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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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Unterschied zwischen einer wahren Königin wie Victoria und einem Emporkömmling wie sich selbst begriffen hätte.“
    „Ich weiß, wie sie sich gefühlt hat“, meinte Dottie. „Das Leben wartet immer nur darauf, den Stuhl wegzuziehen. Ich würde einfach direkt auf dem Arsch landen.“
    Randolph zuckte zusammen.
    „Sie hören sich an wie Brenda. Sie ist ganz verrückt nach all diesem Königskram. Momentan redet sie ständig von Ellurien, und dass die ihren König verloren haben, weil er unehelich ist oder so.“
    „Woher weiß sie das denn?“
    „Aus dieser Zeitschrift, die sie dauernd liest. ‚Königliche Geheimnisse‘.“
    Diese Zeitschrift enthielt bestimmt ein Foto von ihm. Er konnte der furchtbaren Plastikpalme nur dankbar sein, die ihn vor Brendas Blicken geschützt hatte. „Lesen Sie diese Zeitschrift auch?“, fragte er besorgt.
    „Ich doch nicht! Das ist doch nur Schund. Wer brauchte heutzutage noch Könige?“
    „Und was ist mit dem britischen Königshaus?“
    „Ach, wissen Sie, ich wünsche denen nichts Böses“, erklärte sie hastig. „Ich will sie nicht ausgelöscht wissen oder so – nur pensioniert.“
    Der Kellner wartete geduldig. Nachdem Dottie mit verwirrter Miene in die französische Speisekarte geblickt hatte, akzeptierte sie Randolphs Vorschlag, für sie mitzubestellen.
    „Haben Sie eine Vorliebe für einen bestimmten Wein?“
    „Für mich tut’s ein Bier.“
    „Ich glaube nicht, dass es hier Bier gibt.“ Er schlug ihr eine französische Weinsorte vor, ohne ihr zu sagen, dass die Flasche fast 100 Pfund kostete, und sie willigte lächelnd ein.
    Als die Speisen serviert wurden, kam Dottie nur langsam mit dem Essen voran, denn sie war anscheinend unfähig zu reden, ohne mit beiden Händen zu gestikulieren.
    „Sie kommen nicht aus England, oder?“, fragte sie zwischen zwei Bissen. „Sie haben eine komische Aussprache. Nein, ich meine … nicht wirklich komisch …“
    „Schon gut. Ich habe wirklich einen Akzent. Ich komme aus Ellurien.“
    „In echt? Das ist ja Wahnsinn!“ Sie lächelte. „Aber Sie sind nicht königlich, oder?“
    „Nein, das bin ich nicht.“ Es stimmt, beruhigte er sein Gewissen. Es stimmte nun seit einigen Wochen.
    „Ich weiß überhaupt nichts von Ellurien. Nicht mal, wo es liegt.“
    „In Mitteleuropa. Es ist ein kleines Land mit ungefähr drei Millionen Einwohnern. Die Amtssprache ist deutsch, aber wir sprechen alle auch englisch, weil es die Sprache des Handels und des Tourismus ist. Beide Wirtschaftszweige sind uns sehr wichtig.“
    „Sind Sie deswegen hier?“
    „Gewissermaßen. Man könnte sagen, dass ich auf Entdeckungsreise hier bin.“
    „Aber warum ausgerechnet in einem schäbigen Viertel wie Wenford? Warum das Grand Hotel? Sie sind da völlig fehl am Platz.“
    „Vielen Dank.“
    „Entschuldigung. Ich wollte nicht unhöflich sein. Ich rede immer erst und denke hinterher. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Zu spät, mich zu ändern.“
    „Meinen Sie nicht, dass Sie es versuchen könnten?“
    Besorgt blickte sie ihn an. „Sind Sie sauer auf mich?“
    „Nein. Zuerst zu reden und dann zu denken ist charmant bei einer jungen Frau, aber es gibt Zeiten und Situationen, in denen es nachteilig sein könnte.“
    „Sie meinen, wenn ich ein hässlicher, alter Drachen geworden bin?“, hakte sie munter nach.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie jemals hässlich werden.“
    „Aber ein alter Drachen schon? Mike sagt, ich bin manchmal wie ein Diktator.“
    „Stört es Sie nicht, wenn er Ihnen so etwas sagt?“
    Sie schmunzelte. „Ach, wenn er übers Ziel hinausschießt, gebe ich ihm einfach einen langen Kuss, und er vergisst alles andere.“
    Das ist klug von ihr, dachte er. Ein Kuss von diesen Lippen verkörperte nicht nur Sex, sondern Freude und Sonnenschein und all die schönen Dinge des Lebens.
    „Jungs machen mir nie Probleme“, fügte sie redselig hinzu.
    „Geben Sie denn allen lange Küsse?“
    „Nicht nötig. Ein Lächeln reicht normalerweise. Aber Sie haben wohl recht. Es wird mal der Tag kommen, wenn sie mich nicht mehr ins Bett kriegen wollen …“
    „Würden Sie bitte etwas leiser reden?“, warf er verlegen ein.
    „Und dann werde ich meine Zunge hüten müssen“, schloss sie.
    „Das habe ich eigentlich nicht gesagt.“
    „Aber das haben Sie doch mit ‚nachteilig‘ gemeint. Wenn ich was Blödes sage, schadet es niemandem außer mir. Königreiche werden nicht untergehen, weil Dottie

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