Bianca Exklusiv Band 87
Frau mit langem, blondem Haar und einer unglaublichen Figur.”
Linda fühlte einen Stich im Magen. Wütend fragte sie sich, weshalb es ihr etwas ausmachen sollte, wenn Trevor Messano eine Beziehung mit einer solchen Frau hatte.
Plötzlich funkelten ihre grünen Augen, stolz hob sie das Kinn. Sie würde .Trevor Messano am Montagmorgen einen Besuch abstatten - in die Höhle des Löwen gehen. Sie war auf seine Reaktion gespannt, wenn sie ihm mitteilen würde, dass sie ernsthaft darüber nachdachte, den „Clarion” zu übernehmen.
5. KAPITEL
Durch die Glastür konnte Linda Trevor Messano in seinem Büro sitzen sehen. In seinen Stuhl zurückgelehnt^ hatte er die Beine auf dem Schreibtisch überschlagen und ging prüfend einen Stapel Papiere durch.
Linda atmete tief durch. Ihre Handflächen waren feucht. Warum sollte ein Treffen mit Messano sie nervös machen, fragte sie sich irritiert.
Sie klopfte energisch an die Scheibe. Er runzelte die Stirn, als er sie erkannte. Er nahm die Füße vom Tisch, legte die Papiere ab, stand auf und kam zur Tür. Linda hatte vergessen, wie groß er war. „Guten Morgen, Miss MacTavish. Ich habe Sie erwartet.”
„Haben Sie das?” Sie war überrascht.
„Ja. Kommen Sie doch herein.”
Seine Höflichkeit verblüffte sie. Sie war auf einen direkten Angriff vorbereitet gewesen.
Er deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Steif setzte sie sich hin, während er seinen alten Platz einnahm. Seine schiere Präsenz war beeindruckender, als es ihr in Erinnerung geblieben war. Er sah ihr direkt in die Augen, ohne Anstalten zu machen, das Gespräch zu eröffnen. Die Atmosphäre schien Linda elektrisch aufgeladen. Verwirrt riss sie ihre Augen von seiner männlichen Erscheinung los und schaute sich in dem Büro um - einem kleinen Raum mit verschlissenem braunem Teppich. Das einzige Fenster, das zur Hauptstraße hinausging, war blind vor Schmutz. Außer dem alten Schreibtisch mit einer noch älteren Schreibmaschine und den beiden Stühlen gab es noch mehrere Bücherregale, in denen abgegriffene Lexika standen. An der Wand hingen gerahmte Fotografien von Palmetto aus früheren Tagen und einige Bilder vom Bau des „Tamiani Trau” aus den zwanziger Jahren. Sie nahm an, dass die Bilder ihrem Großvater gehört hatten.
In einem Regal fiel ihr eine handgearbeitete Puppe aus Kokosnussfasern in der traditionellen Tracht der Seminolen-Indianer ins Auge. Sie erinnerte sich daran, dass ihre Schwägerin von Trevors ungewöhnlicher Beziehung zu den Indianern der Everglades gesprochen hatte.
Bevor ihr Zeit zu Spekulationen blieb, vernahm sie seine tiefe Stimme. „Wie geht es Ihrem Bruder?”
„Gut, so weit es möglich ist. Er hat immer noch starke Schmerzen und ist depressiv. Es wird wahrscheinlich noch einige Zeit dauern.”
„Ja, das ist anzunehmen. Es tut mir Leid wegen ihm. Roy MacTavish ist ein netter Mann.”
Linda nickte und holte tief Luft. „Mein Bruder und ich hatten vor ein paar Tagen ein langes Gespräch. Er hat mich gebeten, die Leitung der Zeitung zu übernehmen.”
Ein Zucken ging durch seine Wangenmuskeln, doch sonst zeigte Trevor keine Reaktion.
„Roy hatte das bereits am Morgen nach seinem Unfall erwähnt. Er hat es bei einem meiner Besuche im Krankenhaus nochmals angesprochen. Daher habe ich Sie erwartet.” Seine schwarzen Augen blickten sie an. „Haben Sie sich entschieden, sein Angebot anzunehmen?”
„Ja. Ich muss. Er ist überzeugt, dass er mich braucht. Ich werde es ihm unter diesen Umständen nicht abschlagen können.”
„Haben Sie Erfahrung mit Zeitungsarbeit?”
Ihre grünen Augen funkelten ihn herausfordernd an. „Ich habe einen Abschluss in Journalismus.”
Er verzog einen Mundwinkel. „Nicht alles, was man braucht, um eine kleine Wochenzeitung zu führen, wird an der Universität unterrichtet.”
„Dessen bin ich mir bewusst”, gab sie frostig zurück.
Trevor wurde nachdenklich. „Denken Sie, Sie können eine solche Institution leiten?”
„Sollte ich diese Verantwortung übernehmen, so werde ich es können.”
„Ich habe viel darüber nachgedacht. Ich glaube nicht, dass Sie hier glücklich sein werden. Palmetto ist nicht New York. Und die Leitung einer Zeitung, vor allem mit dem Kampf, der hier stattfindet, ist nicht die richtige Arbeit für eine junge, unerfahrene Frau.”
Trevors überhebliche Art brachte Linda innerlich zum Kochen. Falls er hoffte, sie so zu entmutigen, erreichte er genau das Gegenteil. Sie war so wütend, dass sie
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