Bianca Exklusiv Band 11
fährt er aus der Haut. Also, da wir zusammenarbeiten werden, warum nennen Sie mich nicht Trevor?"
„Gut ... einverstanden", stammelte sie verwirrt. Ihn mit seinem Nachnamen anzusprechen, hatte eine gewisse Distanz beibehalten. Wenn sie ihn nun bei seinem Vornamen nannte, bedeutete das eine Veränderung in ihrer Beziehung, die sie zwar nicht genau definieren konnte, die sie aber bewusst spürte.
„Und ich darf Sie Linda nennen? Oder ist es nicht angebracht, meine Chefin mit dem Vornamen anzusprechen?"
War er sarkastisch? Sie errötete, hielt sich aber unter Kontrolle und erwiderte mit kühler Stimme: „Sie können Linda zu mir sagen."
Trevor Messano führte Linda durch das zweistöckige Gebäude. Zuerst stellte er ihr Rachel Douglas vor. Ihr Schreibtisch sah praktisch aufgeteilt und effizient aus wie die junge Frau selbst. Sie begrüßte sie herzlich: „Wie geht es Ihnen? Meine Güte, Sie sehen genauso aus wie Mr. MacTavish."
„Das sollte man annehmen. Wir sind Zwillinge." Linda lächelte freundlich, sie mochte das etwas plumpe Mädchen sofort. Sie spürte, zumindest in ihr würde sie einen Verbündeten haben. „Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Rachel. Ich bin sicher, wir werden gut miteinander auskommen." Was ich von unserem Redakteur nicht behaupten kann, dachte sie bei sich.
Als Nächstem wurde sie Jake Tarson vorgestellt, dem Sportredakteur. Er war ein aufgeschlossener Mittvierziger, dem ständig ein Bleistift hinter dem Ohr steckte. Als ausgesprochener Filmfan schrieb er neben dem Sportteil häufig Kolumnen über Stars, Regisseure und Stuntleute. Außerdem schrieb er über die Geschichte der Gegend, über interessante Leute mit ungewöhnlichen Hobbys und die neuesten Ereignisse. Sein freundliches, jungenhaftes Grinsen und seine Offenheit nahmen Linda sofort für ihn ein.
Linda war amüsiert über Gladys Tindell, ein dünner, nervöser Blaustrumpf, immer überkorrekt gekleidet. Neben der Gesellschaftskolumne, für die sie zuständig war, verarbeitete sie die Nachrichten aus den umliegenden Städten.
Dagegen war ihr erster Eindruck von Patrick Hörne nicht der beste. Patrick war Werbefachmann und besaß die glatte Extrovertiertheit, die jedem Werbemann anhaftet. Aber sie glaubte in seinem strahlenden Lächeln kalkulierende Falschheit erkennen zu können. Sie erinnerte sich daran, wie wichtig seine Position für den Erfolg der Zeitung war. Sie sollte mit einer Beurteilung warten, bis sie ihn besser kannte.
Nachdem sie alle kennen gelernt hatte, die sich mit der redaktionellen Seite der Zeitung beschäftigten, gingen Trevor und sie nach unten, wo sie die anderen Angestellten traf, die die Technik bedienten. Man benutzte hier noch riesige alte Druckerpressen, die einen unglaublichen Lärm veranstalteten. Der Geruch von Schmieröl, Druckerschwärze und Staub lag in der Luft.
Linda rümpfte die Nase. „Mich wundert es, dass Roy immer noch mit Großvaters alten Pressen arbeitet. Ich hätte gedacht, dass er mittlerweile auf Offsetdruck umgestiegen ist."
„Das ist wohl eher eine ökonomische Frage", sagte Trevor. „Vielleicht werden wir mit einem neuen Verleger mehr verdienen und uns moderne Geräte, die nicht immer zur falschen Zeit streiken, anschaffen können."
Linda warf ihm einen vernichtenden Blick zu und versuchte vergeblich herauszufinden, ob er sarkastisch war.
„Auf Wiedersehen, Mr. Messano. Danke für die Führung. Ich werde morgen in Roys Büro kommen."
Er schaute sie intensiv an. „Ich dachte, wir hätten uns auf Vornamen geeinigt."
„Stimmt ... Trevor."
Er geleitete sie bis zur Tür. Dann ging er mit wütenden Schritten in sein Büro zurück, warf die Tür hinter sich zu und stieß einen lauten Fluch aus. Als ob die Dinge nicht schon schlecht genug ständen! Erst diese Bauspekulanten, die die Landschaft verschandeln wollten, dann Roys Unfall, und nun diese junge Städterin! Einen Abschluss in Journalismus! Der würde ihr in der Praxis nicht viel nutzen. Die Existenz der Zeitung hing an einem seidenen Faden. Was war nur in Roy gefahren, dass er seine unerfahrene Schwester zum Verleger machte?
Er starrte aus dem Fenster. Linda überquerte gerade die Straße. Er musste trotz seiner Wut zugeben, dass sie sehr attraktiv war. Sie hatte eine umwerfende Figur, die durch ihre Kleidung nur noch betont wurde. Aber diese funkelnden grünen Augen und das blonde Haar waren eindeutige Warnsignale. „Lass dich nie mit einer blonden Frau ein", hatte ihn ein Freund einmal gewarnt. Diese hier
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