zum ersten Mal damit einverstanden, dass sie voranging. Wieder spürte sie einen dumpfen Schmerz im Magen. Sie holte tief Atem und bahnte sich verbissen den Weg vorwärts.
    Plötzlich hörte Dany ein Rascheln. Unter dem Laub vor ihren Füßen schien sich etwas zu bewegen. Als sie nach unten sah, entdeckte sie eine kleine Schlange, die leuchtende orange, goldene und schwarze Streifen trug. Wie versteinert blieb sie stehen.
    „Beweg dich nicht", sagte Nick leise.
    Als die Schlange den Kopf hob, bekam Dany plötzlich einen heftigen Stoß, stolperte und stürzte in das Gebüsch neben dem Pfad. Dann hörte sie ein wütendes Zischen, das ihr einen Schauder über den Rücken jagte.
    Benommen setzte sie sich auf und sah sich um. „Vielen Dank, ich ..." Als sie sah, dass sich Nick mit blassem Gesicht gegen einen Baumstamm lehnte, blieben ihr die Worte im Hals stecken. Rasch sprang sie auf die Füße.
    „Nick, was ist geschehen? Meine Güte, die Schlange hat dich doch nicht gebissen, oder?"
    Er gab keine Antwort, sondern schüttelte abwehrend den Kopf. Dany packte seinen Arm und schüttelte ihn. „Was war das?"
    „Eine Korallenschlange."
    „Ist sie - giftig?" Vor Schreck konnte sie kaum sprechen. „Nein, nicht sehr", antwortete er schnell. „Außerdem war es noch eine junge Schlange. Trotzdem werde ich mir die Wunde wohl besser ansehen."
    Langsam ließ er sich mit dem Rücken gegen den Baumstamm gelehnt zu Boden sinken und setzte sich auf die Erde. Mühsam zog er das Taschenmesser aus der Hosentasche und begann, den Stoff aufzuschneiden.
    „O Nick." Danys Stimme schwankte. „Wäre ich bloß nicht vorangegangen. Es ist meine Schuld."
    Nick lächelte schwach. „Das ist ja nichts Neues. Hier, mach du das."
    Mit zitternden Fingern schlitzte sie das Hosenbein ganz auf und zog den festen Baumwollstoff nach unten. Direkt über dem Knie befanden sich zwei winzige Male, die wie Nadelstiche aussahen. Das Gewebe um die Wunde war bereits stark angeschwollen und gerötet.
    Eine Zeit lang konnte Dany den Blick nicht von der Bissstelle wenden, doch dann schüttelte sie die aufsteigende Panik ab und sprang auf. Rasch zog sie sich die Bluse über den Kopf und riss einen Streifen davon ab. Unter einem Baum in der Nähe fand sie einige Zweige.
    Sie wählte einen geraden, festen Stock aus und kniete sich damit neben Nick, der die Augen geschlossen hatte. „Halt das fest."
    Als er nicht antwortete, schüttelte sie ihn heftig am Arm. Mit dem Zweig und dem Stoffstreifen legte sie ihm eine Aderpresse an. So fest sie nur konnte, schlang sie den Verband oberhalb der Wunde um seinen Oberschenkel und zurrte ihn zurecht.
    „Wie Florence Nightingale."
    Nick lächelte sie an, doch seine Stimme klang bereits leicht verzerrt, als hätte er zu viel getrunken. Irgendwie gelang es Dany, sein Lächeln zu erwidern. „Das wusstest du nicht? Während du bei den Pfadfindern warst, habe ich bei den Pfadfinderinnen den Erste-Hilfe-Kurs absolviert."
    Aber der Biss einer Natter ist etwas ganz anderes als der Angriff einer giftigen Korallenschlange aus Südamerika ...
    Dany versuchte, diesen erschreckenden Gedanken zu verdrängen, und konzentrierte sich darauf, den Verband zu verknoten. „Kannst du es aushalten, wenn ich es noch etwas fester binde?"
    „Mm." Er nickte, und Dany zog den Stoffstreifen noch stärker an. Erst als der Verband ihm tief ins Fleisch schnitt, zuckte er zusammen. Dann öffnete Nick mühsam die Augen und sah sie eindringlich an. „Du musst Hilfe holen - allein."
    „Ich soll dich hier zurücklassen? Sei kein Dummkopf", erwiderte sie mit rauer Stimme. Ich würde vielleicht nicht

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