Bianca Exklusiv Band 243
nehmen.“
Paris hatte Ethan nicht mehr gesehen, seit er sie am Abend zuvor zu ihrem Zimmer gebracht hatte. Sie brauchte sich jedoch nicht umzudrehen, denn sie wusste, dass es seine Stimme war.
„Schon gut. Sie will nur mitmachen“, lehnte Paris ab, während sie Hannah wieder aus dem Wagen nahm und sie auf ihre Hüfte setzte. Dann wandte sie sich zu Ethan um.
Er trug eine Jogginghose und ein schlichtes T-Shirt, das wie eine zweite Haut an seinem athletischen Oberkörper saß. Und aus irgendeinem Grund hatte er sich noch nicht rasiert.
Ein Blick zu ihm hin reichte aus, um ihr Herz schneller schlagen zu lassen, denn die dunklen Stoppeln an Kinn und Wangen ließen ihn noch männlicher, noch sinnlicher wirken.
„Lolly hat mir erzählt, dass du Hannah den ganzen Tag mit dir herumgetragen hast. Gönn dir eine Pause“, forderte er sie auf und streckte die Hände nach dem Baby aus.
Natürlich war Hannah begeistert und begann zu zappeln.
„Siehst du? Sie will einen Ortswechsel“, meinte Ethan und nahm sie Paris ab, um sie auf seine Hüfte zu setzen.
„Was meinst du, Miss Hannah? Ich muss mit unserem Barkeeper reden. Möchtest du mitkommen?“, fragte er und rieb seine Nase an der des Babys.
Das war der Moment, in dem Paris zum ersten Mal wahrnahm, wie ähnlich die beiden sich sahen.
„Nein, nein, es geht schon“, sagte sie rasch. „Ich kann sie wieder nehmen.“
Doch Hannah ignorierte sie und schmiegte sich an Ethans Schulter, um hineinzubeißen.
„Tut mir Leid, sie hat sich entschieden“, erwiderte er lachend. „Sie will mich als Beißring benutzen.“
Nervös sah Paris ihm nach, als er mit Hannah zur Bar ging. Spätestens jetzt musste jeder erkennen, dass er ihr Vater war.
Doch weder Lolly, Aiden oder Devon, noch das Personal, das geschäftig umhereilte, achtete auf Ethan und Hannah, während er mit dem Barkeeper sprach. Niemand benahm sich anders als zuvor.
Paris beruhigte sich ein wenig.
Aber eins stand für sie fest. Sie musste ihre Tochter so schnell wie möglich von hier wegbringen, bevor jemand genauer hinschaute und sah, was sie gerade gesehen hatte.
Im Moment konnte sie allerdings nichts unternehmen. Sie hatte einen Job zu erledigen und konnte Hannah nicht allein in ihrem Zimmer lassen, während sie arbeitete. Zum Glück würde sie in ein paar Stunden fertig sein. Dann würde sie sofort mit Hannah nach Hause fahren.
Dorthin, wo nichts mehr passieren konnte. Wo es keinen Grund gab, Ethan jemals wiederzusehen.
Der Champagner strömte aus einem Springbrunnen aus Kristall, der in der Mitte des Zelts stand. Links und rechts davon standen zwei riesige Pyramiden aus Kaviar. Weitere Tabletts mit leckeren Vorspeisen bildeten einen Kreis um den Champagner und den Kaviar. Die Tische, an denen das Abendessen serviert werden würde, waren bereits mit edlem Porzellan und Silber gedeckt und mit weißen Rosen geschmückt.
Alles in allem war es ein äußerst einladender Anblick, als Paris das große Zelt mit den offenen Seiten betrat. Winzige Lichterketten leuchteten wie ein Sternenhimmel, und überall verströmten Blumenarrangements ihren Duft. Ein Streichquartett spielte klassische Musik, aber so leise, dass es die Unterhaltung nicht störte. Die Gäste schlenderten mit gefüllten Gläsern umher oder bedienten sich am kalten Büffet, und überall sah Paris nur fröhliche, entspannte Gesichter.
Kein Wunder, denn die Party war so spektakulär, wie Ethan sie sich vorgestellt hatte. Und obwohl andere viel mehr dafür getan hatten als sie, war Paris stolz, daran mitgewirkt zu haben.
Lollys Nichte passte auf Hannah auf, aber das junge Mädchen hatte sich verspätet, und daher erschien Paris als Nachzüglerin im Zelt.
Sie hatte daran gedacht, gar nicht zu kommen. Sie hätte ihre Sachen packen können, während Ethan hier beschäftigt war. Irgendwie wäre sie schon zum Busbahnhof gekommen. Sie hätte abreisen können, bevor außer ihr noch jemand bemerkte, wie ähnlich Hannah und Ethan einander sahen.
Aber sie hatte es nicht fertig gebracht.
Noch nicht.
Schließlich würde Hannah nicht auf der Party sein. Und wenn sie sich schwor, dass sie ihre Tochter gleich morgen früh aus Dunbar wegbringen würde, konnte sie sich doch ein paar Stunden auf der Party erlauben, die sie mitorganisiert hatte. Sie hatte sich so sehr darauf gefreut. Auf den letzten Abend mit Ethan.
Dann entdeckte sie ihn. Er stand an der anderen Seite des Zelts, inmitten einer Gruppe von Männern, die Paris nicht kannte. Doch das
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