Bianca Exklusiv Band 243
können.“
Janine ging hinaus, und zum ersten Mal erlaubte Paris sich, Ethan genauer zu betrachten.
Entweder sah er jetzt noch besser aus als damals, oder der Schnappschuss war ihm nicht gerecht geworden. Er war wirklich unglaublich attraktiv.
Sein Haar hatte die Farbe von Espresso, und er trug es so lang, dass er es mit den Fingern kämmen konnte. Die Augen waren blau, sein Blick durchdringend. Die markante Nase verlieh dem Gesicht Ausdruck und Charakter, genau wie die hohen Wangenknochen und das energische Kinn. Die Lippen waren schmal und sinnlich zugleich, die Schultern breit und die Beine so lang, dass der athletische Körper eine Größe von ungefähr ein Meter fünfundachtzig hatte.
Ein perfektes Exemplar von Mann.
Aber das war das Letzte, woran sie jetzt denken sollte.
„Dies ist wirklich eine Überraschung“, wiederholte sie.
„Offenbar eine, über die du dich nicht gerade freust“, antwortete er mit nach oben gezogenen Augenbrauen.
Nein, das tat sie wirklich nicht. Doch das konnte sie ihm nicht sagen, also schwieg sie.
„Aschenputtel sollte begeistert sein, den Prinzen wieder zu sehen“, fuhr er fort. „Oder passe ich nicht in das Bild?“
Doch, das tat er. Jedenfalls täte er es, wenn die Umstände anders wären.
„Ich bezweifle, dass ich ein Aschenputtel bin.“
„Wir sind uns auf einem Ball begegnet, haben den Abend zusammen verbracht, und dann hast du dich in Luft aufgelöst. Genau wie Aschenputtel.“
Der Ball war ein Wohltätigkeitsdiner zu seinen Ehren gewesen, und sie war nicht als Gast dort gewesen, sondern als Cocktailkellnerin.
Und sie war auch nicht pünktlich um Mitternacht verschwunden …
„Ich habe dich gesucht“, sagte Ethan Tarlington. „Die ganze Woche danach. Aber du stehst nicht im Telefonbuch und hast mir nicht mal eine E-Mail-Adresse hinterlassen. Der Partyservice wollte mir keine Auskunft geben. Und du hast mir nur erzählt, dass du Kunstmalerin bist. Ich rief mehrere Galerien an, bis ich jemanden fand, der dich kannte. Aber die Frau wollte mir deine Anschrift nicht geben, weil sie auf eine Provision hoffte, falls ich an einem deiner Bilder interessiert wäre. Dann ging mir die Zeit aus und …“
„Und du hast das Land verlassen. Du erzähltest mir, dass du das vorhattest. Und dass du nicht wusstest, wann du wiederkommst. Deshalb habe ich mir keine Hoffnung auf ein zweites … Date gemacht“, gab sie zu.
„Aber unser erstes war doch ein Erfolg.“
„Es war ein ganz netter Abend“, meinte Paris ausweichend. „Wie hast du mich denn jetzt gefunden?“
„Schicksal. Auf dem Heimflug in der letzten Woche las ich in einer Zeitschrift über aufstrebende Künstler in und um Denver. Eins der Fotos zeigte dich. Ich dachte mir, warum nicht noch ein Versuch? Ich rief in der Redaktion an, sprach mit dem Verfasser des Artikels, und hier bin ich.“
„Aha.“
Vielleicht rächt sich das Schicksal an mir, schoss es ihr durch den Kopf.
„Von welchem Schnappschuss hat deine Mutter eigentlich gesprochen?“, fragte er.
„Einer von mehreren, die ich an dem Abend für den Partyservice gemacht habe. Mit einer Sofortbildkamera. Auf einem davon warst du zu sehen, und da der gedeckte Tisch unscharf war, habe ich das Foto eingesteckt und versehentlich mit nach Hause genommen.“
Nun, das war nur die halbe Wahrheit. Natürlich hätte sie mühelos vermeiden können, dass er ins Bild geriet, aber sie wusste selbst nicht, warum sie ihn fotografiert hatte.
„Ist in Übersee alles nach Plan verlaufen?“, wechselte sie hastig das Thema.
„Es hat länger gedauert, als ich dachte, aber Tarlington Software hat jetzt Filialen in London, Paris, Amsterdam, Genf, Hongkong und Brisbane.“
„Glückwunsch.“
„Danke“, sagte er, und er schien es ehrlich zu meinen. Das war etwas, was sie an ihm gemocht hatte – trotz seines Reichtums und des Rufs als einer der Stars der Software-Branche war er bescheiden und natürlich geblieben.
Dieses Mal war er es, der ein neues Thema anschlug. „Sieht aus, als wärest du auch nicht gerade untätig gewesen.“ Er nickte zum Laufgitter hinüber. „Ein Baby aus einer künstlichen Befruchtung, wie deine Mutter mir erzählt hat.“
Fast hätte Paris das Gesicht verzogen.
„Sie hat gesagt, dass du ein paar gynäkologische Probleme hast und nicht auf den richtigen Mann warten konntest“, fuhr er fort.
„Meine Mutter redet zu viel.“
„Hannah ist ein wunderhübsches Baby.“
„Du hast sie gesehen? War sie wach, als du
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