Bianca Extra Band 01
Glaubte sie überhaupt noch an die Zukunft?
Hatte Darius recht, war ewig nur eine Illusion?
„Jedenfalls, wenn meine Brüder kommen, sollten wir, finde ich, immer sicherstellen, dass jemand bei ihnen im Kinderzimmer ist.“
Sie legte ihren Stift auf den Schreibtisch. „Hilf mir bitte auf die Sprünge: Stellen wir sicher, dass niemand Gino klaut, oder beschützen wir Liz?
„Wir beschützen Liz!“, seufzte er melodramatisch. „Du hörst mir einfach nicht zu!“
Sie tat empört. „Ich war am Arbeiten, als du kamst.“ Wie er so auf der Couch lag in Jeans und einem lässigen T-Shirt, unaufdringlich sexy …
„Dann hör damit auf! Meine Brüder kommen nächstes Wochenende, und wir sollten einen Plan haben.“
Darius wirkte so nervös, dass Whitney hinterm Schreibtisch aufstand und zu ihm ging, um ihm aufmerksam zuzuhören. Aber da bemerkte sie, dass sie sich in eine Zwickmühle gebracht hatte: Wenn sie sich auf den Sessel neben der Couch setzte, wirkte sie kühl und distanziert. Setzte sie sich hingegen zu ihm aufs Sofa, könnte sie gleich sagen, dass sie ihn heute Nacht wollte!
„Was fehlt uns denn noch? Wir haben jedes Menü und Aktivitäten für jeden Tag festgelegt.“
„Ich spreche nicht von den großen Dingen. Sondern von den kleinen. Meine Mutter sagte immer, man kann gar nicht gut genug vorbereitet sein.“
„Klingt so, als ob deine Mutter ein kluger Mensch war.“
Er richtete sich auf dem Sofa auf. „Oh, sie war wundervoll.“
„Ich wette, sie war stolz auf dich.“
„Ja.“ Er sprang auf, kam zu ihr und drehte sie zu sich. „Und ich habe den Eindruck, dass du meine Mutter ins Spiel bringst, weil es etwas anderes gibt, über das du nicht reden möchtest.“
„Nein, nein.“
Er grinste. „Vielleicht sollte ich dich heute Nacht verführen …“
Ihr stockte der Atem, und ihre Knie wurden weich. Als sie in seine dunklen Augen sah, versagte ihr die Stimme.
Er hob ihre rechte Hand an seine Lippen und küsste sie sanft – und viel zu kurz. Dann lächelte er. „Zart, wie ich erwartet hatte.“
Sie musste schlucken, während ihr die Aufregung wie ein Stromstoß durch den Körper fuhr.
„Du bist so schön, Whitney. Seit wir uns das erste Mal gesehen haben, konnte ich deine Augen nicht mehr vergessen. So ein fantastisches Blau.“ Seine leise, verführerische Stimme jagte ihr Schauer durch und durch und benebelte sie völlig. „Und deine Lippen sind umwerfend. Weich. Zum Küssen gemacht.“ Langsam neigte er sich zu ihr. „Ich werde dich jetzt küssen.“
Sie versuchte erst gar nicht, ihm zu widerstehen. Ihr Atem ging schneller, sie hatte fast keine Kontrolle mehr über sich. Noch nie hatte jemand ihr solche Komplimente gemacht. Mit seidiger Stimme und so sexy gesagt, dass er sie wollte.
Ihre Lippen trafen sich, und Whitney schloss die Augen. Aufregende Gefühle durchströmten sie, und ihr wurde ganz warm.
Doch da löste er sich wieder von ihr.
Ihre Blicke trafen sich. Sie sah, wie er mit sich rang, aber er küsste sie kein zweites Mal.
„Wir sollten das öfter tun.“
Sie fühlte ein glückliches Lachen in sich, doch es kam nicht heraus. Ein wunderbar abgehobenes Gefühl hielt sie leicht betäubt.
Er strich an ihren Armen entlang, von oben bis unten, ganz zärtlich. Ohne seinen Blick von ihr zu wenden, sagte er: „Gute Nacht.“ Dann ließ er sie los und schritt zur Tür.
Er war schon weg, als Whitney endlich ihre Stimme wiederfand und ihm sagen wollte, dass es erst acht war und viel zu früh, um ins Bett zu gehen. Aber das machte nichts. Heute Nacht war wohl nicht die Nacht, in der sie miteinander schliefen.
Doch heute Nacht war die Nacht, in der sie wieder zu fühlen begann.
9. KAPITEL
Am Freitag, als sie Darius’ Brüder erwarteten, gingen sie nicht zur Arbeit. Darius verbrachte stattdessen den Vormittag im Büro, während Whitney letzte Kleinigkeiten für den Besuch erledigte.
In dieser Arbeit ging sie auf. In der vergangenen Woche hatte Darius sie bei jeder Gelegenheit geküsst, ohne sie aber zu mehr zu drängen. Diese Küsse genoss sie sehr.
Sie kümmerten sich zusammen um Gino, und nun empfingen sie gemeinsam seine Brüder. Whitney hatte sich noch nie so wohlgefühlt. Sie gehörte hierher, in dieses Haus, zu diesem Mann.
Dann rief der Fahrer an und teilte mit, dass er Nick abgeholt hatte und fast wieder zu Hause war.
Whitney war aufgeregt. „Alles ist bereit.“
Darius legte den Arm lose um ihre Taille. „Ich hab mir gedacht, dass ich mir zu viele Sorgen
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