Bianca Exklusiv Band 243
rächen. Das ist ein gewaltiger Unterschied.“
Nun gut, vielleicht gab es einen Unterschied. Aber Paris wusste, dass sie noch immer wachsam sein musste. „Ich sage nur, dass jemand, der Geld und Macht hat, anderen schaden kann.“
„Das stimmt“, gab er zu. „Aber nicht jeder, der Geld und Macht hat, setzt sie ein, um sich für ein Leid zu rächen, das ihm zugefügt wurde. Es gibt Menschen, die es einfach hinnehmen.“
Etwas in seiner Stimme sorgte dafür, dass sie ihm in die Augen sah. „Sprichst du jetzt aus eigener Erfahrung?“
Er lächelte. „Vielleicht. Aber das ist wirklich eine Geschichte, über die wir ein anderes Mal reden sollten. Ich finde, ab jetzt sollten wir diesen Abend nur noch genießen. Lass uns tanzen, okay?“
„Okay.“
Ethan zog sie so fest an sich, dass sie ihren Kopf an seine Schulter legen musste. Sie drehten sich zur Musik und vergaßen alles um sich herum, bis Devon die Geduld verlor.
„Genug von diesem langsamen Zeug. Wie wäre es mit etwas mehr Tempo?“, rief er der Band zu.
Der Bandleader sah Ethan an. „Was meinst du?“
„Wenn es sein muss“, stimmte der widerwillig zu.
Die Band ging zu Rock über und spielte schneller und lauter.
„Wird Hannah wach?“, übertönte Ethan die Musik.
„Bestimmt sehr bald“, rief Paris zurück.
„Dann lass uns von hier verschwinden.“
Er führte sie von der Tanzfläche und ließ ihre Hand auch dann nicht los, als er Hannahs Kindersitz vom Stuhl nahm und sie sich von allen verabschiedete. Es erschien ihr so natürlich, dass sie fast so etwas wie Trennungsschmerz empfand, als sie zum Wagen kamen und er beide Hände brauchte, um Hannah sicher auf dem Rücksitz unterzubringen.
Auf der kurzen Rückfahrt sprachen sie über das Essen und die anderen Gäste. Zu Hause angekommen, schwiegen sie, während sie das Baby zu Bett brachten. Danach nahm Ethan erneut Paris’ Hand und zog sie auf den Flur.
„Da du vermutlich ablehnen würdest, frage ich dich nicht, ob du mit mir einen Gutenachtdrink nehmen möchtest“, sagte er dort.
Im Grunde wäre sie vielleicht gar nicht abgeneigt gewesen, doch das sagte sie nicht. Der bisherige Abend hatte ihre Willenskraft schon genug auf die Probe gestellt.
Er hob ihre Hand, als wolle er ihre Finger betrachten. „Aber ich möchte mit dir über morgen reden. Wir werden gegen sechzehn Uhr in die Stadt fahren müssen. Nur du und ich.“
„So?“
„Ich kann dir den Grund nicht nennen. Aber ich habe Lolly schon gebeten, auf Hannah aufzupassen. Ich dachte mir, wir könnten in der Stadt bleiben und essen gehen. Nur wir beide, einverstanden?“
„Hat es mit meiner Arbeit zu tun?“
„Nein.“
Seine Offenheit ließ sie lachen. „Noch ein Date?“
„Irgendwas dazwischen.“
„Irgendwas dazwischen?“ Sie hatte keine Ahnung, was das bedeuten konnte. „Und du kannst mir nicht sagen, warum wir in die Stadt müssen?“
„Ich könnte es. Aber ich will nicht. Es soll eine Überraschung werden. Also, was meinst du?“
Ihre Neugier war gewaltig. Fast so gewaltig wie sein Charme und ihr Bedürfnis, einen ganzen Abend mit ihm zu verbringen. Allein. „Warum nicht?“
„Klingt nicht gerade begeistert. Aber Hauptsache, du kommst mit. Es war ein schöner Abend heute. Für dich auch?“
„Natürlich. Schließlich hat mich Dunbars bester Küsser ausgeführt.“
Er zog sie näher zu sich heran. „Stimmt“, bestätigte er mit einem hinreißenden Lächeln und leiser, fast intimer Stimme. „Und jetzt, da du mich ganz für dich allein hast, solltest du meine Begabung ausnutzen.“
Paris lachte, doch es klang atemloser und sinnlicher, als sie beabsichtigt hatte. „Ich weiß nicht recht.“
„Aber ich“, erwiderte er, bevor er seine Lippen auf ihre presste.
Zuerst sah es aus, als würde es nur ein kurzer Kuss werden, und Paris wollte sich darüber lustig machen, dass das hier wohl kaum des besten Küssers der Stadt würdig sei. Doch anders als am Abend zuvor beendete er ihn nicht gleich wieder, sondern er vertiefte ihn.
Er öffnete seine Lippen an ihren, und sie tat es ihm rein instinktiv nach, während er ihre Hand losließ und beide Arme um sie legte.
Mit einer Hand umschloss er ihren Hinterkopf, mit der anderen stützte er sie am Rücken, bevor er sie so leidenschaftlich küsste, dass es ihm vermutlich den Titel des weltbesten Küssers eingebracht hätte.
Wie von selbst glitt Paris’ Hand auf seinen Rücken, wo sie die festen Muskeln und Sehnen ertasten konnte.
Sie wusste, dass sie es
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