Bianca Extra Band 01
aparte Frau mit silbernen Haaren, einem einnehmenden Lächeln und einem unüberhörbaren Südstaatenakzent. Außerdem hatte sie die Angewohnheit, jeden zu umarmen. „Dieses Angebot ist ganz lieb von dir. Nach dem Fiasko mit der Vandiver-Hochzeit können wir jede Menge positive PR gebrauchen. Die Sponsoren der Show wären überglücklich, wenn sie eine vielversprechende Designerin wie dich begrüßen könnten.“
Es funktionierte also. Niemand schöpfte Verdacht. Serena war zufrieden.
„Aber du gehst doch sonst jeder Hochzeitsmodenschau aus dem Weg“, fuhr Belle fort. „Bist du sicher, dass du dir das antun willst?“
„Auf jeden Fall.“ Serena hoffte, entschlossen und selbstbewusst zu klingen. „Außerdem gibt es doch sonst niemanden.“
„Na ja, wer auch immer nach Seattle fährt, sollte mein Hochzeitskleid mit zur Modenschau nehmen“, meldete sich Callie Underwood zu Wort. Bei den „Wedding Belles“ war sie für den Blumenschmuck zuständig.
Den anderen Frauen blieb der Mund offen stehen.
„Du heiratest doch in ein paar Wochen“, gab Belle zu bedenken.
„Am 22. November. Jared erinnert mich jeden Tag daran. Aber wir sollten den Besucherinnen der Modenschau beweisen, dass ‚Wedding Belles‘ immer noch der beste Hochzeitsplaner im ganzen Land ist“, erklärte Callie. „Da müssen wir mit unseren Stärken punkten – Natalies köstliche Hochzeitskuchen ebenso wie Serenas wundervolle Modelle. Serenas Frühlingslinie ist zwar toll, doch das Brautkleid, das sie für mich entworfen hat, ist einfach einzigartig.“
„Aber es ist dein Hochzeitskleid“, wandte Serena ein. „Ich habe es dir auf den Leib geschneidert und nicht irgendeinem Model mit Größe 34. Außerdem möchte ich nicht riskieren, dass die Seide schmutzig wird.“
„Du könntest es doch auf einer Modepuppe in einem Schaukasten präsentieren.“
„Und wenn mit dem Kleid etwas passiert?“, meldete sich Regina O’Ryan, die Fotografin, zu Wort.
„Es wird schon nichts passieren.“ Callie zwinkerte Serena zu. „Stimmt doch, oder?“
„Nicht, wenn ich es mit nach Seattle nehme.“ Serena wusste den Vertrauensbeweis ihrer Freundin zu schätzen. Sie würde Callie nicht enttäuschen.
„Seattle liegt auf der anderen Seite des Kontinents.“ Regina neigte sich vertrauensvoll zu ihr. „Habt ihr am Wochenende denn nichts vor – du und Rupert?“
Bei der Erwähnung des Namens ihres Freundes – oder besser: Exfreundes – biss Serena die Zähne zusammen. Doch sie ließ sich nichts anmerken. „Er ist selbst viel unterwegs. Es wird ihm nichts ausmachen.“
Überhaupt nichts.
Seit Monaten hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen, nachdem er im April mit ihr Schluss gemacht hatte. Noch immer wusste sie nicht so recht, wie sie es den anderen erklären sollte.
So etwas passierte ihr einfach nicht. Normalerweise bekam sie, was sie wollte. Sie wollte heiraten und eine Familie gründen. Und sie hatte geglaubt, den Richtigen gefunden zu haben. Tja …
„Du hast den letzten anständigen Mann abbekommen“, seufzte Natalie Thompson sehnsüchtig, eine junge blonde Witwe mit Zwillingen – zwei übermütigen achtjährigen Mädchen. „Abgesehen von Julie, Callie und Regina. Demnächst werden wir eine weitere Hochzeit planen müssen. Ich weiß auch schon, welchen Kuchen du dir wünschst – Schokolade mit Orangenfüllung.“
Natalie war eine fantastische Bäckerin. Jedes Mal, wenn Natalie einen neuen Kuchen kreiert hatte, mussten ihre Kolleginnen als Versuchskaninchen herhalten. Dass Natalie sich noch an ihren Lieblingskuchen erinnerte, versetzte Serena einen Stich.
„Und ich kenne die Blumen.“ In Callies grünen Augen blitzte es verschmitzt. „Weiße Orchideen, grüne Rosen sowie weiße und grüne Papageientulpen.“
Kuchen. Blumen. Serenas Freundinnen hatten präzise Vorstellungen von einem perfekten Hochzeitsarrangement. Das Einzige, was noch fehlte, war – der Bräutigam.
Plötzlich wurde Serena das Herz ganz schwer. Sie musste an das fast fertige Brautkleid denken, das in ihrem Schrank hing. Natürlich hatte sie das Schicksal herausgefordert, als sie mit dem Kleid begonnen hatte, ehe sie einen Ring bekommen hatte.
Aber ihre Beziehung mit Rupert Collier war von Anfang an perfekt gewesen. Sie waren ein Jahr lang miteinander ausgegangen, hatten ihre Familien kennengelernt und eifrig Zukunftspläne geschmiedet. Kurz danach hatte Serena mit ihrem Hochzeitskleid begonnen, denn sie wollte auf keinen Fall in Zeitnot
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