Bianca Exklusiv Band 243
wolltest warten, bis du weißt, ob wir in Hannah das sehen, was du in ihr gesehen hast. Jetzt weißt du es. Warum stellst du Paris nicht einfach zur Rede?“
„Weil er erst wissen will, warum sie ihm nicht sagt, dass Hannah seine Tochter ist. Falls sie es ist“, antwortete Aiden.
„Außerdem will ich nicht riskieren, dass sie es bestreitet, das Baby nimmt und wegläuft. Dann müsste ich nämlich vor Gericht gehen und einen Vaterschaftstest erzwingen. Ich will nicht, dass die Geschichte hässlich und verletzend ausgeht“, fügte Ethan hinzu.
„Du willst Paris nicht verlieren“, ergänzte Aiden.
„Ich habe Paris doch gar nicht“, protestierte Ethan.
„Aber du scheinst sie zu wollen, sonst wäre es dir völlig egal, warum sie dich anlügt und wie sie reagiert, wenn du sie zur Rede stellst“, beharrte sein Bruder.
„Also hatten wir beide von Anfang an Recht. Du magst sie“, folgerte Devon.
„Natürlich. Ich schlafe nicht mit Frauen, die ich nicht mag.“
„Ich glaube, es ist mehr als das“, sagte Aiden. „Ich habe euch zusammen gesehen. Du magst Paris nicht nur. Ich denke, sie geht dir unter die Haut.“
„Gut zu wissen, dass ich unter Beobachtung stehe“, knurrte Ethan, ohne irgendetwas zuzugeben.
„Magst du Paris so sehr, dass du deine Einstellung zu Ehe und Familie ändern könntest?“, fragte Devon lächelnd.
„Ich weiß nicht, ob ich so weit gehen würde“, wich Ethan aus.
„Wie weit würdest du gehen?“ Die Frage kam von Aiden.
Ethan holte tief Luft und stieß sie aus, als würde er die Kerzen auf einer Geburtstagstorte auspusten wollen. „Stell mir nicht so schwere Fragen.“
„Da du offenbar keine Antworten hast, solltest du Paris dankbar sein, dass sie dir etwas Zeit lässt, dich an den Gedanken zu gewöhnen“, schlug Aiden vor.
„Solange diese Sache einen Schatten auf ihr Verhältnis wirft, kann er wohl kaum daran denken, eine feste Beziehung mit ihr zu beginnen“, warf Devon ein.
Ethan lachte trocken. Da hatte sein Bruder nicht Unrecht.
„Was wirst du jetzt also tun?“, fragte Aiden.
„Abwarten.“
„Und bis dahin so oft wie möglich kalt duschen, richtig?“, scherzte Devon.
Richtig, dachte Ethan. Denn mit jeder Minute, die er in Paris’ Nähe verbrachte, wurde sein Verlangen nach ihr größer. Und es zu unterdrücken erforderte seine ganze Willenskraft.
Er fragte sich, was geschehen würde, wenn er seinem Verlangen nachgab und später herausfand, dass Paris ihn genauso hinterging, wie Bettina es getan hatte.
Es hätte keinen schöneren Abend für ein Picknick geben können.
Um sechs brannte die Sonne nicht länger vom wolkenlosen Himmel, und die Temperatur war angenehm.
Der Korb, der neben Hannah auf dem Rücksitz stand, war gefüllt mit gebratenem Hühnchen, Kartoffelsalat, gekochten Eiern, Obst und Schokoladenkeksen, und in der Kühltasche auf dem Boden befand sich eine Flasche Wein.
Sie fuhren nicht sehr weit, doch als Ethan von der Straße abbog, sah Paris, dass er den perfekten Ort ausgesucht hatte.
An einem leise plätschernden Bach erhob sich eine riesige Eiche. Soweit das Auge reichte, erstreckte sich sattes Grün, und ganz in der Nähe weideten einige Kühe.
„Wir essen heute Abend mit dem Vieh, was?“, scherzte Paris, als Ethan den Geländewagen unter einem uralten, weit ausladenden Baum parkte.
„Sie haben uns eingeladen, und ich konnte einfach nicht widerstehen. Aber sie müssen gute Gastgeber sein, denn meine Brüder wollten unbedingt mit, und ich musste energisch werden, damit sie dann doch zu Hause blieben.“
„Sie hätten ruhig mitkommen können“, erwiderte Paris rasch. Es wäre sicherer gewesen. „Wenn du möchtest, ruf sie an. Sag ihnen, dass sie willkommen sind.“
Ethan stellte den Motor ab und beugte sich zu ihr. „Ich will mit dir allein sein. Mit dir und Hannah.“
Paris wehrte sich gegen die Freude, die in ihr aufstieg.
Nicht dass es einfach war, die Wirkung zu ignorieren, die dieser Mann auf sie ausübte. Zumal sie jede Einzelheit an ihm wahrgenommen hatte, als sie ihn an diesem Abend wiedergesehen hatte.
Er trug verwaschene Jeans, die wie eine zweite Haut saßen, und ein gelbes T-Shirt mit kurzen Ärmeln, das die breiten Schultern betonte. Sein Haar war lässig zurückgekämmt, und es juckte ihr in den Fingern, es zu zerzausen. Er war frisch rasiert und duftete nach dem berauschenden After Shave, das er immer benutzte. Es war unmöglich, all das nicht zu registrieren.
Und natürlich war ihr auch bewusst,
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