Bianca Exklusiv Band 243
Frau in deinem Leben erzählen?“
„Ich wollte unser Picknick nicht damit aufs Spiel setzten“, erwiderte er. „Warum sollte ich uns diesen Abend verderben?“
„Weil ich es wissen möchte? Und weil ich dir von meiner Vergangenheit erzählt habe.“
Ethan setzte sich neben sie auf die Bank, so dicht, dass sein Knie ihren Schenkel streifte, als er sich zu ihr drehte. Und als wäre das nicht erregend genug, legte er auch noch einen Arm hinter ihr auf die Reling, so dass seine Hand fast ihr Haar berührte.
„Es ist eine hässliche Geschichte“, warnte er.
„Noch ein Grund, sie zu hören. Je hässlicher sie ist, desto mehr hat sie dich geprägt.“
Er lächelte. „Willst du mich analysieren?“
„Ich bin nur neugierig, was dich zu dem gemacht hat, der du bist“, gestand sie.
Er schwieg, aber sie bedrängte ihn nicht weiter.
Eine Minute später wurde ihre Geduld belohnt.
„Bettina trat vor drei Jahren in mein Leben“, begann er. „Unsere Beziehung endete, kurz bevor ich dich kennen lernte. Sie arbeitete für die Innenarchitektin, die mein Haus in Denver eingerichtet hat. Sie war Model gewesen. Groß, schön, perfekt gekleidet. Jeder Mann hätte zwei Mal hingesehen.“
Es klang wie eine Rechtfertigung.
„Als mein Haus fertig war, bat ich sie, mit mir auszugehen. Ich verliebte mich in sie, und sie gab mir das Gefühl, dass sie meine Gefühle erwiderte. Sechs Monate später waren wir verlobt.“ Er sah Paris an. „Bist du sicher, dass du die traurigen Einzelheiten hören willst?“
„Absolut.“
„Es begann damit, dass ihre Mutter eine Operation brauchte, die von der Versicherung nicht gedeckt war. Ich erfuhr es rein zufällig, als ich Bettinas Anrufbeantworter abhörte. Ich fragte sie, was los war, und sie erwiderte, dass sie mich nicht damit belasten wollte. Ich versicherte ihr, dass ihre Familie auch meine Familie wäre, und schrieb einen Scheck aus, den sie ihrer Mutter schicken sollte.“
„Das war nett von dir.“
Ethan lächelte nur matt.
„Hat ihre Mutter sich nicht operieren lassen?“
„Als Nächstes kam Bettinas Wagen“, fuhr er fort, anstatt die Frage zu beantworten. „Er wurde gestohlen. Es war ein alter Wagen und nicht gegen Diebstahl versichert. Also habe ich ihr einen neuen gekauft.“
„Auch nett.“
„Ich habe es nicht getan, um nett zu sein. Ich dachte, wir würden heiraten. Mein Geld war ihr Geld. Warum sollte ich ihr nicht geben, was sie brauchte?“
Paris fand seine Einstellung großzügig und ehrenhaft, sprach es jedoch nicht aus, denn sie ahnte, dass die Geschichte kein gutes Ende genommen hatte.
„Dann starb ihr Großvater“, fuhr er fort. „In Florida, wo ihre Mutter operiert werden sollte, zu weit entfernt, um ihn im Krankenhaus zu besuchen oder zur Beisetzung zu gehen, zumal ich gerade in einer geschäftlichen Krise steckte, als er starb.“
„Rein zufällig?“
„Nicht ganz, aber verdirb mir nicht den Höhepunkt“, bat er.
„Das würde ich nie tun“, erwiderte sie lächelnd und mit einer Anzüglichkeit, die sie selbst erstaunte.
Aber es lockerte die Stimmung ein wenig, und Ethans ernste Miene entspannte sich etwas. „Gut zu wissen.“
„Okay, der Großvater starb also“, erinnerte sie ihn, damit sie nicht den Faden verloren.
„Richtig. Und er hinterließ jede Menge Schulden und die Rechnung für die Bestattung, die die Familie natürlich nicht bezahlen konnte“, erzählte er weiter.
„Also hast du den nächsten Scheck ausgestellt“, folgerte sie. „Langsam geht mir ein Licht auf.“
„Dann bist du schlauer als ich, denn ich war noch immer ahnungslos“, gab er zu.
„Was hat dir die Augen denn geöffnet?“
„Zwei Monate später behauptete Bettina, dass der Hauseigentümer sie aus ihrer Wohnung drängen wollte.“
„Ihr habt nicht zusammengelebt?“
„Ich wollte, dass sie zu mir zieht. Aber sie meinte, es würde nur Pech bringen, wenn man unverheiratet zusammenzieht. Sie würde viele Leute kennen, die das getan haben und dann doch nicht geheiratet haben. Nein, was sie wollte, war das Geld, das sie brauchte, um die Wohnung zu kaufen. Der Eigentümer wollte verkaufen, aber sie konnte es sich nicht leisten. Und eine andere Wohnung zu mieten kam nicht infrage, weil die Mieten in Colorado explodiert waren.“
„Das stimmt. Deshalb teilen meine Mom und ich uns ein Haus.“
„Ja, aber zu dem Zeitpunkt waren Bettina und ich bereits ein Jahr verlobt. Für mich war es nur eine Frage der Zeit, bis wir heiraten und sie zu mir
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