Bianca Exklusiv Band 243
kamst?“
„Ja. Und sie hat mich angestrahlt wie ein kleiner Engel.“
Das war keine gute Nachricht. Aber was geschehen war, ließ sich nicht rückgängig machen, also versuchte Paris es zumindest mit ein wenig Schadensbegrenzung.
„Der kleine Engel hat einen Arzttermin“, log sie. „Ich möchte nicht unhöflich sein, aber …“
„Ist sie krank?“
„Nein, nur eine Routineuntersuchung.“
„Ich verstehe.“
Aber er stand nicht auf, um zu gehen. Stattdessen schaute er zum Laufgitter hinüber und wandte sich erst nach einem Moment wieder Paris zu. „Deine Mutter ist eine nette Frau. Sehr gesprächig.“
„Ja, das ist sie wohl.“ Paris fragte sich, warum er blieb.
„Sie hat mir einiges darüber erzählt, wie es dir jetzt geht.“
Panik stieg in ihr auf. Doch dann fiel ihr ein, dass ihre Mutter nichts verraten konnte, was sie gar nicht wusste. Trotzdem war sie neugierig. „Und was genau hat meine gesprächige Mutter über mich erzählt?“
„Dass du jetzt, da du das Baby hast, noch schwerer zurechtkommst, dass du dringend Geld für ein neues Auto brauchst und deshalb im Supermarkt Kostproben an Kunden verteilst.“
„Vermutlich hat sie mich wie eine Märtyrerin aussehen lassen, was?“ Paris rang sich ein Lachen ab. „Sie hatte wenig Verständnis dafür, dass ihre Tochter eine allein erziehende Mutter werden wollte.“
„Das mag sein. Aber sie ist stolz auf dich. Und verrückt nach Hannah. Sie hat mich auf eine Idee gebracht. Es gibt einen Job, den du für mich erledigen könntest.“
„So?“
„Ja. Jedes Jahr gebe ich eine Dinnerparty in der Stadt, in der meine Brüder und ich aufgewachsen sind. Dunbar, draußen im Osten, kurz vor Limon. Jedenfalls, es erfordert eine Menge Vorbereitung und Organisation, und da ich mich lieber entspannen und mit alten Freunden reden möchte, brauche ich jemanden, der alles beaufsichtigt. Die Party findet morgen in einer Woche statt. Wie wäre es? Möchtest du mich nach Dunbar begleiten? Es gibt dort kein Hotel, aber du kannst in meinem Haus wohnen. Für eine Woche Arbeit zahle ich dir genug, um dir einen neuen Wagen zu kaufen.“
„Du machst Witze.“
„Absolut nicht. Es ist zwar nicht der Grund, warum ich dich gesucht habe, aber da wir beide ein Problem haben, könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“
Ihr Problem war größer als seins. Sie saß nämlich in der Zwickmühle.
Und ihre Mutter hatte Recht. Seit sie Hannah bekommen hatte, war es immer schwerer geworden, ein Bild zu verkaufen oder einen Gelegenheitsjob zu finden. Zudem hatte ihre alte Klapperkiste von Auto in letzter Zeit drei Pannen hintereinander gehabt. Erst vor zwei Wochen hatten sie an einem kalten, verregneten Abend am Straßenrand gestanden. Paris traute sich kaum noch, mit Hannah irgendwohin zu fahren.
Der Mechaniker hatte ihr geraten, sich einen neuen Wagen zu kaufen, aber ohne feste Arbeit bekam sie weder einen Kredit noch einen Leasingvertrag. Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte.
Doch jetzt zeichnete sich eine Lösung ab.
Leider in Gestalt von Ethan Tarlington. Der Mann, von dem sie sicher gewesen war, dass sie ihn nie wieder sehen würde.
„Ich habe niemanden, bei dem ich Hannah lassen könnte“, gab sie zu bedenken. „Meine Mutter fliegt morgen nach Florida, um ihre Schwester zu besuchen.“
„Ich weiß. Sie hat es mir gesagt.“
Was hatte ihre Mutter ihm eigentlich nicht erzählt?
„Aber das ist kein Problem“, versicherte Ethan. „Das Haus in Dunbar ist groß genug. Außerdem kannst du Hannah meistens mitnehmen, während du den Job machst. Und wenn nicht, wird jemand bei ihr sein, weil noch drei Dienstboten im Haus wohnen. Plus meine beiden Brüder.“
Er beugte sich vor und senkte die Stimme. „Du musst also nicht mit mir allein sein, falls dich das beruhigt.“
Das tat es nicht, aber dennoch ertappte sie sich dabei, dass sie über sein Angebot nachdachte.
Eine Woche. Eine einzige Woche, in der sie genug verdienen würde, um sich einen neuen Wagen zu kaufen.
Wie viel Zeit würde Ethan denn überhaupt mit ihr verbringen? Schließlich wollte er sie engagieren, damit er genug Zeit für seine Freunde hatte. Sie würde zum Personal gehören, und er würde sie kaum beachten.
Und danach würde sie sich ein neues, sicheres Auto zulegen …
„Wenn ich zusage, muss klar sein, dass das, was zwischen uns passiert ist, sich nicht wiederholen wird. Ich arbeite für dich, mehr nicht. Eine rein geschäftliche Beziehung.“
„Rein
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