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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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mir leid, Ben. Natürlich bist du müde, zu müde, um mit mir zu streiten.“ Ben zog sie an sich und hatte gerade vor, sie zu küssen – natürlich der alten Zeiten zuliebe –, als Josie zurücktrat und zu ihm auflächelte. „Ich bleibe die Nacht hier, und wir reden über die Sache morgen.“
    „Gut. Ich schlafe auf der Couch, und du kannst das Schlafzimmer haben.“
    „Nein, lass mich …“
    „Wir verhandeln nicht, Josie.“
    „Weißt du, dass du ein Tyrann bist? Wenn auch ein mildtätiger.“
    Die Tage wurden ihnen zur Routine. Zwei dickköpfige frühere Freunde, die sich ineinander verliebt hatten, nun miteinander verheiratet waren, aber weder sich selbst noch dem anderen eingestehen konnten, wie die Sehnsucht nach Liebe und Sex sie halbwegs umbrachte. Das Apartment war kaum groß genug für zwei Menschen, ganz zu schweigen, für zwei eigenwillige Menschen und einen großen haarigen Hund.
    Wohin Josie sich auch drehte, Bruiser war da und stieß gegen ihre Beine, oder sie prallte gegen ihn. Und Ben musste sie andauernd festhalten, damit sie nicht ihr Gleichgewicht verlor. Natürlich geschah das alles ganz zufällig. Falls da nicht bald Abhilfe geschaffen wurde, würde sie ganz sicher irgendwann die Nerven verlieren.
    Josie hatte angenommen, dass es nach dem Schulanfang leichter werden würde. Aber gleich in der ersten Unterrichtsstunde nannte sie ein Schüler Mrs Standing Bear. Und so hieß sie ja auch ordnungsgemäß seit der Eheschließung mit Ben. Aber allein der Gedanke, diesen Namen tagein, tagaus zu hören und zu wissen, dass es eine Lüge war, machte sie ganz konfus.
    Bens Praxis wurde von Tag zu Tag größer, was er ja auch gehofft hatte, als er beschloss, sich als Arzt in einer kleineren Stadt niederzulassen.
    Aber beinahe noch mehr hatte er gehofft, sich zur Gemeinschaft ganz zugehörig zu fühlen, von ihr als einer der ihren aufgenommen zu werden. Er wollte in einer kleinen Stadt leben, wo man von Nachbarn zu einer Grillparty im Hinterhof eingeladen wurde und die Freunde einen zu einer Runde Golf oder zu einem Picknick am See mitnahmen. Er hatte nie eine Familie gehabt und hatte sich Zeit seines Lebens nach einem Daheim und dem Gefühl, jemandem anzugehören, gesehnt. Ben hatte nie jemandem angehört, bis auf seinen Bruder Jim. Sie waren zwei gegen eine Welt gewesen. Jetzt hatte Jim eine Familie. Und obwohl Ben in dessen Haus immer willkommen war, fühlte er die große Leere in seinem Leben.
    Nicht selten wurde er von Pontotocs Bürgern gefragt, was sie gegen ihre Arthritis oder ihre Kopfschmerzen tun könnten. Manchmal wurde er deswegen sogar auf der Straße angehalten. Aber bis jetzt hatte ihn noch keiner zum Abendessen oder Lunch eingeladen oder zu einem Glas Mineralwasser an einem heißen Tag. Er war ein Außenseiter. Er hatte ihren Respekt gewonnen, jedoch nicht ihre Freundschaft.
    Und Josie? Zu ihrem Glück war ihre Abmachung nicht bindend. Er hatte ihr sechs Monate versprochen, und mehr war für ihn nicht drin. Dann würde er die Annullierung einreichen, und sie beide wären aus einem üblen Handel befreit.
    In der Zwischenzeit würde er alles versuchen, um die noch verbleibende Zeit, die sie zusammen waren, angenehm zu machen. Und er würde gleich heute damit beginnen. Auf dem Weg von seiner Praxis nach Hause schaute er noch schnell in einen Drugstore rein und kaufte eine Flasche Rotwein und eine dicke rote Kerze. Josie war immer für Stimmung zu haben.
    Er hatte die Tür zum Apartment noch nicht hinter sich geschlossen, als er nach ihr rief.
    „Josie?“
    Keine Antwort.
    Er fand die Notiz gegen einen Stoß von Briefen gelehnt, die sie während der letzten drei Abende an alle möglichen Politiker, vom Stadtrat angefangen bis zum Gouverneur, geschrieben hatte. Sie wollte, dass man endlich das Recycling zur Pflicht machte.
    „Ben“, stand auf der Notiz, „ich bin bei Mutter. Warte nicht auf mich. Alles Liebe, Josie. P.S. Würdest du bitte mit Bruiser Gassi gehen?“
    Bruiser wusste offensichtlich Bescheid. Er leckte Bens Hand, dann trottete er zur Küche und kam mit der Leine im Maul zurück.
    „Okay, ich hab verstanden.“ Ben legte dem Hund die Leine an. „Aber lass dir das ja gesagt sein, Bruiser, bei mir gibt es kein draufgängerisches Gehabe. Ich bin größer als Josie, und ich bestimme, wohin wir gehen.“
    Er öffnete die vordere Haustür, und Bruiser schoss hinaus wie eine Kugel aus einer Kanone und zerrte Ben hinter sich her. Sie hatten bereits die Hälfte eines

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