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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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füreinander bestimmt gewesen. Für alle Zeiten.
    – ENDE –



Unvergesslich wie deine Küsse

1. KAPITEL
    „Wenn er nicht gleich kommt, wird mir schlecht“, murmelte Anne Martin.
    Sie sah auf ihre Uhr und ging den verlassenen Korridor zum wiederholten Mal entlang, blieb vor einem Fenster stehen, blickte auf den Campus der Montana State University hinaus und auf die Gebäude, in denen sie einst den Unterricht besucht hatte.
    Die Jahre, die sie in Bozeman verbracht hatte, waren mit all dem Vergnügen angefüllt gewesen, das sich eine Studentin überhaupt wünschen konnte – fern von zu Hause wohnen, neue Freunde kennenlernen, herausfordernden Ideen nachgehen, sich Hals über Kopf verlieben. Johns Frau werden.
    War sie jemals so sorgenfrei gewesen wie die jungen Leute da unten? Hatte sie wirklich dort unter dem Baum vor der Montana Hall mit John geflirtet und nur die Sorge gekannt, ob ihr Haar gut aussah? Mit einem wehmütigen Seufzer wandte sie sich ab und nahm ihre Wanderung wieder auf. Das Knallen ihrer hohen Absätze hallte durch das stille Gebäude.
    Anne war verkrampft, ihr Kopf schmerzte, und ihre Hände blieben kalt und feucht, ganz gleich, wie oft sie die Handflächen an ihrem roten Rock abwischte.
    Weil sie dringend ihren Mut stärken musste, flüsterte sie: „Was kann er mir denn schlimmstenfalls tun?“
    John ist immer aufbrausend gewesen, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. Vielleicht erwürgt er dich auf der Stelle.
    Ihr Magen krampfte sich zusammen, und Panik stieg in ihr hoch, aber sie biss die Zähne zusammen. Sie konnte nicht umkehren, ohne ihre Töchter gesehen zu haben. Beim letzten Mal war Holly vier und Rachel acht gewesen. Holly war jetzt zehn, Rachel fast fünfzehn.
    Ob sich die beiden freuen würden, sie zu sehen? Und John? Hätte sie sich bloß nicht von ihm scheiden lassen! Hätten sie doch nur die Zeit gehabt, die beginnende Versöhnung zu vollenden! Hätten sie nur …
    Die schwere Tür am Ende des Korridors flog auf. Annes Herz tat einen Satz. Und plötzlich war er in seiner vollen Größe von eins fünfundachtzig da. Professor John Miller. Der einzige Mann, den sie jemals wirklich geliebt hatte.
    Er kam mit zuversichtlichen Schritten auf sie zu, rückte mit einer Hand die Krawatte zurecht und hielt in der anderen Hand eine schwarze Aktentasche. Sie erhaschte einen Blick auf silbrige Strähnen in seinem Haar und Falten in seinen Augenwinkeln und an seinem Mund. Er warf ihr einen Blick zu, nickte höflich und eilte zu der Tür seines Büros.
    Lauf ihm nach! schrie die innere Stimme. Worauf wartest du?
    John hatte bereits sein Büro betreten, das Licht eingeschaltet und seinen Aktenkoffer auf den verschrammten Schreibtisch gelegt. Anne wagte kaum zu atmen, als sie sich auf Zehenspitzen der Tür näherte.
    Er zog sein Jackett aus und hängte es auf einen Kleiderständer neben dem Laserdrucker. Sie sah, wie sich die Muskeln unter seinem weißen Hemd abzeichneten, und erinnerte sich, wie sie diese breiten Schultern berührt und seinen Rücken gestreichelt hatte.
    Lieber Himmel, was sollte sie nach so langer Zeit zu ihm sagen? Sie bezweifelte, dass er einen Satz wie „Hallo, Liebling, ich bin wieder zu Hause!“ witzig finden würde.
    Einen Moment lang sah er sie an. Seine Augen waren noch immer faszinierend grün. Und dieses herrliche, scharf geschnittene, attraktive Gesicht mit der kleinen Narbe am Kinn sah noch genau so aus, wie sie es in Erinnerung hatte, und doch war es anders. Trauriger. Reifer, wie das seines Vaters.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er.
    Der Klang seiner Stimme, die sie sechseinhalb endlose Jahre lang in ihren Träumen gehört hatte, brachte sie fast um den Rest ihrer Beherrschung.
    Er kam hinter seinem Schreibtisch hervor. „Stimmt etwas nicht, Miss?“
    Sein aufmunterndes Lächeln brachte sie beinahe zum Weinen. Lieber, wundervoller John! Wie sehr sie ihn vermisst hatte!
    Er war ein brillanter, komplizierter Mann, der Computer auf Kommando fast zum Singen und Steppen brachte. Ein erotischer, leidenschaftlicher Mann, von dem sie unglaublich schöne Kinder bekommen hatte. Ein starker, stolzer, schrecklich hartnäckiger Mann mit der Integrität und dem Herzen eines Montana-Cowboys.
    Anne richtete sich so hoch auf, wie es ihre eins sechzig erlaubten. John wich zurück und betrachtete sie fragend.
    Sie räusperte sich und zwang sich zu einem unsicheren Lächeln. „Hi, John! Wir haben uns lange nicht gesehen.“
    Er neigte den Kopf leicht zur Seite und

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