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Bianca Extra Band 01

Bianca Extra Band 01

Titel: Bianca Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Madison , Melissa Mcclone , Christine Rimmer , Susan Meier
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an Ginos Mund hielt, zitterte ihre Hand. Fast jedes Mal, wenn sie Gino berührt hatte, waren Erinnerungen über sie gekommen. Und den Erinnerungen waren Stunden der Selbstvorwürfe und Schuldgefühle gefolgt.
    Aber Gino nahm den Sauger gierig in den Mund, und dieses Mal sah sie nicht ihr eigenes Baby, während er trank. Sie sah dunkle Haare, dunkle Augen – sie sah den hungrigen Gino.
    Sie lachte.
    Darius wandte sich ab.
    Ihr Herz stockte. Darius’ Schweigen beschämte sie. Sie kam sich egoistisch vor. Letzten Abend hatte er den Tod seiner Mutter erwähnt.
    Gino saugte glücklich seine Milch, und so holte Whitney leise Luft und sagte: „Das mit deiner Mutter tut mir leid.“
    „Ist schon gut.“
    „Nein, ist es nicht.“ Sie schüttelte verärgert den Kopf. „Das passiert immer, wenn ich mit Leuten rede. Niemand hat etwas so Schlimmes erlebt wie ich, daher spricht auch niemand mit mir.“
    Er drehte sich wieder zu ihr – mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. „Das ist lächerlich.“
    „Nein. Nimm dich selbst. Du erzählst mir nicht von deiner Mutter.“
    Er ordnete geschäftig die Sachen auf dem Wickeltisch.
    „Siehst du!“
    Nach wie vor mit Puderdosen und Lotionen beschäftigt, erwiderte er: „Da gibt es nicht viel zu erzählen.“
    „Aber du hast gesagt, dass du allein bist.“
    „Das ist mir nur so herausgerutscht. Um dir zu zeigen, dass du nicht die Einzige bist, die einen Verlust zu verarbeiten hat.“ Er schüttelte den Kopf, das Gesicht abgewandt. „Ich hätte unsere Situationen nicht vergleichen sollen. Was wir verloren haben, ist etwas völlig Unterschiedliches. Außerdem habe ich Glück: Ich habe zwar zwei Halbbrüder, die mich ignorieren, aber ich habe noch meinen kleinen Bruder, und wenn ich ihn großziehe, wird er die nächsten achtzehn Jahre in meiner Familie sein. Ich habe eine Familie.“
    Sie blickte hinunter zu Gino. „Wenn du wirklich eine Familie haben willst, dann solltest du deine Brüder zusammenbringen. Pack den Stier bei den Hörnern und lade sie jetzt ein!“
    Er wandte sich ihr zu.
    „Je länger du wartest, desto mehr entfernt ihr euch voneinander.“
    Er verschränkte die Arme. „Und du bist Expertin?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Anwälte beraten Menschen. Wir können manchmal nicht erkennen, was im eigenen Leben passiert, aber wir haben diese unheimliche Gabe, das Leben eines Klienten ziemlich klar zu sehen.“
    „Du findest also, ich sollte meine Brüder hierher einladen?“
    „Ja. Ihr braucht eine Gelegenheit, euch näherzukommen.“
    Er lachte verächtlich. „Näherkommen?“ Er schüttelte den Kopf. „Das ist lächerlich.“
    „Nein. Es geht darum, Gemeinsamkeiten zu finden. Etwas, das euch dreien wichtig ist. Damit ihr euch etwas zu sagen habt.“
    Gino schob die Flasche aus dem Mund, und Whitney ließ ihn ein Bäuerchen machen. Doch als sie ihn wieder auf ihren Schoß setzen wollte, wand er sich und quäkte.
    Darius kam herüber und hob ihn hoch. „Du siehst aus wie jemand, der gern spielen möchte.“
    Gino kicherte. Darius drückte ihn und ging zur Spielzeugkiste. Whitney spürte ein Ziehen in der Brust. Er liebte Gino so sehr! Sie hatte Darius misstraut und ihn beschuldigt, ohne ihn zu kennen.
    Vielleicht galt dasselbe ja auch für seine Brüder?
    Vielleicht hassten sie den ältesten Andreas nicht, sondern kannten ihn einfach nicht gut genug, um ihn zu mögen?
    Darius öffnete die Spielzeugkiste und zog vier Plastikwürfel hervor. Dann setzte er sich gemeinsam mit dem Baby auf einen bunt gestreiften Teppich.
    Die natürliche Art, wie er mit Gino umging, rührte sie, und wieder dachte sie an seine Brüder, und wie falsch es war, dass sie ihn nicht mochten.
    „Ich finde immer noch, dass du deine Brüder einladen solltest.“
    Während er Gino dazu bringen wollte, einen Würfel zu greifen, antwortete Darius beiläufig: „Ich sagte bereits, dass ich mich ihnen nicht annähern will.“
    „Dann betrachte es als Gelegenheit, über die Firma zu reden, über euren Vater und über eure Gemeinsamkeiten.“
    „Und du glaubst, dann wird alles gut?“
    „Nein. Ich weiß nicht, ob es einen Weg gibt, deine Familie wieder zusammenzubringen. Aber es wäre ein Anfang. Das seid ihr euch selbst und Gino schuldig. Wenn du deine Brüder dazu bringst, für ein Wochenende herzukommen, bleibe ich bis Montag hier bei Gino.“
    Er sah sie scharf an. „Die beiden werden auch nicht mehr Zeit haben als ich. Es können schon acht bis zehn Wochen vergehen, bis sie kommen

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