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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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damit Zeit, weil er noch etwas Wichtigeres vorhatte, als an die Seite seiner Mama zu eilen. Mit angespannten Kinnmuskeln marschierte er zum Podium hinüber. Ben stellte sich ihm in den Weg.
    „Wenn Sie ihr auch nur ein Haar krümmen, bringe ich Sie um.“
    „Gehen Sie mir aus dem Weg!“
    „Nicht bis Sie sich beruhigt haben. Ich denke, wir haben genug Aufregung für einen Abend, meinen Sie nicht auch?“
    „Sie hätten daran denken sollen, bevor Sie und Josie so aus der Rolle gefallen sind.“
    „Wir haben Tango getanzt.“
    „Mir ist es egal, was Sie getanzt haben. Für mich war es vulgär. Lassen Sie mich durch!“
    Jerry Bob versuchte, um ihn herum zu kommen, aber Ben war schneller und hinderte ihn daran. Und wieder einmal fand Ben sich in der Rolle eines Friedensstifters.
    „Josie ist eine temperamentvolle Frau“, brachte er an. „Wahrscheinlich haben Sie ihr etwas gesagt oder etwas getan, was sie mächtig verärgert hat, und nun zahlt sie es Ihnen zurück. Das ist alles.“
    „So hat sie sich noch nie zuvor so aufgespielt, bis Sie hier auftauchten.“
    „Josie spielt sich nicht auf. Sie gibt sich so reizend, wie sie ist.“
    „Ich mag es absolut nicht, wie Sie von der Frau reden, die ich heiraten werde.“
    „Wie wär’s, wenn wir beide nach draußen gingen und einen kleinen Spaziergang machten, bis Sie sich beruhigt haben?“
    „Damit Josie wieder Mama kränken kann?“
    Ben drehte sich kurz um und warf einen prüfenden Blick zu Jerry Bobs Mama hinüber. „Es sieht ganz danach aus, als ob sie in guten Händen wäre. Ich bin eher um Josie besorgt. Nach außen hin benimmt sie sich herausfordernd, doch tief innen ist sie weich und verletzbar. Sie braucht viel Verständnis und auch viel liebevolle Umarmung.“
    „Nun, hoffentlich erhofft sie das nicht von mir. Nicht nach dem heutigen Abend.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Wenn Sie mir den Weg freimachen, dann zeig ich es Ihnen.“
    „Ich lasse Sie nicht durch, bis ich um Ihre Absichten weiß.“
    Drüben auf dem Sofa stieß Mama wieder einen jämmerlichen Klagelaut aus, und Jerry Bob fing an zu zucken, als ob er vom Teufel besessen wäre.
    „Gütiger Himmel.“ Jerry Bob wischte sich mit dem Taschentuch über die Augenbrauen. „Ich will nur meinen Ring wieder zurückhaben und Mama nach Hause bringen.“
    Ben fühlte sich sehr erleichtert, was eigentlich in keinem Verhältnis zur Situation stand. Immerhin war Josie nur eine Studienfreundin, die er aus alter Gewohnheit zu beschützen versuchte. Das war alles.
    „Mehr wollen Sie nicht? Nur den Ring?“
    „Wofür halten Sie mich? Für einen Barbar?“
    „Nein. Vom ersten Augenblick unserer Begegnung wusste ich, dass Sie ein Gentleman sind.“ Ben trat ihm aus dem Weg, blieb aber an seiner Seite.
    „Muss das sein?“, fragte Jerry Bob fast verzweifelt.
    „Ich möchte nur sicher sein, dass Ihr Benehmen so zuvorkommend bleibt, wie es sich für einen Gentleman gehört.“
    Ben war froh, dass Jerry Bob es dabei beließ. Ben war zur Party gekommen und hatte erwartet, dass er sich gut unterhalten würde. Dass er nun im Zentrum des Interesses stand, war ihm absolut nicht recht. Dieser Grad von Bekanntheit am Ort könnte ihn in seiner Arbeit als Arzt nur behindern. Er brauchte keine Störung oder gar Verwirrung in seinem Leben, das er sorgfältig vorausgeplant hatte.
    Josie sah beide Männer auf sich zukommen. Was jetzt folgen würde, brauchte kein Publikum. Ben hatte nicht die Absicht, Jerry Bob von der Seite zu weichen. Seine Haltung drückte das klar aus. Es war ein wunderbares Gefühl, zu wissen, dass ihr alter Freund sie wieder einmal aus einer Notlage herausholen wollte.
    Sie lächelte, als sie das Podium verließ und sich durch die Menge schlängelte. Aus einer Nebentür trat sie hinaus in den Garten.
    Die frische Luft tat ihr gut. Sterne flimmerten am Himmel, und ein Mond, so groß wie ein Riesenkürbis, stand genau über den obersten Ästen eines uralten Magnolienbaums. Josie ging auf den Baum zu und kletterte hinauf, bis sie einen dicken Ast fand, der die richtige Krümmung zum Sitzen hatte. Sie kickte die Schuhe von den Füßen und ließ ihre Beine baumeln. Sie konnte niemals still sitzen, wenn sie nervös war. Und das war sie jetzt.
    „Josie Belle“, hörte sie Jerry Bobs Stimme. „Wo bist du? Ich weiß, dass du hier irgendwo bist.“
    „Ich bin hier, Jerry Bob. Auf dem Baum.“
    Ben lachte in sich hinein. Für Josie war es der süßeste und tröstlichste Laut, den sie sich vorstellen

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