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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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Gesicht. Bei dem Anblick des schmalen Gesichts im Spiegel zuckte sie zusammen.
    Kein Wunder, wenn John kaum geglaubt hatte, dass sie Annie war. Vielleicht hätte sie länger warten sollen, bis sie absolut sicher war. Vielleicht hätte sie sich John indirekt nähern sollen, hätte den Weg von einem anderen vorbereiten lassen sollen.
    Dieses Angebot hatte sie natürlich abgelehnt. Teils, weil sie sich verzweifelt nach ihrer Freiheit gesehnt hatte. Teils, weil sie keine Sekunde länger warten konnte, John und die Mädchen wiederzusehen. Und teils, weil sie sich der lächerlichen und romantischen Hoffnung hingegeben hatte, John würde sich nach so langer Zeit so über das Wiedersehen freuen, dass er sie in seine Arme ziehen, sie bis zur Besinnungslosigkeit küssen und sie willkommen heißen würde. Ohne Fragen zu stellen!
    „Träum weiter“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild.
    Verdammt, sie wollte ihr Leben wiederhaben! Sie wollte ihre Töchter wiederhaben! Sie wollte sogar ihren dickköpfigen, zornigen Ehemann wiederhaben.
    Vielleicht war gerade das unmöglich. John hatte keinen Ehering getragen, doch das bedeutete nicht, dass er ungebunden war. Es hätte sie sogar sehr überrascht, wäre er es gewesen. Dennoch musste sie es versuchen. Wenn schon nicht für sich, dann für Chad.
    Ihr Sohn brauchte seinen Daddy. Ende der Diskussion.
    Aber wie, um alles in der Welt, sollte sie John beibringen, dass er an dem Abend vor seiner Abreise nach Montana ein Kind gezeugt hatte?
    Sie schluckte, holte tief Luft und straffte ihre Schultern.
    „Einen Schritt nach dem anderen, Anne“, riet sie ihrem Spiegelbild. „Immer einen Schritt nach dem anderen.“

2. KAPITEL
    An diesem Abend steckte John Miller sich nach dem Abendessen draußen am Korral eine Zigarette an. Nach jahrelangem Kampf gegen das Rauchen hatte er entschieden, dass eine Zigarette pro Tag sein Leben nicht so verkürzen würde, dass sich die Aufregung lohnte.
    Er seufzte, als er hinter sich Schritte hörte. Er hatte in Ruhe rauchen wollen, aber prompt erschien sein Vater und betrachtete finster die Zigarette.
    „Wann wirst du endlich klug und gibst diese verdammten Dinger auf?“, fragte Mike Miller.
    „Wenn du aufhörst, mich zu drängen, dass ich aufhören soll“, erwiderte John.
    „Ja, ja, schon verstanden.“ Mike legte den Kopf zurück und betrachtete die Sterne. „Schöner Abend.“
    „Nicht schlecht für Mai. Was kann ich für dich tun, Dad?“
    „Nicht viel.“ Mike lehnte sich gegen den Zaun. „Du warst beim Abendessen so verdrossen, dass ich mich frage, ob etwas geschehen ist, das ich erfahren sollte.“
    Soviel zu meinem Pokergesicht, dachte John. „Ja, man könnte sagen, dass etwas geschehen ist.“
    „Willst du darüber sprechen?“
    „Eigentlich nicht“, murmelte John. „Aber es ist besser, du hörst es von mir, sonst trifft dich der Schlag, wenn sie hier auftaucht.“
    „Wenn wer hier auftaucht?“
    „Annie.“
    Mike riss die Augen auf. „Deine Annie?“
    „Kennst du irgendwelche anderen Annies?“
    „Du hast sie gesehen?“
    „Heute in meinem Büro. Tauchte einfach auf.“
    „Also, hol mich der … Hat sie gesagt, wo sie gewesen ist?“
    „Dazu habe ich ihr keine Gelegenheit gegeben.“ John erzählte rasch, was geschehen war.
    „Verdammt, Junge, irgendwann bringt dich deine aufbrausende Art in Teufels Küche“, tadelte Mike. „Warum hast du ihr nicht zugehört?“
    „Es ist mir egal, wo sie gewesen ist, Dad.“
    „Ist dir nicht in den Sinn gekommen, dass es möglicherweise den Mädchen und mir nicht egal ist? Hier geht es nicht nur um dich.“
    „Das habe ich auch nicht behauptet, aber sie hat diese Kinder beinahe zerstört, und ich werde ihr keine Gelegenheit geben, die Sache bis zum Ende durchzuziehen. Wenn sie hier auftaucht, schick’ sie weg, Dad.“
    „Nicht, bevor ich ihre vernünftige Erklärung gehört habe. Ich habe nie geglaubt, dass sie Rachel und Holly so einfach verlassen hat. Dafür hat sie die beiden zu sehr geliebt. Deine Mutter hat mir recht gegeben, bevor sie starb.“
    „Die Sache geht dich nichts an“, fauchte John.
    „Und ob! Annie war dir zehn Jahre lang eine gute Frau und diesen Kindern eine verdammt gute Mutter! Meiner Meinung nach hat sie das Recht, ihre Seite der Geschichte zu erzählen. Also, entweder sprichst du morgen mit ihr, oder ich tue es.“
    „Verdammt, sie ist nicht mehr dieselbe Frau! Sie nennt sich nicht mehr Annie. Sie sieht nicht einmal mehr wie Annie aus. Sie ist dürr und hat

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