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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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sie an ihre Brust drückte. Also hatte sie endlich die Briefe gelesen. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Gesicht schmerzverzerrt, und Tränen strömten unter ihren Wimpern hervor.
    Sie rang nach Luft, als John sie auf die Arme hob und in das Schlafzimmer zurücktrug. Er ließ sich mit ihr auf eines der Betten sinken und zog sie auf seinen Schoß. Während sie weiter schluchzte, wiegte er sie, streichelte ihren Rücken, strich über ihr Haar und murmelte immer wieder ihren Namen. Sie klammerte sich an seine Schulter, als habe sie Angst zu ertrinken.
    Minuten später wischte sie sich mit dem Handrücken über die Wangen. „Tut … mir leid … Ich wollte … nicht heulen.“
    John zog ihren Kopf wieder an seine Brust und küsste ihr weiches Haar. „Du musst um die beiden weinen, Baby. Ich werde mich schon nicht auflösen.“
    Sie wurde von einem neuen Weinkrampf gepackt. Er wusste nicht, wie lange sie weinte, und es machte ihm auch nichts aus. Seine Annie mochte sich verändert haben, aber sie war nicht tot, und es fühlte sich verdammt gut an, sie in den Armen zu halten.
    Allmählich versiegten die Tränen, und Annie lehnte sich erschöpft gegen ihn.
    „Ich war das glücklichste Kind auf der ganzen Welt, John. Sie waren die besten Eltern, die man sich wünschen kann.“
    „Sie waren ganz besondere Menschen“, bestätigte er.
    „Sie haben mich so geliebt! Sie konnten alles verzeihen. Himmel, wie ich sie vermisse!“
    Er hörte nicht auf, ihren Rücken zu streicheln. „Ich vermisse sie auch.“
    Sie seufzte und rieb ihre Wange an Johns Brust. „Weißt du, was ich am schlimmsten finde?“
    „Was, Annie?“
    „Dass ich meinen eigenen Kindern nicht diese Sicherheit geben konnte, die meine Eltern mir gegeben haben. Ich habe mich so bemüht, als die Mädchen klein waren.“
    „Und du warst wunderbar zu ihnen. Ich glaube, deshalb hat Rachel es so schwer getroffen, dass du plötzlich fort warst. Sie kannte mich kaum, und sie konnte es nicht akzeptieren, dass du nicht mehr da warst.“
    Ihre Schultern zitterten, und John fühlte frische Tränen über seine Brust laufen. „Sie muss sich betrogen gefühlt haben. Himmel, sie wird mir nie verzeihen, und du wahrscheinlich auch nicht. Ich hatte alles, was ich je haben wollte. Und weil ich so verdammt dumm und gierig war, ging alles verloren, und ich kann es nie zurückbekommen.“
    „Was meinst du mit gierig?“
    Sie zog sich ein Stück zurück. Ihre Augen waren verquollen und gerötet. „Ich wollte alles mit dir haben. Ich habe mich wie ein verwöhntes kleines Mädchen aufgeführt, das nach einem Leben wie im Märchen verlangt. Ich wollte dich zum perfekten Ehemann und Vater machen. Ich habe unsere Ehe und unsere Familie zerstört, und jetzt kann nichts mehr wie früher sein, oder?“
    „Nein, es kann nicht wie früher sein“, sagte John leise, „aber das ist vielleicht gar nicht schlecht, Annie. Was wir früher hatten, war in mancher Hinsicht nicht so großartig, und du hast unsere Ehe ganz sicher nicht ganz allein zerstört. Ob du es glaubst oder nicht, aber aus dieser ganzen Geschichte sind ein paar gute Dinge hervorgegangen.“
    „Ach ja, was denn? Du hast deine Karriere aufgeben müssen …“
    Er wischte ihre Tränen mit seinen Daumen weg. „Und weißt du was? Ich habe festgestellt, dass ich wirklich gern unterrichte. Wäre ich weiterhin soviel wie früher gereist, wäre ich einer jener Väter geworden, die keine Zeit haben, um die eigenen Kinder kennenzulernen. Später hätte ich das bereut.“
    „Aber du hattest schrecklichen Streit mit Mike, weil du die Ranch verlassen hast. Ich weiß, dass du nicht zurückkehren wolltest.“
    „Das wollte ich ganz sicher nicht, aber ich habe Frieden mit meinem Dad geschlossen, was ich früher nie für möglich gehalten hätte. Und den Mädchen gefällt es da draußen auf der Ranch. Besonders Rachel.“
    Annie betrachtete ihn eingehend. „Willst du damit sagen, dass du nicht mehr böse auf mich bist, weil ich entschieden habe, in das Zeugenschutzprogramm zu gehen?“
    „Nicht unbedingt“, gestand John. „Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt jemals verstehen werde, aber vielleicht können wir uns einigen, dass wir in diesem Punkt nicht einer Meinung sind.“
    „Hältst du das für möglich?“
    „Haben wir eine andere Wahl? Wir können nicht ändern, was geschehen ist. Wir können nur alles hinter uns lassen und uns auf die Zukunft konzentrieren.“
    Sie nickte und stand auf. „Ich wasche mir das Gesicht, John.

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