Bianca Exklusiv Band 229
Gesicht, erlosch dann aber wie eine Kerze. „Danke. Mal sehen, was wir hier haben, bei dem ich so tun kann, als würde ich es mögen.“
„Mir ist das vorhin ganz gut mit Hamburgern und Pommes gelungen.“
„Kann ich das püriert bekommen, damit ich nicht kauen muss?“
„Wie wäre es denn mit Pasta oder Risotto? Du musst was essen“, beharrte Lucas.
„Wirklich? Warum hat mir das bisher niemand gesagt?“
Telefonisch bestellte er ihr Risotto mit Huhn und Pilzen und dazu einen großen Salat. Er wurde gewarnt, dass es mindestens vierzig Minuten dauern würde. Das bedeutete, dass sich sein Besuch bei Maggie verzögerte, denn er wollte nicht aufbrechen, bevor Rebecca gegessen hatte – aus Argwohn, dass sie keinen Bissen anrühren würde, wenn er sie nicht beaufsichtigte.
„Warum duschst du nicht inzwischen?“, schlug er vor. „Danach fühlst du dich bestimmt besser. Frischer und vielleicht sogar hungriger.“
Doch sie lehnte sich nur zurück und schüttelte den Kopf. Ihr wundervolles, dunkles Haar war ganz zerzaust, und er fragte sich, wie lange sie keinen Kamm mehr benutzt hatte.
Impulsiv holte er ihre Bürste aus dem Badezimmer und setzte sich neben Rebecca, die immer noch die Augen geschlossen hielt. Zögernd, unsicher begann er, die Borsten durch ihre wilde Mähne zu ziehen. Rebecca wehrte sich nicht dagegen, weder mit Worten noch mit Bewegungen, also machte er weiter, und die langsamen Bürstenstriche beruhigten und entspannten ihn mindestens so sehr wie sie.
Ihre geschlossenen Lider flatterten, und sie murmelte genüsslich: „Mm …“
„Leg den Kopf auf meinen Schoß“, flüsterte Lucas. „Dann komme ich besser ran, und es ist noch entspannender für dich.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, drückte er ihren Oberkörper hinab, bis ihr Kopf auf seinen Knien ruhte und ihre Haare gen Boden hingen. Immer und immer wieder ließ er die Bürste durch die Strähnen gleiten.
Nie zuvor hatte er die Haare einer Frau auf diese Weise berührt, und nie zuvor hatte er mit jemandem diese emotionale Verletzlichkeit und den Drang geteilt, sich gegenseitig die elementarsten Bedürfnisse zu erfüllen.
Mit Rebecca, dieser einzigartigen Frau, verspürte er eine wachsende Verbundenheit, die allem spottete, was er in den vergangenen zwei Tagen sich selbst ebenso wie ihr über Vernunft und Nüchternheit gesagt hatte. Wo Maggie so krank war, erschien es falsch, dass ihre Eltern sich den Trost versagten, den sie einander spenden konnten.
Lucas konnte sich nicht zurückhalten, nicht an diesem Tag. Er wollte sich in Rebecca verlieren, mit Geist und Körper, und die ungewisse Zukunft vollkommen vergessen.
Rebecca spürte genau, dass sich sein Verhalten änderte. Zunächst hatten seine Berührungen fürsorglich und beschützend gewirkt, doch nun lösten sie ein Prickeln auf ihrer Haut aus. Sie hörte, wie er die Bürste auf den Tisch legte, und dann strich er mit den Fingern durch Rebeccas Haar, und sein Daumen streifte dabei ihre Lippen. „Ich will dich“, sagte er, und ihr Körper stimmte zu.
Sie hob den Kopf, die Augen hielt sie geschlossen. Als sich ihre Lippen begegneten, richtete sie den Oberkörper vollends auf und schlang Lucas die Arme um den Nacken. Deutlich erinnerte sie sich, dass sie sich im letzten September auch so stürmisch und anhaltend geküsst hatten – und auch vor zwei Tagen in der Blockhütte, obwohl es länger zurückzuliegen schien. Ihr Zeitempfinden hatte sich verzerrt, wie alles andere seit Maggies Geburt.
Tränen, die immer noch sehr locker saßen, strömten ihr über die Wangen. Offensichtlich schmeckte oder spürte Lucas es, denn er hob den Kopf. „Reba?“
„Es macht nichts, wenn ich weine. Es ist schön mit dir.“
„Wirklich, Sweetheart?“
„Ja. Meine Gefühle sind momentan nur so dicht an der Oberfläche.“
„Das war doch schon immer so. Genau das macht mich so hungrig nach dir.“ Er küsste sie inniger, während er mit beiden Händen ihren Körper erforschte – ihre prallen Brüste, die Rundungen ihrer Hüften, den Scheitelpunkt ihrer Schenkel.
Einen Moment lang löste sie die Lippen von seinen, hob die Lider und musterte ihn – seine bernsteinfarbenen Augen, seine dichten Wimpern, die neuen Falten um seinen Mund, die der Stress dort hineingegraben hatte. „Hör nicht auf“, murmelte sie mit unsicherer Stimme.
„Glaubst du etwa, das könnte ich?“
„Du hast es schon mal getan. Zieh mir nicht wieder den Boden unter den Füßen weg. Ich kann mich nicht
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