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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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im Hinterkopf. Sie sah, dass seine Hand ein wenig zitterte, sah seine geröteten Augen. Er wirkte nicht nur erschöpft, sondern total mitgenommen. Was war, wenn er einen Kollaps erlitt?
    Instinktiv legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und erkannte, dass er in den zwei Wochen seit Maggies Geburt an Gewicht und Muskelkraft verloren hatte. Er hatte weder den Fitnessraum noch den Pool im Hotel benutzt. Er hatte noch nicht mal ein Wort über Halliday Continental Holdings verloren, obwohl die Firma sonst so hoch in seinen Prioritäten rangierte. Und keiner von beiden aß vernünftig. „Lucas?“
    „Ja? Willst du dich auf den Stuhl setzen?“
    „Nein, danke. Bleib.“
    „Ich muss mich sowieso mal strecken.“ Seine Glieder ächzten förmlich, als er aufstand.
    „Lass uns doch …“ Was tun Leute, die ein bisschen Erholung brauchen? Normale Leute, die kein Neugeborenes haben, das immer noch unter zwei Pfund wiegt und in Gefahr schwebt? „Lass uns doch irgendwo frühstücken gehen“, schlug Rebecca vor.
    Er runzelte die Stirn. „Du meinst, woanders als hier in der Kantine?“
    „Es gibt da diese Örtlichkeiten, die man Restaurants nennt. Da gibt es solche ellenlange Speisekarten, und die Bedienung kommt an deinen Tisch und fragt dich, was du willst. Du musst dich nicht anstellen und nicht selbst bedienen. Und das Rührei wird frisch gemacht und nicht eine Stunde lang im Wasserbad warm gehalten.“
    „Du beliebst zu scherzen heute Morgen.“
    „Na ja, ich bin ziemlich ungeübt darin. Aber wir müssen beide mal raus hier – und zwar bei Tageslicht und nicht nur, um kaltes Müsli im Hotelzimmer zu essen.“
    Er musterte sie erst schweigend, dann nickte er. „Okay, aber erst nach der Visite.“
    Lucas sorgte sich um Rebecca. Etwas an ihrer rastlosen Energie gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hatte sie jeden Abend in ihre Suite geschickt, aber das bedeutete nicht, dass sie sich genügend ausruhte.
    Außerdem hatte sie eine tränenreiche feindliche Beziehung zu der elektrischen Milchpumpe entwickelt. Häufig verfluchte sie das „Biest“, wie sie das Gerät nannte – zwar mit gemäßigten Ausdrücken, aber in harschem Ton, der so gar nicht zu der friedfertigen madonnenhaften Frauengestalt in der Bedienungsanleitung passte.
    Verdammt, ich hätte mich mehr um Rebeccas leibliches Wohl kümmern müssen, dachte Lucas. Ich hätte auf die Idee mit den Restaurants kommen müssen, nicht umgekehrt. Normalerweise ließ er seine Verantwortlichkeiten nicht so schleifen.
    Ja, sie sollten unbedingt zum Frühstück ausgehen – und anschließend eine Einkaufsorgie veranstalten. Ihm war bisher keine Frau begegnet, bei der das nicht als perfektes Heilmittel gegen jedes Zipperlein wirkte.
    Er führte Rebecca in ein Einkaufszentrum namens Cherry Creek, das aus viel Marmor, Granit und Bleiglas errichtet war. In einem ruhigen Restaurant verzehrten sie ein ausgiebiges Frühstück aus Obst, Saft, Eiern und Schinken mit Kaffee und Toast. Alles war frisch zubereitet und schmeckte köstlich im Vergleich zu der faden Kantinenkost.
    Anschließend verkündete Lucas: „Ich habe die Brieftasche voller Kreditkarten. Was wollen wir für Maggie kaufen?“
    Sie stöberten in einem Spielzeugladen und erstanden einen weichen Ball in Regenbogenfarben und einen rosa-weißen Teddy. Dann fanden sie eine vornehme Kinderboutique mit sensationellen Outfits in Topqualität, die selbst ein harter Geschäftsmann wie er hinreißend fand. Zart bestickte Anzüge und Kleidchen in Pastellfarben, Minischuhe aus Stoff, Nachtwäsche mit Marienkäfern und Butterblumen.
    „Das ist alles viel zu groß“, murrte Rebecca. „Da ist nichts dabei, was ihr passt.“
    „Sie wird schon noch reinwachsen. Wie wäre es mit diesem bestickten Spielanzug? Oder dem Kleid mit Überrock? Und den weißen Schuhen? Ich weiß, dass sie zu groß sind, aber eines Tages werden sie ihr passen.“
    Rebecca nahm das korallenrote Kleid mit dem Überrock aus Spitze in der kleinsten Größe von der Stange und hielt es hoch. Dann strich sie über die Spielanzüge in Lila und Gelb. Schließlich ballte sie die Hand um den zarten Stoff des roten Kleides und zerknüllte es, ohne es zu merken. „Ich kann nicht.“
    „Wenn dir das zu schick für unser kleines Cowgirl ist, können wir es ja in einem anderen Geschäft versuchen.“
    „Nein. Ich kann einfach nicht.“ Ihre Stimme klang erstickt. „Nicht heute. Noch nicht.“ Sie stand mit geschlossenen Augen und gesenktem Kopf da, und nun verstand

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