Bianca Extra Band 01
Ginos leuchtend schwarze Haare, die seinen eigenen so ähnelten. „Das Haus ist riesig. Wir lieben beide Gino. Und er liebt uns. Wäre es nicht eine Schande, wenn wir die Zeit mit ihm aufteilen, wenn wir ihn beide jeden Tag sehen könnten?“
Sie starrte ihn an. „Du meinst es ernst.“
Darius lächelte gewinnend. „Es ist das Richtige für Gino.“
„Das geht nicht.“
„Warum nicht? Das Haus ist groß. Wir haben eine Köchin, und wir stellen eine Nanny ein. Er zeigte aus dem Fenster. „Wir sind am Meer. Auf einem ruhigen Grundstück. Du kannst deine Wohnung natürlich behalten, wenn du möchtest, und Zeit in der Großstadt verbringen. Und Gino kann hierbleiben und sich bei seiner Nanny wohlfühlen.“
„Du meinst bei dir .“
„Ich kann auch nicht immer hier sein, weißt du noch? Für meine Arbeit muss ich viel reisen. Das ist aber ein Grund mehr für Gino, ein Zuhause zu haben.“
„Du meinst, ein Grund mehr für dich, alles unter Kontrolle zu halten. Du hast Angst, dass ich bei deinen Arbeitszeiten Gino letztlich öfter habe als du.“
Er schüttelte den Kopf. „Das ist absurd.“
„Warum willst du dann hier leben?“
„Weil es vernünftig ist.“
„Nicht für mich.“
„Warum nicht? Whitney, ich will nicht, dass du mich falsch verstehst, aber du brauchst das genauso wie Gino. Du bist noch immer sehr unsicher ihm gegenüber.“
Whitney wurde zornig. Sie konnte nicht glauben, dass er ihre Ängste gegen sie verwendete. Ihm von ihrem Baby zu erzählen war das Schwierigste gewesen, was sie je getan hatte, aber sie hatte ihm vertraut!
Mrs Tucker kam herein. „Die Köchin möchte wissen, wann es recht wäre, das Abendessen zu servieren.“
Whitney stürmte zur Tür. „Ich habe keinen Hunger. Ich werde arbeiten. Geoffrey soll mir die Wippe mit Gino bringen, und ich passe auf Gino auf, während Mr Andreas isst.“
Allein.
Von jetzt an allein, denn sie würde Darius garantiert nicht mehr vertrauen.
7. KAPITEL
Um acht Uhr, nachdem sie zwei Stunden lang eidesstattliche Erklärungen gelesen hatte und Gino abwechselnd in der Wippe und im Laufstall gewesen war, bat Whitney Mrs Tucker, ein Fläschchen zu bringen.
Sie suchte nicht einmal nach Darius. Die Stimmung im Kinderzimmer war gedämpft.
Gino jammerte, als ob auch er wüsste, dass etwas nicht in Ordnung war, und Whitney bekam Schuldgefühle. Als sie Gino zudeckte und seine weiche Babydecke ihr Layla in Erinnerung rief, erinnerte sie sich plötzlich wieder daran, dass sie Darius vertraut hatte. Sie hatte ihm die Wahrheit gesagt, und er verwendete sie, um Gino bei sich zu behalten. Für immer.
Sie brauchte ohnehin eine Pause vom Nachdenken, und darum machte sie sich Richtung Küche auf, um sich eine Tasse Kakao und ein Omelett zu machen – sie hatte ja nicht zu Abend gegessen.
Es dauerte ein Weilchen, bis sie die Küche gefunden hatte – eine riesige Küche mit Geräten und Hängeregalen aus Edelstahl.
Ob groß oder nicht, in der Küche musste es doch wohl Kakao und Milch geben. Im Kühlschrank fand Whitney Milch. Dann sah sie dort auch noch Eier und Käse und lächelte.
Sie sammelte die Zutaten fürs Omelett und machte sich auf die Suche nach Tassen, Tellern und Besteck. Leider konnte sie nichts davon in den Schränken entdecken. So schnell ihre Laune beim Anblick der Eier gestiegen war, so schnell sank sie auch wieder. Was nützten ihr Eier und Käse, wenn sie das Omelett nicht zubereiten konnte?
Die Tür ging auf, und Darius betrat die Küche. Er trug ein großes Sweatshirt und eine Jogginghose – sie hätte ihn umarmen können! Dann fiel ihr alles wieder ein, und ihr Zorn kehrte zurück.
Aber vielleicht wusste er, wo sie Küchenutensilien finden konnte. Obwohl es ihr gegen den Strich ging, fragte sie ruhig: „Gibt es in diesem Haus Tassen, Teller oder Gabeln?“
Er trat einen Schritt näher. „Wahrscheinlich.“
„Aber du weißt nicht, wo?“
Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid.“
„Ich will nur eine einfache Tasse Kakao.“ Sie öffnete und schloss zwei weitere Türen und bemühte sich, nicht auszurasten. „Und vielleicht ein Omelett.“
„Wenn du Hunger hast, können wir die Köchin rufen.“
„Oder ich könnte mir einfach selbst etwas machen.“ Auf die Idee kam Darius natürlich nicht. Woher auch? Er war reich und verwöhnt aufgewachsen. Ihre Laune wurde noch schlechter. Er hatte kein echtes Leben. Vermutlich nie gehabt. Er kannte keine echten Gefühle, besonders nicht Vertrauen!
„Ihr Reichen,
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