Bianca Exklusiv Band 243
nicht tun sollte, aber sie konnte einfach nicht anders.
Es war pures Vergnügen. Ein Vergnügen, dass die Lust durch ihren ganzen Körper strömen ließ, bis ihre festen Knospen sich an seiner harten Brust rieben und sie alles an ihm mit erregender Intensität fühlte: seinen Duft, die Wärme seines Atems auf ihrem Gesicht, den Druck seiner Lippen auf ihren, das Spiel ihrer Zungen …
Aber aus einem Grund, den sie nicht verstand, musste sie plötzlich an das denken, worüber sie auf der Tanzfläche gesprochen hatten. An Jason. An eine Vergangenheit, die sich unbarmherzig in die Gegenwart drängte und sie daran erinnerte, warum sie das hier nicht tun durfte.
Also legte sie beide Hände auf seine Brust und schob ihn von sich, während sie den Mund von seinem löste.
„Okay, okay, meine Stimme hast du auch“, sagte sie mit gespielter Unbeschwertheit.
Ethan schaute ihr ins Gesicht und schien zu wissen, warum sie den Kuss abgebrochen hatte. „Tu mir einen Gefallen. Wenn du mich ansiehst, denk nur an mich und das, was ist, nicht an ihn und das, was war.“
Sie hob ihr Kinn fast unmerklich und brachte kein Wort heraus, denn sie hatte sich in der warmen Tiefe seiner Augen verloren.
Er schien ihr Schweigen als Zustimmung zu deuten, denn er lächelte. „Morgen um vier.“
Paris nickte.
Er beugte sich vor und küsste sie erneut. Sanft. Behutsam. Zärtlich.
Und als er ihr eine gute Nacht wünschte und davonging, war es nicht ihr ehemaliger Verlobter, an den sie dachte.
Es war Ethan. Nur Ethan.
Und sie dachte daran, wie sehr sie sich nach mehr sehnte.
Mehr von dem Kuss und mehr als ein Kuss …
7. KAPITEL
„Wen haben wir denn da?“
Ethan hatte einen Großteil des Tages mit seinen Brüdern auf Tontauben geschossen und wollte schnell ins Bad, um sich frisch zu machen, bevor er mit Paris nach Dunbar fuhr. Doch als er am Wohnzimmer vorbeikam und Lolly mit Hannah auf einer auf dem Boden ausgebreiteten Wolldecke spielen sah, blieb er stehen und ging hinein.
„Das süßeste Baby der Welt“, erwiderte die Haushälterin.
„Wo ist Paris?“, fragte er.
„Oben, glaube ich.“
Er setzte sich zu ihnen. „Hallo, kleine Miss Hannah“, begrüßte er das Baby.
„Sieh dir das Lächeln an!“, rief Lolly lachend. „Sie liebt dich!“
Ethan streckte ihr einen Zeigefinger entgegen, und sofort packte sie ihn. Behutsam zog er sie hoch. „Ich glaube, sie will laufen“, verkündete er mit einem Anflug von Stolz, von dem er nicht wusste, ob er dazu berechtigt war. Oder ob er ihn überhaupt fühlen wollte.
Lolly musste es ihm angehört haben. „Sie ist von dir, nicht wahr?“
„Warum fragst du das?“, erwiderte Ethan ausweichend, während er Hannah zu ihrer Freude vorsichtig hüpfen ließ.
„Ich war die beste Freundin deiner Mutter, schon vergessen? Wir standen uns näher als Schwestern. Jedes Mal, wenn ich Hannah ansehe, sehe ich sie vor mir.“
Lollys Meinung war ihm noch wichtiger als die seiner Brüder, denn niemand hatte ihre Mutter besser gekannt als Lolly.
„Ich wollte nicht davon anfangen“, gestand Ethan.
„Ist es ein Geheimnis?“
„Vor mir. Wenn es stimmt“, sagte er mit einem trockenen Lachen und konzentrierte sich auf das Baby, dessen aufgeregte Laute ihm zu gelten schienen.
„Das verstehe ich nicht“, gab Lolly zu.
„Das versteht keiner. Ich wusste nicht mal, dass es Hannah gibt, bis ich am letzten Freitag unangemeldet bei Paris auftauchte und das Baby sah. Sie behauptete, dass sie Hannah durch eine künstliche Befruchtung bekommen hat“, erzählte er.
„Und dann hast du mich angerufen und gebeten, alle Fotos von deiner Mutter wegzustellen, damit Paris nicht damit konfrontiert wird, wie ähnlich sie und Hannah sich sehen. Ich habe mich gefragt, warum. Das alles ist sehr seltsam, Ethan.“
Er musste lächeln. Lollys Kommentar und der mütterliche Tonfall, in dem sie ihn abgab, erinnerte ihn an alte Zeiten. So hatte sie früher mit ihm gesprochen, als er noch klein gewesen war und ihr und anderen so manchen Streich gespielt hatte.
„Sieh mich nicht so an, Lolly“, bat er, wie er es damals auch immer getan hatte. „Ich gehöre auch zu denen, die nichts wissen sollen“, sagte er, während er die fröhlich krähende Hannah vorsichtig in die Luft warf und wieder auffing. Das Baby lachte begeistert.
„Warum?“
„Glaubst du etwa, Paris hat es mir erklärt?“
„Meinst du, sie hat etwas vor? Wie Bettina?“, fragte Lolly.
„Ich weiß es nicht. Daran habe ich auch schon
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