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Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
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nicht nötig. Es ist ja gleich gegenüber.“
    „Ich möchte noch ein paar Minuten mit dir haben“, erwiderte er, während er den Blick langsam an ihr hinab und wieder nach oben wandern ließ.
    Sie spürte es wie ein erregendes Streicheln und wehrte sich mit aller Kraft gegen die Versuchung. „Ich muss jetzt wirklich in mein Bett.“
    Er lächelte, als hätte sie ihn gerade eingeladen, es mit ihr zu teilen.
    „Allein“, betonte sie.
    Sein Lächeln wurde bei der Bemerkung breiter. „Habe ich gesagt, dass ich mitkommen will?“
    „Nein, aber du hast es gedacht.“
    „Habe ich das?“
    „Es sah so aus.“
    „Es sah aus, als würde ich daran denken, mit dir ins Bett zu gehen?“
    Warum hatte Paris sich bloß auf diese absurde Diskussion eingelassen? Und wie konnte sie sie beenden?
    „Ja“, sagte sie nur.
    „Vielleicht hast du nur gedacht, dass ich es denke, weil du es selbst gedacht hast.“
    „Ich habe lediglich gedacht, dass der Sherry mich müde gemacht hat.“ Seufzend schüttelte sie den Kopf. „Ich glaube, ich sage jetzt Gute Nacht.“
    „Erst möchte ich noch meine fünf Minuten mit dir haben“, entgegnete er. „Auf dem Flur.“
    Er öffnete ihr die Tür. Wortlos ging sie hinaus.
    „Ich glaube, ich habe einiges gutzumachen“, sagte er leise.
    „Ich verstehe nicht.“
    „Na ja, ich habe die halbe Fahrt von Denver hierher telefoniert. Gestern habe ich dich warten lassen und im Auto schon wieder am Handy gehangen“, erklärte er.
    „Es gibt nichts gutzumachen. Arbeitnehmer haben keinen Anspruch auf ungeteilte Aufmerksamkeit.“
    „Na ja, sagen wir, ich möchte nachholen, was ich versäumt habe. Morgen muss ich tagsüber mit meinen Brüdern ein paar Dinge erledigen, aber …“
    „Das ist gut, denn ich muss arbeiten“, unterbrach sie ihn.
    „Wie wäre es mit einem abendlichen Picknick? Du, ich, Hannah und ein Essen, das Lolly uns einpackt? Es ist lange hell und kühler als mitten am Tag.“
    „Das klingt nicht nach einer rein geschäftlichen Beziehung.“
    „Stimmt, aber lass es uns trotzdem tun.“
    Mittlerweile hatten sie die Tür des Gästezimmers erreicht, und als Paris sich zu Ethan umdrehte, sah sie, dass ein Lächeln seine sinnlichen Lippen umspielte und seine Augen glitzerten.
    „Na gut“, hörte sie sich sagen, obwohl sie eigentlich ablehnen wollte.
    Sein Lächeln wurde strahlend, und sie schien sich darin zu verlieren. Sie atmete seinen Duft und seine Wärme ein …
    Er würde sie küssen.
    Paris hatte keine Ahnung, woher sie es wusste, sie spürte es einfach.
    Und sie würde sich küssen lassen. Obwohl ihr klar war, dass sie es nicht sollte.
    Er kam näher.
    Er beugte sich vor.
    Sie hob das Kinn. Nur ganz wenig.
    Und dann tat er es. Er küsste sie.
    Auf die Wange.
    „Ich werde Lolly bitten, uns etwas für das Picknick zu machen“, sagte er, während er zurückwich. „Schlaf gut.“
    Paris brauchte einen Moment, um zu begreifen, was passiert war. Verblüfft und verlegen stand sie da. Sie hatte das Kinn gehoben. Hatte sie damit verraten, dass sie mehr erwartet hatte? Dass sie mehr wollte?
    Als sie sich wieder unter Kontrolle bekam, straffte sie die Schultern. „Gute Nacht“, sagte sie scharf und ließ Ethan einfach vor ihrer Tür stehen.
    In ihrem Zimmer spürte sie zum dritten Mal an diesem Tag Enttäuschung. Und in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie weit mehr als er gegen die Regeln einer strikt geschäftlichen Beziehung verstieß.
    Er verbrachte Zeit mit seinen Brüdern. Wenn sie irgendwo saßen, wahrte er ihr gegenüber eine respektvolle Distanz. Selbst der Kuss auf die Wange war nur eine höfliche Geste gewesen.
    Sie dagegen hatte sich den ganzen Tag nach ihm gesehnt und einen Kuss auf den Mund erwartet.
    Das musste aufhören. Also wehrte sie sich mit aller Kraft gegen die Enttäuschung. Das war nicht einfach, denn sie wünschte, er hätte sie eben zum Abschied richtig geküsst – lange und leidenschaftlich.

5. KAPITEL
    Bei den Tarlington-Brüdern war es bewährte Tradition, am Hochzeitstag ihrer Eltern deren Grab zu besuchen.
    Ethan hatte bei einem Floristen ein Blumenarrangement bestellt, und er und seine Brüder holten es dort ab, bevor sie zum Friedhof fuhren, der weit außerhalb der Stadtgrenzen von Dunbar lag.
    Nach so langer Zeit war der Besuch eher ergreifend als traurig. Er verlief jedes Mal anders, aber stets hatte mindestens einer von ihnen etwas zu sagen, als wäre der Grabstein eine Verbindung zu ihren Eltern. Manchmal sagte niemand etwas. Manchmal

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