Bianca Exklusiv Band 243
Willis. Erst als Paris einige Kleider ausgesucht hatte und sie anprobieren wollte, ließ sie ihre Kundin in der Umkleidekabine allein und eilte zu ihm.
Das ist gut, dachte Paris. Niemand sollte sehen, dass sie einen nervösen Blick auf die Preisschilder warf. Doch selbst dabei hörte sie Martis melodisches Lachen. Jede kokette Bemerkung. Jeden kaum verhüllten Wink, dass sie und Ethan sich treffen sollten, solange er in Dunbar war.
Hastig suchte Paris ein Kleid aus, probierte es kurz an, zog ihre schwarze Caprihose sowie die weiße Bluse wieder an und verließ die Umkleidekabine.
„Das ging schnell“, bemerkte Marti und schien nicht erfreut zu sein, sie so schnell zu sehen.
„Ich habe etwas gefunden, das mir gefällt“, erwiderte Paris scharf. Marti Brock offenbar auch, denn ihre Hand lag besitzergreifend auf Ethans Arm.
„Keine Modenschau?“, fragte Ethan enttäuscht. „Willst du es denn nicht vorführen?“
„Du wirst morgen Abend sehen, was ich mir ausgesucht habe“, erwiderte Paris.
„Und es ist nicht das Pinkfarbene? Ethan würde das Pinkfarbene bestimmt sehr gut gefallen“, sagte Marti und klang zugleich enttäuscht und vorwurfsvoll.
„Nein, nicht das Pinkfarbene.“ Ganz sicher nicht das Pinkfarbene, denn das war ein Albtraum in Rüschen, den Paris nicht mal zum Abschlussball ihrer High School angezogen hätte.
Sie ging zur Kasse. Als Marti ihr folgte und die Rechnung ausschrieb, stellte Ethan sich neben Paris.
„Überlass das mir“, verlangte er.
„Auf keinen Fall“, wehrte sie ab, ohne auch nur einen Moment zu zögern.
„Sieh es als Bonus für hervorragende Arbeit an“, beharrte er, während Marti sie beide mit unverhohlener Neugier musterte.
„Nein, du bezahlst mich für meinen Job besser, als es üblich ist, und ich werde nicht noch mehr annehmen. Entweder ich kaufe das Kleid, oder ich nehme es nicht“, beharrte Paris.
„Wenn sie nicht will, dass du dafür bezahlst, solltest du es auch nicht tun, Ethan“, meinte Marti mit gewollter Zweideutigkeit, und Paris musste tief durchatmen, um sich zu beherrschen.
Ethan ignorierte die Rothaarige und konzentrierte sich allein auf Paris. „Ich möchte es dir kaufen. Deshalb bin ich doch heute mit dir hergefahren.“
„Ich hatte ohnehin vor, mir etwas Neues zu besorgen, wenn ich zu deiner Party eingeladen werde. Also steck deine Kreditkarte weg.“
„Paris …“
Sie schüttelte den Kopf und reichte der Geschäftsfrau ihre eigene Karte.
Marti warf Ethan einen mitfühlenden Blick zu und nahm Paris’ Karte. „Sie hat eben einen eigenen Kopf“, meinte sie, als wäre das etwas Schlimmes.
Mit angehaltenem Atem wartete Paris. Sie konnte nur hoffen, dass ihr Kredit ausreichte, um das Kleid zu kaufen. Wenn nicht, so dachte sie, würde sie auf der Stelle Selbstmord begehen. Zum Glück gab es kein Problem.
Ethan steckte seine Platin-Kreditkarte wieder ein.
Marti verkündete, wie sehr sie sich auf die Party freute, während sie Paris’ Neuerwerbung achtlos in eine Tüte stopfte und sie ihr reichte, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
Dann begleitete sie ihre Kunden zum Ausgang. „Ich hoffe, du reservierst mir ein paar Tänze“, sagte sie zu Ethan.
Er lachte nur unverbindlich, während er Paris die Ladentür aufhielt.
Paris war heilfroh, den Laden endlich verlassen zu können.
„Gibt es in dieser Stadt auch nur eine einzige allein stehende Frau unter fünfzig, die nicht mit dir flirtet?“, fragte sie, als sie wieder im Wagen saßen.
Schmunzelnd erwiderte er Marti Brocks Winken und fuhr los. „Es ist das Geld“, sagte er.
„Was ist das Geld?“
„Das, was mich so attraktiv macht. Früher war ich für Marti Brock Luft. Erst seit ich ein paar Dollar verdient habe, interessiert sie sich für mich.“
Paris sah ihn an. Sein Haar war wie immer lässig zurückgekämmt. Er war perfekt rasiert, und der Sonnenschein, der durch die Seitenscheibe kam, betonte jede Einzelheit seines markanten Gesichts. Er trug ein Hemd aus schwarzer Seide und schwarze Hosen, die so perfekt an seinem athletischen Körper saßen, als wären sie maßgeschneidert worden. Und er duftete himmlisch. Sie bezweifelte, dass seine Wirkung auf Frauen nur seinem Bankkonto zu verdanken war.
„Vielleicht bist du nur gut gereift“, meinte sie.
„Gut gereift?“, wiederholte er mit einem Seitenblick aus den blauen Augen, die seine erregende Ausstrahlung noch steigerten. „Wie Käse, meinst du?“
„Ich meine, wie du erwachsen geworden bist. Vielleicht
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