Bianca Exklusiv Band 87
behinderten Mann versorgen. Selbst wenn das nicht so sein sollte, brauchte Roy auf jeden Fair eine langwierige Bewegungstherapie.
Wie konnte sie sich dem verschließen? Sie war jung und hatte keine Verantwortung für eine Familie. Florida und gerade dieses kleine Städtchen gefielen ihr, es war wie ein zweites Zuhause für sie. Und die Zeitung ihres Großvaters zu übernehmen war eine Herausforderung.
Gleichzeitig würde sich ihr Leben stark verändern. Natürlich konnte sie ihre Artikel auch hier schreiben, aber anderes musste sie aufgeben - ihre redaktionelle Arbeit für Verlage und die Reden. Sie hatte hart gearbeitet, um diese Kontakte auszubauen. Was sollte mit ihrer Wohnung geschehen - Cima konnte die Miete nicht allein tragen?
Dann dachte sie an Trevor Messano. Wie würde die tägliche Konfrontation mit ihm aussehen? Wie sollte sie mit ihm fertig werden? Allein der Gedanke, dass eine Frau aus New York ihm sagen würde, wie er seine Arbeit zu machen hat, hatte ihn wütend gemacht.
Roy bemerkte ihren inneren Kampf. „Tut mir Leid. Schwesterherz. Ich hätte meinen großen Mund halten sollen …”
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Roy, wir müssen darüber reden. Wir sind schließlich eine Familie, und in solchen Zeiten muss eine Familie zusammenhalten. Ich weiß, du würdest mir in einer solchen Situation auch helfen. Es wird eine große Veränderung für mich sein und ich bin nicht sicher, ob ich eine Zeitung leiten kann - ich weiß ja noch nicht einmal, wo ich anfangen soll.”
„Du wirst viele Helfer haben. Erinnerst du dich an Caleb Stoneman? Er ist immer noch da, er muss inzwischen mindestens fünfundsiebzig sein. Er wird dein Lehrer sein. Und Trevor ist da. Ich weiß zwar nicht, ob er dir eine große Hilfe sein wird, aber er ist ein exzellenter Autor und Redakteur. Ich respektiere ihn sehr, obwohl ich ihn selbst nach einem Jahr kaum kenne.
Er ist ein komischer Typ. Er denkt wahrscheinlich, dass er für die Zeit die Leitung übernehmen könnte, und wird dir vielleicht abweisend gegenüberstehen. Aber das ist das kleinste Problem.”
„Was meinst du damit?”
„Linda, ich möchte, dass du genau weißt, auf was du dich einlässt. In dieser Stadt gehen sehr unangenehme Sachen vor sich, und der ,Clarion’ steckt mittendrin.”
„Frances hat bereits etwas von Bauunternehmern von außerhalb erwähnt. Meinst du das?”
„Genau. Ungefähr vor einem Jahr kamen sie wie zufällig nach Palmetto und haben sich mit den hier ansässigen Bankiers, Geschäftsleuten und Immobilienleuten zusammengetan. Sie haben die Idee von einem Landboom mit enormen Gewinnen aus dem Immobiliengeschäft aufgebracht. Eine solche Stange Geld kann man schlecht ausschlagen. Sie haben eine Menge einflussreicher Leute auf ihrer Seite, die alle auf Profit aus sind.
Sie haben es sogar geschafft, dass einige ihrer Leute in den Stadtrat gewählt worden sind. Still und leise kaufen sie Eigentum auf. Sie wollen die alten Einwohner aus der Stadt raus-kriegen und dann das Gebiet zu einem Erholungsort ausbauen, den sich nur noch Millionäre leisten können. Der Strand soll mit Hochhäusern für Eigentumswohnungen zugebaut werden.
Dieses Wachstum, das sie planen, ist völlig unkontrolliert - es bringt ökologische Schäden und die üblichen Probleme der Übersiedlung mit sich. Das letzte Jahr habe ich damit verbracht, in meinen Artikeln darauf hinzuweisen und habe davor gewarnt, dass hier unsere Lebensqualität auf dem Spiel steht.
Die Stadt ist bereits in zwei Parteien gespalten. Einige stehen voll hinter mir, andere wollen neue Arbeitsplätze und Fortschritt. Ich weiß, dass ich Recht habe, Linda. Ich hab’ die Resultate dieser ungehinderten Bebauung gesehen. Aber hier ist das große Geld der Köder. Und ein kleiner Zeitungsmann, der dagegen kämpft, hat kaum Aussicht auf Erfolg.”
„Frances deutete an, dass du eventuell absichtlich überfahren wurdest…”
„Das ist gut möglich. Ich bin der Dorn in ihrem Auge, so viel steht fest. Sie haben sogar den einzigen Radiosender aufgekauft, damit sie mit ihrer Propaganda gegen meine Artikel vorgehen können. Ihre subtilen Taktiken sind beängstigend. Wir haben zwar momentan mehr Leser - du weißt, ein solcher Konflikt ist immer gut für die lokale Zeitung -, aber wir verlieren unsere Werbekunden. Wenn diese Bauherren sich durchsetzen, bedeutet das das Ende des ‚Clarion’. Und das ist genau, was sie wollen.”
Roy hielt inne und lächelte schief. „Hört sich an, als ob ich dich
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