Bianca Exklusiv Band 243
mit diesem Rückschlag fertig werden sollte. Doch erstaunlicherweise war ihr das vollkommen egal.
Die letzten Tage hatte sie hart gearbeitet, und da sie viel lockerer war, hatte sie auch mehr Erfolg. Und so würde sie weitermachen. Mit viel Arbeit würde sie diese Krise schon überstehen.
Doch was auch immer geschah, eines war sicher: Adam war da und würde ihr helfen. Und das gab ihr mehr Sicherheit als alle Pläne der Welt.
„Kommt Zeit, kommt Rat“, sagte sie und lächelte ihrer Schwester zu.
EPILOG
Die Hochzeiten, die Annabelle bis dahin ausgerichtet hatte, waren stets perfekt gewesen. Alle Gäste stimmten darin überein. Kein Wunder, denn die junge Frau hatte nichts dem Zufall überlassen.
Umso größer war die Verwunderung der Gäste ihrer eigenen Hochzeit, als sie einige Details feststellten, die nicht stimmten. So stand auf den Servietten M liebt R , und die Musik war auch eher nach Mrs Costellos Geschmack.
Eine etwa sechzigjährige Dame trug ein besonders auffälliges buntes Kleid und den verrücktesten Hut des Festes. Dazu bot sie jedem an, die Zukunft aus der Hand zu lesen oder Verstorbenen zu sich sprechen zu lassen. Eine andere ältere Dame war eifrig damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass keinem Gast der Champagner ausging.
Was jedoch am meisten die Gäste, Lieferanten und Fotografen erstaunte, war Annabelles Reaktion, als plötzlich ein sturmartiger Regen hereinbrach und den Garten unter Wasser setzte.
Obwohl sich die Gäste größte Mühe gaben, so schnell wie möglich das Essen ins Haus zu schaffen, war der Hochzeitskuchen doch nur noch eine traurige Masse.
Annabelle aber machte das alles nichts aus. Sie lachte herzhaft über das Missgeschick und schnitt das erste Stück ab. Und dann biss sie lustvoll hinein.
Neben ihr stand Adam und sah ihr amüsiert zu. Jeder hier spürte, wie sehr sie sich liebten. Annabelle hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, reichte ihm einen Teller mit Kuchen und sagte: „Das ist die perfekte Hochzeit. Einfach himmlisch!“
– ENDE –
Zum ersten Mal im Leben
1. KAPITEL
Paris Hanley erkannte die Stimme sofort. Sie war tief und melodisch und kam aus dem Wohnzimmer des Hauses, das Paris mit ihrer Mutter und ihrer Tochter Hannah teilte.
Schlagartig vergaß sie die Schuhe, die sie von den schmerzenden Füßen hatte streifen wollen, und eilte hinüber.
„Da ist sie!“, rief ihre Mutter. „Sieh mal, wer da ist“, sagte sie dann zu Paris gewandt.
Paris hatte sich nicht getäuscht. Es war tatsächlich Ethan Tarlington. Sie freute sich über seine Anwesenheit jedoch nicht so sehr, wie ihre Mutter es zu tun schien.
„Hi“, begrüßte er sie.
„Hallo“, erwiderte Paris kühl.
Die Kühle war allerdings unangebracht. Er hatte nichts falsch gemacht. Im Gegenteil, er hatte alles so richtig wie überhaupt möglich gemacht. Sie war einfach nur nicht stolz auf das, was sie damals, bei ihrer ersten und bislang einzigen Begegnung, hatte geschehen lassen. Und die Tatsache, dass es ihr genützt hatte, komplizierte alles nur noch mehr.
Also gab sie ihrer Stimme einen erstaunten Klang, während sie sich zwischen Ethan Tarlington und das Laufgitter stellte, in dem ihre fünf Monate alte Tochter friedlich schlief.
„Was für eine Überraschung“, sagte sie.
„Ja, nicht wahr?“, meinte ihre Mutter begeistert. „Der Mann von deinem Schnappschuss taucht plötzlich vor unserer Haustür auf. Ich hätte ihn nicht hereingelassen, wenn ihn nicht erkannt hätte. Du freust dich bestimmt, ihn wiederzusehen.
Der Schnappschuss.
Eigentlich hatte sie die gedeckten Tische für den Partyservice fotografieren sollen, aber irgendwie war Ethan Tarlington vor die Linse geraten.
Es war eine Sofortbildkamera gewesen. Paris hatte das Foto eingesteckt und seitdem in der Schublade mit ihren Pullovern aufbewahrt. Dort hatte ihre Mutter es gefunden und die falschen Schlüsse daraus gezogen.
„Nun ja, ich habe zu tun. Ihr beide habt euch sicher viel zu erzählen“, vermutete Janine Hanley und stand auf.
Paris hätte ihre Mutter gern gebeten, Hannah mitzunehmen, aber sie wollte Ethans Aufmerksamkeit nicht auf das Baby lenken. Also setzte sie sich in den Korbsessel, den Janine gerade frei gemacht hatte.
„Igitt, du riechst vielleicht nach Wurst“, sagte ihre Mutter lachend.
„Die habe ich den ganzen Tag angepriesen.“
„Im Supermarkt“, fügte Ethan Tarlington hinzu. „Deine Mutter hat mir erzählt, dass du noch immer Gelegenheitsjobs annimmst, um malen zu
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