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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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Hand vor den Mund und sah dabei wie ein schuldbewusstes Kind aus, sodass er lachen musste. „Ich und mein großes Mundwerk! Ständig passiert mir so was.“
    „Keine Sorge. Ich verrate es niemandem.“
    „Normalerweise geht es bei mir nicht so drunter und drüber.“
    „Es ist ja nicht Ihre Schuld, wenn es Ihnen niemand gesagt hat.“
    „Danke, das ist nett von Ihnen. Geben Sie mir zehn Minuten, und dann komme ich rüber und mache es Ihnen gemütlich.“
    Randolph befürchtete, dass ihm an diesem albtraumhaften Ort nur ein Wunder Behaglichkeit verschaffen konnte, aber er sagte es nicht. Allmählich gefiel ihm Dottie. Sie hatte ein freches Mundwerk, verhielt sich schrill und war völlig ungeeignet als Königin. Aber ihr raues, gutmütiges Wesen gefiel ihm, und ihre Fähigkeit, angesichts ihres tristen Daseins zu lachen, rührte ihn.
    „Da es zum Teil meine Schuld ist, möchte ich Ihnen wirklich gern helfen“, beharrte er.
    Sie ging bereitwillig darauf ein, und wenige Minuten später war sie fertig. Sie verschwand in einem Hinterzimmer, um ihre Kellneruniform auszuziehen, und kehrte in einer verwaschenen Bluse und Shorts zurück, die atemberaubende Beine enthüllten.
    Der Anblick erweckte eine schmerzliche Erinnerung an seinen viel geliebten, aber zügellosen Vater, der stolz darauf gewesen war, auf Beine zu „fliegen“. Die Faszination, die ihre wohlgeformten Schenkel auf ihn ausübten, warf die Frage auf, ob er mehr, als bisher vermutet, mit seinem ungeratenen Vater gemeinsam hatte.
    Randolphs Gepäck stand noch immer in der Eingangshalle, wo er es abgestellt hatte. Dass ihn dieser Umstand nicht überraschte, verriet, wie weit er es in der letzten Stunde gebracht hatte.
    Zimmer Nummer sieben erwies sich als derbe Enttäuschung. Beim ersten Schritt hinein musste er sich am Türrahmen festhalten, weil das Bodenbrett schwankte. Die Tapete war von einem schmutzigen Grün, die Matratze total verklumpt, die Gardine zu klein für das Fenster, und die Schubladen des Nachttisches ließen sich nicht richtig schließen.
    „Entschuldigung“, sagte Dottie und ließ den Stapel Bettwäsche und Handtücher von ihren Armen auf das Bett fallen. „Die Möbel sind ein bisschen … na ja …“
    „Allerdings“, bestätigte er.
    „Jack kauft sie gebraucht. Aber keine Sorge, es ist alles sauber. Dafür sorge ich.“
    „Das glaube ich sogar. Ich helfe Ihnen, das Bett zu beziehen.“
    Seine Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt, außer dass sie Dottie Lachtränen in die Augen trieben.
    „Allein bin ich schneller.“ Schwungvoll und äußerst tüchtig nahm sie das Bett in Angriff. Im Nu hatte sie es bezogen und das Kopfkissen kräftig aufgeschüttelt.
    „Ich bin immer noch der Meinung, dass ich Ihnen etwas Gutes tun sollte, weil ich Ihnen das Leben schwer gemacht habe. Ich möchte Sie gern zum Essen einladen.“
    „Aber Sie haben doch gerade gegessen.“
    Vielsagend blickte er sie an.
    „Sie haben es kaum angerührt, oder?“ Sie seufzte. „Aber Sie müssen nicht …“
    „Ich würde aber gern. Bitte.“ Als sie zögerte, fügte er schamlos hinzu: „Denken Sie nur daran, dass Brenda es auf Ihren Verlobten abgesehen hat.“
    „Richtig.“ Dottie reckte das Kinn vor. „Also, gehen wir.“
    Auf seinen Vorschlag hin benutzte sie sein Handy, um ein Taxi in die Hanver Street zu rufen.
    „Warum Hanver Street? Ist das hier eine Fußgängerzone?“
    „Nein, aber Taxis kommen nicht gern her wegen der vielen Einbahnstraßen“, erklärte sie, während sie das Hotel verließen. „Die Hanver Street liegt gleich auf der anderen Seite vom Park.“
    Der kleine Park befand sich am Ende der Straße. Er war winzig, nur ein Fleckchen Rasen mit einigen Schaukeln und ein kleines Wäldchen, aber er stellte eine unerwartete Freude in diesem schäbigen Viertel dar. Zwei Gestalten mitten auf dem Rasen erregten Randolphs Aufmerksamkeit. Sie waren ganz in Schwarz gekleidet und hatten sich die Gesichter schneeweiß angemalt. Stumm und geheimnisvoll mimten sie eine kleine Szene. Gelegentlich lächelten sie, wenn ein Passant stehen blieb und ihnen zusah.
    Randolph holte einige Münzen hervor, doch die beiden Darsteller warfen entsetzt die Hände hoch.
    „Sie wollen kein Geld?“, fragte er verwundert.
    Gleichzeitig legten sie sich die rechten Hände auf die Herzen und verbeugten sich graziös.
    Randolph war fasziniert. Er hätte ihnen länger zugesehen, aber Dottie hatte das Taxi entdeckt und zog ihn bei der Hand mit sich.
    Verblüfft

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