Bianca Extra Band 01
seines Stetsons trug er einen Maßanzug, ein weißes Hemd und eine Krawatte. Zum Abendessen rückte er Whitneys Stuhl zurecht, bevor Darius dazu Gelegenheit hatte, und fing eine ernsthafte Unterhaltung mit ihr an – nicht über das Baby, sondern über ihre Arbeit.
Darius hatte sie noch nie nach ihrer Arbeit gefragt. Ja, er wusste mehr über ihr Privatleben und ihre Geschichte als Cade. Aber Cade hatte nach der Gegenwart und der Zukunft gefragt. Danach, was sie wollte. Darius dachte nie über den Augenblick hinaus.
„Also werden Sie eines Tages Teilhaberin sein?“
„Eines Tages werde ich wohl sogar eine Mehrheit an der Firma haben. Meinem Vater gehört nicht nur der Großteil, sondern ich entscheide auch, wer aufsteigt und wer geht.“
Cade lachte. „Ach, interessant. Ich mag Frauen, die keine Angst vor Macht haben.“
Whitney wurde leicht rot, und Darius fühlte seinen Blutdruck steigen. Nachdem beide ihren Partner verloren hatten, hatten Whitney und Cade mehr gemeinsam als Darius und sie. Wenn Cade weiter so flirtete, würden er und Whitney sich schließlich ernsthaft unterhalten, und Whitney würde draufkommen, dass Cade eine bessere Wahl war als Darius. Und Darius würde …
Würde was? Sie verlieren? Es hatte ihm noch nie etwas ausgemacht, eine Frau zu verlieren. Warum jetzt?
Sie tupfte ihre Lippen mit einer Serviette ab und sagte. „Es ist erst kurz nach acht. Wenn wir jetzt nach oben gehen, können wir Gino Gute Nacht sagen.“
Obwohl Cade näher an Whitney war und ihr schneller den Stuhl wegzog, legte Darius die Hand auf ihren Rücken und ging mit ihr gemeinsam voran zum Kinderzimmer.
Am nächsten Morgen beim Frühstück ging es friedlich zu. Whitney hatte vor den Andreas-Brüdern gefrühstückt, damit diese miteinander reden konnten.
Während sie durch einen Spalt in der Tür die drei Brüder beobachtete, wurde ihr warm ums Herz. Darius’ Halbbrüder waren reich, mächtig, von sich überzeugt und machten es Darius nicht leicht, sie zusammenzubringen.
Aber er gab nicht auf. Er mochte zwar am Rande seiner Geduld sein, aber das ließ er sich nicht anmerken, und er bemühte sich, seine Brüder kennenzulernen, ohne einen Streit anzufangen. Doch seine Anspannung war unschwer zu sehen. Ach, wäre nur Nick nicht hereingeplatzt, gerade als Darius sie geküsst und dann aufgefordert hatte, mit ihm ins Schlafzimmer zu gehen!
Er hatte sie geneckt, dass Sex sie entspannen würde, aber sie wusste, wenn sie auf sein Zimmer gegangen und miteinander geschlafen hätten, dann hätten sie hinterher geredet. Noch halb ineinander verschlungen hätten sie geredet. Über Gino. Über seine Brüder. Über seine Gefühle. Und sie hätte ihn beruhigt. Denn das konnte sie am besten. Sie beruhigte ihn, genauso wie er sie bei Gino beruhigt und ins Leben zurückgebracht hatte, damit sie wieder lieben konnte …
Damit sie wieder lieben konnte.
Sie sah sich und ihn zwischen den Laken im Bett vor sich, und nicht die Spur einer Angst tauchte auf. Nur Freude. Überschäumende Freude.
Sie schluckte. Eine neue Angst ließ sie erzittern.
Sie liebte ihn.
Sie liebte ihn.
Und das war so nicht vereinbart.
Als Whitney am Abend zum Essen kam, war Darius schneller als seine Brüder an ihrem Stuhl. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Er mochte sie. Er wollte eindeutig mit ihr schlafen. Aber Liebe? Nach nur wenigen Wochen, die sie miteinander verbracht hatten? Das bezweifelte sie. Sie hatte sich so schnell verliebt, weil er sie aus ihrem Versteck geholt hatte. Er hatte ihr Zärtlichkeit und Geborgenheit gegeben.
Sie konnte ihn wohl beruhigen, aber das war kaum der Rede wert. Kein Grund, sie zu lieben. Von Darius’ Seite aus waren sie genau da, wo sie vor sechs Wochen waren: Sie fanden sich gegenseitig attraktiv.
Das Essen verlief genau wie am Abend zuvor: Sie beantwortete Fragen. Nick und Cade sprachen Whitneys Vergangenheit nicht an. Das überraschte sie nicht. Ein paar Minuten im Internet konnten einem schon die wichtigsten Informationen liefern. Und beide waren taktvoll genug, keine Fragen über Burn und Layla zu stellen.
Cades Fragen hielten den Fluss der Unterhaltung in Gang. Er fragte nach ihren Vorlieben und Abneigungen. Nick war viel direkter und fragte, ob sie schon einmal in Europa oder im Orient gewesen sei. Gerade, dass er nicht sagte, er würde sie überallhin mitnehmen, wenn sie nur wollte. Sie drückte sich vor dem Billardspiel nach dem Essen. „Darius und ich haben so viel Zeit mit euch
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