Bianca Exklusiv Band 87
plötzlich heiß. Zu ihrem Entsetzen spürte sie, wie sich ihre Brustspitzen aufrichteten. „Wenn …” Sie räusperte sich wieder. „Wenn du nicht hier schläfst, dann tue ich es auch nicht.”
Nick lachte leise und stellte fest: „Du bist eine eigenwillige, ungehorsame …”
„Das hast du mir bereits gesagt”, unterbrach sie ihn.
„Also gut. Aber vielleicht sollte ich die Machete zwischen uns legen. Ich kann mich erinnern, dass man in alten Zeiten ein Schwert zwischen eine tugendhafte. Jungfrau und den Mann legte, der in ihrem Bett schlief. Auf diese Weise wollte man sicherstellen, dass sie auch blieb, was sie war. Und du möchtest dich doch bestimmt für den mittelalterlichen Marcus bewahren, nicht wahr?”
Dany presste die Lippen zusammen. Dieser arrogante Kerl - warum musste er bei jeder Gelegenheit auf Marcus herumhacken?
„Kein Grund zur Sorge”, erwiderte sie. „Ich mag es, wenn Männer genau das sind - nämlich durch und durch Männer.”
Nick lachte. „Das hört sich ja nach einer Herausforderung an.”
„Wirklich? Nun, so war es nicht gemeint.”
„Dann kann ich ja ganz beruhigt sein. Leg dich jetzt hin - ich werde mich waschen.”
Dany kroch unter das Blätterdach und rollte sich in die eine Hälfte der Decke. In der Dunkelheit schien ihr Gehör schärfer zu sein. Sie hörte Nicks Schritte, als er zum Felsbecken hinunterging, dann hörte sie, wie er die Stiefel auszog. Ein leises Rascheln verriet ihr, dass er die Jeans und den Slip abgestreift hatte. Danach hörte sie leises Plätschern, als er ins Wasser stieg.
Einige Minuten später stieg er wieder ans Ufer. Unwillkürlich dachte sie daran, wie sie ihn heute Morgen gesehen hatte. Ein muskulöser, perfekt gebauter Körper, der sich langsam aus dem Nebel erhob. Sie schloss fest die Augen und versuchte verzweifelt, das Bild zu verdrängen und an Marcus’ lächelndes Gesicht zu denken.
Als Dany bemerkte, dass sie Marcus nur verschwommen vor sich sah, bemühte sie sich entsetzt, sich stärker auf ihn zu konzentrieren. Doch als sie Nick hereinkommen hörte, öffnete sie sofort die Augen.
„Hast du genügend Decke?”
„Ja.” Sie traute ihrer Stimme nicht ganz.
„Gute Nacht.” Er legte sich zu ihr und rollte sich auf die andere Seite.
„Gute Nacht.” Dany gähnte. Plötzlich nahm sie einen betörenden Duft wahr. „Oh - die Stephanotis.” Sie atmete tief ein und füllte ihre Lungen mit dem starken Parfüm. „Mm, das riecht herrlich. Im letzten Winter habe ich eine kleine Stephanotis in einem Topf für mein Apartment gekauft. Der ganze Raum duftete nach ihr.”
„Riecht sie immer noch so gut?”
„Ich weiß nicht”, erwiderte sie traurig. „Ich habe sie einer Kollegin geschenkt.”
„Warum? Du hast sie doch so gemocht.”
Dany zögerte und bedauerte, dass sie ihm davon erzählt hatte. „Nun, Marcus konnte den Geruch nicht leiden. Er hat davon immer Kopfschmerzen bekommen, wenn er mich besucht hat.”
„Ach so”, sagte Nick bedeutungsvoll. Dany fühlte sich verpflichtet, Marcus zu verteidigen.
„Er konnte nichts dafür. Manche Leute bekommen einen Ausschlag, wenn sie nur eine einzige Erdbeere essen.”
„Das stimmt”, sagte er betont gleichgültig.
„Und Gramps hat mir einmal erzählt, dass …” O Gramps! Den ganzen Tag hatte sie nicht ein einziges Mal an ihren Großvater gedacht. „Glaubst du, er weiß bereits, dass wir verschwunden sind?” fragte sie schuldbewusst und setzte sich so heftig auf, dass ihr Haar das Blätterdach berührte.
Nick drehte sich um und sah sie an. „Das bezweifle ich.”
„Aber wenn er es erfahren hat, dann wird er sich schreckliche Sorgen machen.” Danys Lippen zitterten.
Nick legte sanft die Hand auf ihre. „Ich bin sicher, dass der Schurke Somers keinen Wert darauf legt, eine große Suchaktion in die Wege zu leiten und damit zu riskieren, dass jemand vor ihm das Flugzeug erreicht. Wahrscheinlich hat er sich die Geschichte ausgedacht, dass wir uns einer anderen Gruppe angeschlossen hätten, und macht gerade zweideutige Bemerkungen über eine Romanze.”
„Zwischen mir und dem netten Mr. James?”
„Natürlich. Wenn du mich fragst, dieser Mr. James hatte verborgene Qualitäten.” Nick lachte kehlig.
„Ganz bestimmt.” Danys Stimme klang unsicher.
„Und selbst wenn Tom wirklich etwas erfahren hat, wird er sich keine Sorgen machen. Er weiß, dass du in Sicherheit bist - bei mir.”
In Sicherheit! Nick würde bestimmt die Gefahren von ihr fern halten, die
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