Bianca Exklusiv Band 243
ziehen würde. Ich sah nicht ein, wozu sie die Wohnung kaufen wollte, und genau das habe ich ihr auch gesagt.“
„Und was hat sie geantwortet?“
„Dass es eine gute Geldanlage wäre und wir die Wohnung nach der Hochzeit wieder verkaufen könnten. Und dass sie nicht heiraten wollte, weil sie ein Dach über dem Kopf brauchte. Ich glaubte ihr. Ich hatte den Scheck noch nicht ausgestellt, als ich zwei Tage früher als erwartet von einer Geschäftsreise zurückkam. Ich wollte sie überraschen und fuhr vom Flughafen direkt zu ihrer Wohnung.“
„Ich ahne, wobei du sie überrascht hast“, sagte Paris mit leiser, mitfühlender Stimme.
„Ich war verdammt naiv“, gestand er. „Selbst als ich ihren gestohlenen Wagen vor dem Haus stehen sah, schrillten bei mir noch keine Alarmglocken. Ich dachte, die Polizei hätte ihn gefunden und zurückgebracht. Ich hatte einen Wohnungsschlüssel und ging hinein.“
„Sie war nicht allein“, flüsterte sie mitfühlend.
„Sie war im Bett. Mit ihrem Bruder.“
„Mit ihrem Bruder?“, fragte Paris entsetzt.
„Mit dem Mann, den sie mir als ihren Bruder vorgestellt hatte und dessen Kreditkartenkonto ich ausgeglichen hatte, damit er nicht Bankrott geht. In Wirklichkeit war er natürlich nicht ihr Bruder.“
Paris verzog das Gesicht. „Wie schrecklich.“
„Das ist noch milde ausgedrückt. Sie versuchte sich herauszureden, aber mein Misstrauen war geweckt. Ich stellte Nachforschungen an und fand heraus, dass ihre Mutter keine Operation brauchte, dass der Wagen nie gestohlen worden war, dass ihr Großvater bereits zehn Jahre zuvor gestorben war und dass sie die Wohnung gar nicht kaufen musste, weil sie ihr bereits gehörte. Sie hatte mich ausgenommen. Wie eine Weihnachtsgans. Sie und ihr angeblicher Bruder.“
„Hast du dein Geld zurückbekommen?“
Er schüttelte den Kopf. „Das Geld war mir egal. Ich habe diese Frau geliebt, aber sie hat mich nur ausgenutzt. Das war viel schlimmer. Ich hätte sie verklagen können, aber ich wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben, nicht mal über Anwälte.“ Er lächelte. „Tut es dir Leid, dass du mich gefragt hast?“
„Nein. Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast.“
„Können wir jetzt das Thema ruhen lassen und uns einen schönen Abend machen?“
Jetzt war es Paris, die lächelte. „Für mich war er von Anfang an schön.“
„Wirklich?“ Er nahm seine Hand von der Reling und spielte mit einer ihrer Locken. „Verstößt es nicht gegen die Regeln, das zuzugeben?“
„Welche Regeln?“
„Die einer rein geschäftlichen Beziehung“, erwiderte er und strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange.
„Ich werde nicht mit dir schlafen“, erklärte sie sanft.
„Habe ich davon etwas gesagt? Das hätte ich nicht mal dann getan, wenn du mich gefragt hättest“, scherzte er mit so leiser, einschmeichelnder Stimme, dass ihr noch wärmer wurde.
„Gut, dann sind wir uns ja einig.“
„Hmm“, murmelte er, und es klang wie ein Seufzen.
Aber sein Blick blieb mit ihrem verschmolzen, während er weiterhin ihren Hals streichelte, und Paris wusste einfach, dass etwas geschehen würde. Es musste. Vielleicht, weil sie es so sehr wollte …
Dann legte er die andere Hand an ihre Wange und zog behutsam ihren Kopf zu sich, während er seinen senkte, um sie zu küssen.
Sie hatte nicht vor, mit ihm zu schlafen. Aber was war an einem Kuss schlimm? Nichts. Er war wie ein Stück Schokolade, das man sich erlaubte, um eine Diät durchzuhalten.
Er öffnete seine Lippen an ihren, und sie tat es ihm nach. Zugleich glitten ihre Hände wie von selbst auf seine Brust.
Selbst als er mit der Zunge nach ihrer tastete, erschien ihr alles noch ganz harmlos.
Wirklich.
Bis in ihr aus angenehmer Wärme eine verzehrende Hitze wurde, bis ihre Haut danach schrie, nicht nur an den Wangen oder am Hals berührt zu werden, bis ihre Knospen fest wurden und nach seinen Berührungen verlangten. Bis ihr Verlangen nicht mehr nur passiv ausgekostet, sondern aktiv ausgelebt werden wollte.
Der Kuss wurde leidenschaftlicher, und Ethan legte einen Arm um Paris, um sie an sich heranzuziehen. So nah, dass ihre Brüste seinen Oberkörper berührten.
Sein Hemd war dünn, ebenso wie ihre Bluse, und auch das Nichts von BH, das sie trug, war keine Barriere zwischen ihnen. Trotzdem fragte sie sich, ob er fühlte, wie hart ihre Knospen waren, ob er ahnte, welches Verlangen in ihr toste, und ob sie lieber zurückweichen sollte, damit er nicht glaubte, sie würde mehr
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