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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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kurze Haare. So ein hässliches rötliches Braun.“
    „Was macht das für einen Unterschied? Sie ist noch immer Annie.“
    John winkte ab. „Ich bin mir da gar nicht sicher, Dad. Sie hat heute nicht geweint. Hast du je erlebt, dass Annie in einem gefühlsbeladenen Moment nicht ein paar Tränen vergießt? Die Annie, die ich kannte, hätte mir die Ohren vollgeschluchzt. Aber diese Frau war ganz kühl und zurückhaltend. Deshalb habe ich sie auch nicht erkannt.“
    Mike überlegte einen Moment. „Es muss etwas Schreckliches geschehen sein, dass sie so verändert ist. Du solltest herausfinden, was es ist.“
    Seufzend warf John die Zigarette auf die Erde und trat sie aus. „Ja, vielleicht hast du recht.“
    „Dann wirst du mit ihr reden?“
    John nickte widerstrebend. „Aber sag den Mädchen nichts, Dad. Kein Grund, sie aufzuregen, bevor wir mehr wissen.“
    „Ich sage nichts. Aber hör ihr diesmal zu. Es würde beiden Kindern sehr guttun, wenn sie herausfänden, dass ihre Mutter sie nicht einfach verlassen hat.“
    „Sie brauchen Annie nicht mehr. Sie haben jetzt Paula.“
    Mike warf ihm einen mitleidigen Blick zu. „Du kannst mich belügen, soviel du willst, mein Sohn, aber belüge dich nicht selbst. Paula ist eine nette junge Frau, aber du liebst sie nicht. Nicht, wie du Annie geliebt hast.“
    „Liebe ist ein weit überschätztes Gefühl.“ John lachte bitter auf.
    „Nicht, wenn man ihr die nötige Aufmerksamkeit widmet.“
    „Dad, bitte! Ich habe bereits zugegeben, dass die Scheidung mein Fehler war. Ich habe alles versucht, damit Annie zu mir zurückkommt, aber sie hat einen anderen gewählt.“
    „Verdammt, John, das weißt du nicht. Hör dir erst an, was Annie zu sagen hat. Vielleicht hatte sie ihr Gedächtnis verloren oder so etwas in der Art.“
    John lachte humorlos. „Ja, sicher! Und warum wurde ihr Apartment ausgeräumt? Warum war ihr Wagen weg?“
    „Ich habe nicht behauptet, dass sie das Gedächtnis verloren hat. Ich sagte, es könnte sein. Ich will nur, dass du ihr zuhörst.“
    John zuckte die Schultern. „Ich werde es versuchen.“
    Mike betrachtete ihn einen Moment misstrauisch. „Wenn Annie einen Grund hatte, weshalb sie die ganze Zeit weg war, wird sie wegen der Kinder wieder eine Rolle in deinem Leben spielen. Sei klug genug, dich nicht zu sehr gegen sie zu stellen.“
    „Na schön, dann habe ich es also heute nicht gut gemacht“, räumte John ein. „Es war aber auch ein verteufelter Schock.“
    „Ja, das kann ich mir denken.“ Mike klopfte ihm auf die Schulter und lächelte. „Ich wollte nicht so schroff klingen.“
    „Geh schlafen, Dad. Ich muss noch eine Weile nachdenken.“
    „Bleib nicht zu lange hier draußen. Morgen früh sieht alles besser aus, wenn du geschlafen hast.“
    Als John die Tür zuschlagen hörte, schob sich eine Wolke vor den Mond, und aus dem Westen blies ein frischer Wind und zerzauste seine Haare. Jenseits der Schotterstraße, die vor dem Haus verlief, rauschte der Gallatin River. Die Grillen machten sich für ihre nächtliche Serenade bereit. Annie hatte ihnen gern zugehört.
    Bedeutete er Annie noch etwas, oder war sie nur der Kinder wegen zurückgekommen? War sie noch immer mit dem blonden Kerl zusammen? Oder mit einem anderen?
    „Verdammt, Annie“, murmelte er und starrte zu den zerklüfteten Spitzen der Gallatin Range hinüber. „Ich bin endlich ohne dich zurechtgekommen. Warum bist du nicht weggeblieben?“
    Annie kam am nächsten Vormittag zehn Minuten zu früh in das 4B’s-Restaurant und setzte sich an einen Tisch am Fenster. Sie bestellte Kaffee, nippte an dem dampfenden Gebräu, beobachtete den Verkehr auf der Main Street und überlegte, was sie tun sollte, wenn John nicht kam.
    Ein staubiger roter Suburban bog auf den Parkplatz und hielt zwei Wagen neben ihrem Mietwagen. Der Fahrer stieg aus. Er trug Stiefel, Jeans und eine Jeansjacke. Obwohl er einen Stetson tief in die Stirn gezogen hatte und eine verspiegelte Sonnenbrille seine Augen verdeckte, hätte Anne die schlanke Gestalt und den lockeren Gang jederzeit erkannt.
    Sie hatte stets gefunden, dass John der attraktivste Mann war, den sie je in einem Anzug gesehen hatte, das Urbild des energischen Managers. Aber sein Anblick in Cowboykleidung erinnerte sie an seine erdverbundene Seite. Offenbar half er Mike regelmäßig. Ein Mann, der seine gesamte Zeit nur damit zubrachte, mit Computern zu arbeiten, hatte keine so muskulösen Schultern.
    John nahm die Sonnenbrille ab, als er das

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