Bianca Exklusiv Band 229
uns was essen gehen“, schlug Carla vor. „Als Mutter musst du dich vernünftig ernähren. Also, wonach ist dir?“
„Geschnetzelte Pappe wäre nicht schlecht.“
„Hm, lecker. Eine gute Wahl.“
„Egal, was ich esse, es wird alles so schmecken.“
Doch dann war es gar nicht so schlimm. Sie wählte Pasta, und Carla brachte Rebecca auf den neuesten Stand der Ereignisse in Biggins, wozu auch die Tatsache gehörte, dass Gordie McConnells Ranch verkauft war.
„Weißt du, wer sie gekauft hat?“, hakte Rebecca nach.
„Irgendeine Firma. Die Sache ist noch nicht abgewickelt.“
„Gordie wohnt also noch dort?“
Carla schüttelte den Kopf. „Offensichtlich hast du nicht gehört, warum er überhaupt verkauft. Er hat im Internet mit Aktien gehandelt und hohe Schulden gemacht. Angefangen hat es ganz harmlos, aber dann hat es sich zu gefährlichen Spekulationen entwickelt. In dem Versuch, seine Verluste wettzumachen, hat er in äußerst dubiose Konzerne investiert.“ Sie schüttelte den Kopf. „Er arbeitet jetzt irgendwo auf einer Ranch im Norden als Vorarbeiter. Das alles wäre nicht passiert, wenn er sein Leben im Griff gehabt hätte, statt dir nachzuhängen.“
„Ach, es ist also meine Schuld?“
„Natürlich nicht. Er hätte einsehen müssen, dass es dir ernst war mit der Trennung.“
„Vielleicht ist das doch meine Schuld. Ich sage zwar immer, was ich auf dem Herzen habe, aber manchmal ändert sich das wieder. Vielleicht hatte Gordie berechtigte Hoffnung zu glauben, dass ich es mir überlegen würde. Bin ich inkonsequent?“
„Nein, das bist du nicht. Du bist manchmal ziemlich leidenschaftlich, aber …“
„Lucas und ich reden immer von einer Achterbahnfahrt. Was Maggie angeht. Die ganzen Höhen und Tiefen. Bin ich mit Gordie Achterbahn gefahren?“
„Nein, Reba, wirklich nicht.“
„Tue ich es mit Lucas? Ist er deswegen …“
„Deswegen ist er bestimmt nicht verschwunden. Du hast schon genug Sorgen, auch ohne dass du dir daran die Schuld gibst. Denk an das, was für dich wirklich zählt.“
„Maggie und Lucas. Sonst nichts.“
„Glaubst du, dass er aus deinem Leben verschwunden ist? Denk nach. Würde er das tun? Du kennst ihn doch inzwischen gut genug.“
„Das sollte man meinen, aber ich weiß es nicht.“ Seufzend legte Rebecca die Gabel nieder. „Ich gehe jetzt wieder zu Maggie.“
„Ich bringe dich hin. Und ich bleibe über Nacht, wenn du willst.“
Rebecca umarmte die Freundin spontan. „Das ist lieb von dir. Ich lasse es nicht zu, aber es ist schön, dass du es angeboten hast. Fahr zurück zu deinen Jungs. Umarme sie von mir und freu dich, dass sie so stark sind.“
„Du bist doch auch stark“, erwiderte Carla überzeugt. „Du schaffst es.“
14. KAPITEL
Sie sehen aus wie ein Gemälde von der Madonna mit Kind, durchfuhr es Lucas, als er Rebecca und Maggie erblickte. Er sah von Weitem, dass es beiden gut ging.
Rebecca bemerkte ihn nicht, selbst als er sich näherte. Sie war zu vertieft. Mit einem verklärten, glücklichen Lächeln blickte sie zu Maggie hinab, die mit geschlossenen Augen genüsslich nuckelte.
Die beiden sahen so vollkommen, so wundervoll zusammen aus, und das Herz schlug ihm bis zum Halse.
Was hatte er getan?
Er hatte sie im Stich gelassen.
Fünf Tage lang.
Fünf Tage lang hatte er Hawaii unsicher gemacht, wie ein Tourist. Er hatte sogar einen Vulkan bestiegen. Denn warum sollte er nicht einen Vulkan besteigen, wenn die Liebe keine Macht besaß? Doch dann hatte er wider Willen festgestellt, dass es in Wirklichkeit ganz anders war.
Die Liebe mochte Maggie oder Rebecca oder ihm selbst nichts nützen, aber sie brannte dennoch mächtig in ihm, bei Tag und bei Nacht. Sie ließ sich nicht vertreiben. Wider jede Logik und jede Vernunft war sie von immenser Wichtigkeit. Daher hatte er schließlich aus dem luxuriösesten Hotel von Oahu ausgecheckt und den nächsten Flug zurück nach Denver genommen – zu den beiden Personen, die er am meisten auf der Welt liebte.
Er war in der Befürchtung zurückgekehrt, dass eine der beiden seine Abwesenheit nicht überlebt haben und die andere ihm nie verzeihen könnte.
Nun räusperte er sich verlegen. „Hi, Reba. Hi, Maggie.“
Rebeccas Gesicht verlor Farbe und Ausdruck. Sie sagte nichts, blickte ihn nur starr an.
„Ich habe Mist gebaut, nicht wahr?“, begann er.
Sie kniff die Augen zusammen, und sie sah gleichzeitig zornig, verletzt und interessiert aus. „Willst du mir davon erzählen?“
„Wenn du
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