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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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Meine Augen schmerzen von dem vielen Weinen.“
    Er verstand, dass sie allein sein wollte, stieg von dem Bett und schob ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. Ihre Augen weiteten sich, als würde sie plötzlich bemerken, dass sie in einem Motelzimmer mitten in der Nacht allein waren. Er wollte es ignorieren, konnte es aber nicht, als sie sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen fuhr und auf seine Brust starrte, als wollte sie ihn berühren.
    „Tut mir wirklich leid, dass ich so geweint habe.“ Sie befeuchtete erneut ihre Lippen. „Wird nicht wieder vorkommen.“
    „Deine Tränen haben mich nie gestört, Annie.“ Seine Stimme war plötzlich heiser. „Warum hast du dich heute so gegen sie gewehrt?“
    „Gewohnheit. Im Zeugenschutzprogramm konnte ich mir nicht leisten, Schwäche zu zeigen. Ich musste immer hart sein, weil sich sonst niemand um Chad gekümmert hätte.“
    Er konnte nicht widerstehen, beugte sich vor, stahl ihr einen Kuss, dann noch einen und noch einen. Er wollte sie in seine Arme ziehen und zwang sich zurückzuweichen.
    „Ich muss gehen, Annie“, flüsterte er und öffnete die Tür zu dem anderen Zimmer.
    Sie lächelte. „Danke, John. Danke für alles.“
    Damit wandte sie sich ab und ging ins Bad.
    Seufzend schloss er die Tür hinter sich. Beide Kinder schliefen tief, und die Digitaluhr am Fernseher zeigte auf Viertel vor zwei. Er weckte Holly nicht, sondern streckte sich neben Chad aus und schloss die Augen.

10. KAPITEL
    Der Juni brachte Anne eine Glückssträhne.
    Sie fand ein neues Haus, das sein Eigentümer wegen einer Versetzung verkaufen musste. Zwei Wochen später gehörte ihr das Haus und wurde mit Extraschlössern und einer Alarmanlage versehen. Eine Nachbarin erwähnte, dass ihr Bruder deutsche Schäferhundwelpen zu verkaufen habe. Vor Einbruch der Nacht besaß Chad einen quicklebendigen Freund namens Rex.
    Von einem anderen Nachbarn kaufte sie einen blauen Minibus. Dann bat sie John und Mike, die über ihre Selbstständigkeit fassungslos waren, ihr beim Kauf eines Pferdes für Chad zu helfen.
    Sobald ihr Sohn mit der fünfzehn Jahre alten schwarzen Stute Dolly zusammentraf, wusste Anne, dass sie von jetzt an täglich auf die Flying M Ranch fahren würde. Chad bedrängte seinen Vater und seinen Großvater ständig wegen Reitunterricht. Jeden Abend kam er schmutzig und erschöpft und begeistert nach Hause. Er imitierte Johns Verhalten so genau, dass Holly und Rachel anfingen, ihn ‚Blaupause‘ zu nennen.
    Wenn Anne Chad ablieferte, kam Holly häufig mit ihr nach Hause. Und Mitte Juli dachte Anne, in Rachels Haltung ihr gegenüber ein leichtes Tauwetter zu entdecken.
    Um diesen Vorgang zu beschleunigen, plante Anne zur Feier von Rachels fünfzehntem Geburtstag als Überraschung eine Pyjamaparty. Und sie kaufte für Rachel einen Geschenkgutschein in ihrem bevorzugten Teenshop.
    Anne warnte sich, nicht zu viel von einer Party zu erwarten, traf sich mit der ganzen Familie in einem Restaurant zu dem Geburtstagsessen und lud hinterher alle zu Kuchen und Eiscreme zu sich ein. Rachel warf ihr einen vorsichtigen Blick zu, erhob jedoch keinen Widerspruch.
    Anne jagte vor den anderen unter dem Vorwand nach Hause, sie wolle schon den Kaffee aufsetzen. Die blanke Freude auf Rachels Gesicht, als ihre kichernden Freundinnen ins Wohnzimmer strömten, trieb Anne Tränen in die Augen. John reichte ihr mit einem breiten Grinsen ein sauberes weißes Taschentuch und brachte sie damit zum Lachen.
    Mike brachte später Holly und Chad auf die Ranch, aber John blieb, um Anne in der Küche und bei der Kontrolle der Partyschar zu helfen. Um zehn Uhr sanken sie erschöpft auf Stühle am Küchentisch. Er lachte, als sie meinte, sie würde ihn um seinen mühelosen Umgang mit den Teenagern beneiden.
    „Das sind alles nette Kinder, aber du hast keine Ahnung, wie laut sie sein können.“
    Ein kreischendes Lachen übertönte die Musik, die aus dem Wohnzimmer dröhnte. Anne lächelte John zu. „Ich glaube, sie unterhalten sich gut.“
    „Wenn sie sich noch besser unterhalten, hast du morgen früh kein Haus mehr.“
    „Habe ich die richtigen Videofilme ausgeliehen? Ist genug Essen da?“
    „Du hast genug Essen, um ein Footballteam zu füttern. Entspann dich.“
    „Das kann ich nicht.“ Anne zuckte hilflos die Schultern. „Wenn ihre Freundinnen mich mögen, wird Rachel mich hoffentlich auch mögen.“
    John drückte ihre Hand. „Sie mögen dich. Du hast das großartig organisiert, und Rachel wird

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